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Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer

Titel: Menschenopfer - Gibert, M: Menschenopfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Matthias P. Gibert
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und es wäre zu früh, darüber auch nur zu spekulieren. Sicher ist allerdings, dass er Thilo und mich eben wie einen Haufen Scheiße behandelt hat.«
    »Warum das denn? Was wolltet ihr denn von ihm?«
    »Von ihm persönlich eigentlich gar nichts. Es geht um eine Verwandte von ihm, nach der wir suchen; aber das ist eine Geschichte, die ich dir lieber morgen früh bei einem Kaffee erzähle.«
    »Wie schwer ist Tondo denn? Hat der Mann richtig viel Kohle?«
    Wagner stöhnte erneut auf.
    »Du kannst Fragen fragen. Klar hat er Geld, aber wie viel, davon habe ich keine Ahnung. Allerdings würde ich dir raten, dich nicht mit ihm anzulegen, er ist als Mann mit ziemlich kurzer Zündschnur bekannt. Und wenn ich mich recht erinnere, ist er ein Duzfreund von unserem Schoppen-Erich, was bei dir auch nicht unbedingt Begeisterungsstürme auslösen dürfte.«
    »Von Erich Zeislinger?«
    »Einen anderen Schoppen-Erich haben wir meines Wissens in der Stadt nicht.«
    »Scheiße.«
    »Wohl wahr. Und das alles solltest du bitte nicht vergessen, wenn du dich mit ihm anlegst, Paul. Ich könnte … warte bitte mal einen kleinen Augenblick.«
    Lenz hörte eine Frauenstimme, konnte ihre Worte jedoch nicht verstehen. Im Anschluss erklärte Wagner, mit wem er telefonierte. Dann wieder Gemurmel.
    »Jetzt bin ich wieder da. Musste meine Gattin nur kurz mal darüber informieren, dass ich nicht mit einer meiner vielen Geliebten, sondern mit dir telefoniere.«
    »Du hast eine Geliebte?«
    »Hat sie mich gerade gefragt, ja. Aber als ich erwähnt habe, dass du es nur bist, war sie beruhigt. Schöne Grüße an dich und Maria soll ich ausrichten.«
    »Danke. Fällt dir sonst noch was zu diesem Tondo ein?«
    »Nein. Aber ich denke darüber nach, und wenn es was geben sollte, kriegst du es morgen früh zu hören.«
    »Wo ist der Sitz seines Unternehmens?«
    »In Waldau. Wenn du durch die Werner-Heisenberg-Straße fährst, kannst du es nicht verfehlen. Zwei oder drei Grundstücke hinter der Metro. Aber es ist eh ein riesiges Areal.«
    »Danke, Uwe. Du hast mir sehr geholfen.«
    »Gerne. Und vergiss nicht, dass mit diesem Mann nicht gut Kirschen essen ist. Er ist innerhalb der Kasseler Wirtschaftsszene bestens vernetzt und außerdem dürfte er, wenn es um seinen Vorteil geht, über Leichen gehen. Also, nimm dich in Acht.«
    »Das mache ich. Schlaf gut.«
     
    Eine halbe Stunde später standen die beiden Polizisten frierend neben dem von einem Lichtmast angestrahlten roten Kleinwagen von Yoko Tanaka und sahen den beiden Männern der Spurensicherung bei der Arbeit zu. Im Hintergrund brummte sonor der Motor eines Notstromaggregates.
    »Wenn du wüsstest, wie müde ich bin, würdest du mir den Gefallen tun und mich in den mittlerweile längst überfälligen Feierabend schicken«, nölte Thilo Hain.
    »Wir machen gleich Feierabend, Thilo. Allerdings will ich nicht nach Hause, bevor ich weiß, was hier passiert ist.«
    Er schlenderte auf einen der Männer in den schneeweißen Tyvekanzügen zu, der gerade etwas von der B-Säule kratzte und in eine Klarsichthülle bugsierte.
    »Und, Kollege, gibt es schon was, das für uns von Interesse sein könnte?«
    »Vielleicht schon, ja«, erwiderte der langhaarige, etwas ungepflegt wirkende Polizist und hielt dabei den Beutel hoch. »Das hier drin ist mit 99-prozentiger Sicherheit getrocknetes Blut. Alter höchstens sechs Stunden. Auf dem Boden habe ich auch was gefunden, da bin ich mir allerdings nicht so ganz sicher, weil das Zeug vom Schnee ziemlich verdünnt wurde. Könnten aber auch Blutspuren sein.«
    »Hier drüben ist auf jeden Fall Blut geflossen«, meldete sich der andere Spurensicherer und hielt ebenfalls einen der Plastikbeutel in die Höhe. »Sowohl auf dem Beifahrersitz als auch der Fußmatte habe ich eindeutig Blutspuren gefunden, Herr Lenz.«
    Der Hauptkommissar nickte erschöpft.
    »Danke, Männer, auch wenn das keine wirklich guten Nachrichten sind.«

26
     
    »Klar kenne ich den alten Tondo, Paul«, erklärte Maria Zeislinger dem Kommissar, während sie mit einer großen Kelle Suppe in einen Teller füllte.
    »Nicht so viel, Maria, es ist viel zu spät für eine solch üppige Mahlzeit«, bat Lenz, doch seine Freundin nahm keine Notiz von dem Einwand.
    »Und, wie findest du ihn so?«
    »Ach, du lieber Himmel, da fragst du definitiv die Falsche. Er ist nämlich einer von den Menschen, mit denen mein geschiedener Mann nachgewiesenermaßen mal im Puff gewesen ist. Das ist zwar schon viele Jahre her und war

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