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Menschenteufel

Menschenteufel

Titel: Menschenteufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M Raffelsberger
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dafür ja den ferngesteuerten Hubschrauber versprochen.«
    Dieser kaltblütige kleine Bengel!
    »Gib Clara und Mama einen Kuss von mir.«
    »Mama ja, Clara nein. Opa auch?«
    »Opa auch.«

Sie können mir ruhig direkt drohen
    »Sie sind ja nicht bei Trost!«, brüllte Pribil sie an, als
Petzold in die Tiefgarage beim Innenministerium fuhr.
    »Offiziell leiten wir die Ermittlungen«, erklärte Petzold. »Hat
Bohutsch selber gesagt.«
    »Deshalb können Sie doch nicht einfach Beweisstücke mitgehen
lassen!«
    »Ich bin die Polizei. Natürlich darf ich Beweisstücke zur
Untersuchung mitnehmen. Ich muss sogar.«
    Sie parkte, nahm den Laptop vom Rücksitz und stieg aus.
    »Sie bringen auch mich in eine unmögliche Situation. Ist er das?«
    Gemeinsam gingen sie die Treppen hoch und meldeten sich an. Von
einer mürrischen Sekretärin wurden sie in ein klimatisiertes Besprechungszimmer
im dritten Stock geführt. Der Besprechungstisch aus hellem Holz und die
Aquarelle irgendeiner Stadt an den Wänden erinnerten Petzold an ein
katholisches Gemeindezentrum. Mit einem Stöhnen sackte Pribil in einen Stuhl
und wischte sich die Stirn ab.
    »Das mit dem Computer erklären Sie den Herren«, sagte er, als
Petzold das Gerät auf den Tisch legte.
    Im selben Moment sprang die Tür auf. Hinter Krischintzky und
Bohutsch betraten zwei weitere Männer den Raum. Ein attraktiver junger
Schwarzer in dunklem Anzug und ein übergewichtiger Mittvierziger in beigem
Sommeranzug, dessen rotblonde Haare an den Schläfen ergrauten.
    »Ah! Aircondition«, rief er entzückt aus.
    »Das ist Matt Wilson von der amerikanischen Botschaft«, stellte
Krischintzky ihn vor. »Und das ist sein Kollege Thorney Shackleton«, fügte er
mit einer Geste zum Jüngeren hinzu.
    Allgemeines Händeschütteln. Shackleton schenkte Petzold ein
strahlendes Lächeln. Er trug eine Aktentasche. Amerikaner also. Von der
Botschaft. Colin Short schlug weite Wellen. Sie verteilten sich in den Stühlen.
Thorney Shackleton zog eine Mappe aus seiner Aktentasche und legte sie vor sich
auf den Tisch.
    »Die beiden Herren sprechen ausgezeichnet Deutsch«, erklärte
Krischintzky zur Einleitung. »Nach der Identifikation von Colin Short haben wir
natürlich sofort die Vertretung der Vereinigten Staaten informiert.«
    »Dafür sind wir Ihnen sehr dankbar«, übernahm Matt Wilson. »So
können wir uns um unsere Staatsbürger kümmern und die österreichischen Behörden
eventuell bei den Ermittlungen unterstützen.«
    Petzold musterte ihn aufmerksam. War US -amerikanische
Einmischung in österreichische Ermittlungen üblich?
    »Zugleich waren Sie ja so freundlich, uns über die Umstände von
Doktor Shorts Misshandlungen zu unterrichten. Das ist der Grund, warum wir hier
sind. Wir haben die Fotos vom Tatort gesehen.«
    »Vom Ort der Auffindung«, korrigierte Petzold. »Wir glauben nicht,
dass ihm die Verletzungen auf offener Straße zugefügt wurden.«
    Krischintzky warf ihr einen strengen Blick zu.
    Wilson sagte nur: »Da haben Sie wohl recht.«
    »Sie haben den Mann bereits identifiziert?«, fragte Pribil.
    Krischintzky antwortete: »Wir waren gleich im Hotel Sisi, nachdem
Ihre Mitarbeiterin uns über die Vermisstenanzeige informiert hatte. Danach
haben wir umgehend die US -Botschaft verständigt.
Die Herren haben sofort reagiert.«
    Petzold staunte. Sie war vor kaum drei Stunden aus dem Hotel
zurückgekehrt. Die BVT -Beamten waren flott
unterwegs.
    Pribil mischte sich wieder ein. »Inspektor Petzold hat mit den
Ermittlungen schon einmal begonnen.« Ein auffordernder Blick.
    Der Mistkerl. Sie registrierte die überraschten Gesichter der
Terrorbekämpfer.
    Also dann. Petzold setzte ihr charmantestes Lächeln auf, bevor sie
gestand: »Ich bin sofort nach Erhalt der Vermisstenanzeige in Doktor Shorts
Hotelzimmer.«
    Sie sah, wie Bohutsch rot anlief. Krischintzky fiel das Kinn
hinunter. Mit einer dezenten Geste wies sie ihn darauf hin, den Mund wieder zu
schließen. Was sollten denn die Amerikaner von ihnen denken?
    »Viele Hinweise gab es dort ja nicht zu finden, wie Sie selbst
festgestellt haben werden. Allerdings hatte Doktor Short einen Laptop. In der
Hoffnung, darauf etwas zu finden, habe ich diesen schon einmal zu
Untersuchungen mitgenommen.«
    Ergeben wartete Petzold auf das Donnerwetter.
    »Ausgezeichnet«, presste Bohutsch stattdessen hervor. »So haben wir
keine Zeit verloren.«
    Vor den ausländischen Gästen wollte er also Einigkeit demonstrieren.
Auch gut. Für den Moment. Die

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