Menschheit im Aufbruch - Teil 2
konzentrierte sich auf den Punkt und wandte den Suchstrahler in die gleiche Richtung. Er hoffte, es wäre ein Planet, nach dem er Ausschau hielt. Das Schiff der Verfolger war deutlich auf der Scheibe zu sehen, und Brady wußte, daß er in kurzer Zeit in Reichweite seiner Waffen sein mußte. Eifriger noch suchten seine Augen den Raum vor ihm in der Richtung des Blitzes ab, und dann zeigte es sich auf der Skala des Suchstrahlers, daß es nur ein Planet sein konnte. Nach seinem undeutlich erkennbaren Licht zu urteilen, war es ein kleiner. Er wandte das Schiff langsam um, bis der Planet genau geradeaus lag, und führte verzweifelt den Maschinen mehr Kraft zu. Er hörte die Generatoren in schrillem Protest aufheulen, als sie gezwungen wurden, die zusätzliche Belastung zu tragen. Jetzt aber zählte für ihn jede Meile Geschwindigkeit, und ungeduldig beobachtete er, wie der vor ihm liegende Planet, der nur schwach im reflektierten Licht seines Muttersternes leuchtete, an Umfang gewann.
Es war jetzt zu spät, sich über Wasser und Nahrung Gedanken zu machen. Es konnte ein Hafen des Todes sein, aber es war wenigstens eine Chance.
Der Planet hatte eine Atmosphäre. Das erkannte er, als er sich näherte und das Leuchten sah, welches ihn umgab. Er war den Sternen für diese kleine Gunst dankbar. Er versuchte die Entfernung vom Mutterstern abzuschätzen und erkannte, daß die Aussichten, Bewohner auf dem Planeten zu finden, äußerst gering waren. Ausgenommen die Zonen um den Äquator hatten wahrscheinlich arktisches Klima. Auch die Schwerkraft würde geringer sein als auf Tekron, und die Atmosphäre bestimmt dünner.
Das verfolgende Schiff war näher herangekommen. Als sich die Planetenkugel vor ihm auftat, flog er das winzige Schiff in solch einem Winkel in die Atmosphäre ein, daß er so nahe wie möglich an den Äquator herankam. Gelang es ihm, in einem wilden, zerklüfteten Teil zu landen und einen Vorsprung von zehn oder fünfzehn Minuten zu gewinnen, um sich von dem kleinen Schiff zu entfernen, so war das eine Möglichkeit, sich der Gefangennahme zu entziehen. Er wagte gegenwärtig noch nicht, an das zu denken, was später geschehen würde.
Er schaltete die Steuerung auf Automatik, bevor er sich einen Augenblick entfernte, um zu dem Behälter im Hintergrund des Kontrollraumes zu eilen, wo sich die eisernen Rationen befanden. Rasch stopfte er sich die Taschen voll. Dann glitt er wieder in seinen Sitz zurück und drückte das Schiff schnell in die Atmosphäre hinunter.
Es waren keine Wolken da. Durch den leichten atmosphärischen Schleier konnte er die Oberfläche sehen. Dann verlor er das andere Schiff um die Krümmung der kleinen Kugel aus den Augen. Er verlangsamte die Fahrt, glitt in die Nachtseite des Planeten und streifte kaum tausend Fuß hoch über die Oberfläche, bemüht, die Einzelheiten der unter ihm liegenden Welt zu erkennen. Er war dankbar für das Licht des winzigen Satelliten, der, wenn auch nur schwach, die Landschaft beleuchtete. Zur Linken erspähte er die sanften, glänzenden Windungen eines Flusses. Er drehte seine Maschine in diese Richtung, denn er wußte, wie wertvoll das Wasser in naher Zukunft sein würde. Er drängte das Schiff in einer sanften Ebene zu Boden, die etwa zwei Meilen breit war und zwischen dem Fluß und einer Gebirgslandschaft lag, in deren zerklüfteten Felshängen seine besten Chancen für die Flucht lagen.
Er riß die Luke auf. Ohne sich mit weiteren Untersuchungen aufzuhalten, rannte er in die Berge. Das andere Schiff konnte jede Minute erscheinen, und wenn sie ihn hier draußen im Freien sahen, würde es sein Ende sein. Die Luft war dünn und kalt. Er war kaum ein Dutzend Schritte gelaufen, da fiel ihm das Atmen bereits schwer. Das rasche Laufen wurde durch die verminderte Schwerkraft erleichtert, aber der Mangel an Sauerstoff glich den Vorteil wieder aus. Trotz seiner Anstrengungen zitterte er bald vor Kälte, und sein Herz klopfte wie verrückt gegen die Rippen.
Sechs Minuten brauchte er, um den Schutz der ersten Hänge zu erreichen. Er machte einen Augenblick Rast, um Luft zu schöpfen, bevor er den felsübersäten Hügel hinaufstieg, der zu sicheren Höhen führte. Lange bevor er es sehen konnte, vernahm er das Geräusch des herannahenden Schiffes. Er fand einen großen Felsblock und legte sich dahinter, um die Ereignisse abzuwarten.
Seine Verfolger befanden sich in einem Schlachtkreuzer erster Klasse, ein Typ, den er gut kannte. Langsam kreuzten sie vom einen Ende
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