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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
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der Ebene zum andern, bevor sie umkehrten und tief über die Stelle flogen, an der sein eigenes Schiff lag. Er nahm an, daß der Kreuzer aus Tekron stammte, wußte aber sehr wohl, daß er in solch einer Angelegenheit wie dieser von einem Rihnaner kommandiert würde, wenn nicht gar die ganze Besatzung aus Rihnanern bestand. Jedenfalls war es sicher, daß sich eine Anzahl von ihnen an Bord befand. Sie überflogen das Gebiet mehrere Male, bevor sie ihre Fahrt verminderten und beinahe über der Stelle zum Stehen kamen, an der er vor zehn Minuten gelandet war.
    Brady runzelte die Stirn, als er das Manöver beobachtete, und fragte sich mit plötzlicher Unruhe, was wohl vor sich gehen mochte. Auf einmal sah er, wie sich ein kleineres Schiff aus dem Rumpf des großen löste und etwa hundert Yards von seinem eigenen Schiff entfernt zur Landung ansetzte. Er zählte ein Dutzend Gestalten, die ausstiegen, und sah aufmerksam zu, wie sie sich anschickten, sein Schiff zu durchsuchen. Im schwachen Licht des kleinen Mondes konnte er keine Einzelheiten erkennen. Er sah nur Gestalten, die sich auf dem schwarzgrauen Hintergrund der Ebene bewegten, und erriet, daß alle mit Schutzanzügen gegen das Klima ausgerüstet waren. Ihre Suche dauerte nicht lange. Sie zogen sich bald wieder zu ihrem Schiff zurück.
    Einen Augenblick war Brady verwirrt, aber alle Zweifel, die er bezüglich ihrer Absichten haben mochte, wurden schnell beseitigt, als eine kurze, laute Explosion die Stille zerriß, und er sah, wie ein weißer Ball von Flammen sein Schiff umgab. Er mußte seine Augen vor dem grellen Licht schützen. Sein Herz war krank und müde geworden, denn er wußte nur zu gut, was diese Tat bedeutete. Die Welt, auf der er sich befand, war nicht bewohnbar, und die Rihnaner wußten, daß er mit dem Verlust seines Schiffes keine Möglichkeit mehr hatte, wieder von hier fortzufliegen, es sei denn, er gab sich gefangen.
    Der Feuerschein erlosch bald, und als er seine Augen hob, um noch einmal auf die Szene zu schauen, war nur noch ein glühender, rauchender Trümmerhaufen, wo vorher das schmucke Schiff gestanden hatte. Er fragte sich, ob der ursprüngliche Eigentümer wohl irgendeine Entschädigung erhalten mochte, aber das Lächeln, das bei diesen Gedanken auf seinen Lippen lag, war eher grimmig als humorvoll. Er zitterte stark und zog die Kleider enger um den Leib, während er sowohl um den Morgen, als auch um die Abreise der Gegner betete. Aus deren Bewegungen war jedoch zu erkennen, daß sie keineswegs in Eile waren, sich von hier zu entfernen.
    Nachdem sie sich davon überzeugt hatten, daß sein Schiff ausgebrannt war, entfernten sie sich in entgegengesetzter Richtung auf den Fluß zu. Dabei bildeten sie im weiten Halbkreis eine Kette mit einem Abstand von fünfzig Yards. So gut er konnte, verfolgte Brady die Vorgänge, aber trotz des Lichtes, welches von dem Satelliten kam, verlor er bald die Rihnaner aus den Augen. Die Bedeutung des Unternehmens war Brady keinesfalls entgangen, und er zollte dem rihnanischen Kommandanten, wenn auch widerwillig, Anerkennung für seine Aktion. Der Kommandant war kein Narr. Er wußte, daß Brady früher oder später hinunter zum Wasser mußte. Er mochte wohl erraten haben, daß sich Brady in die Berge schlagen würde, wo eine gute Deckung vorhanden war. Wenn ein einzelner Mann dazu entschlossen war, konnte er sich dort auf unbestimmte Zeit vor den Suchpartien verstecken. Daher legte der Kommandant eine Sperre zwischen den Hügel und den Fluß, um zu verhindern, daß sich Brady Wasservorräte beschaffte. Er hatte es nicht nötig, seine Zeit mit dem Absuchen der Landschaft zu vergeuden, denn er brauchte nur ein paar Tage zu warten, bis Brady gezwungen war, sich entweder zu ergeben oder zu sterben.
    Zweifellos kannten die Rihnaner die Gegend, in der er gelandet war, und ihr Verhalten zeigte, daß der Fluß, den er gewählt hatte, vermutlich die einzige Wasserquelle auf Hunderte von Meilen im Umkreis war. Die Verhältnisse auf diesem Planeten ließen das wahrscheinlich erscheinen. Er war also gefangen. Viele Stunden lag Brady kalt und ermattet da, bis die aufgehende Bläue von Tekrir Licht auf die Szene und ein wenig Wärme warf, die seinen steifen Gliedern wohltat. Vorsichtig rührte er sich im Schutz des Felsblocks, denn er war sich bewußt, daß mit der Dämmerung Hunderte von Augenpaaren und die Detektoren das Gebiet nach einer Bewegung absuchen würden. Er erhob und streckte sich. Er trampelte umher, damit das

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