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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
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das Schiff erreichte, wartete er mit einem halben Dutzend Stabsoffizieren in seiner Kabine. Seine Freude, Brady wiederzusehen, trat klar zutage, denn er erhob sich strahlend, um mit dem zurückgekehrten Gefangenen einen Händedruck zu wechseln.
    „Ich habe nicht geglaubt, daß Murphy Erfolg haben würde“, waren seine ersten Worte.
    Brady grinste. „Beinahe wäre es schiefgegangen, Sir.“
    Sherman nickte. „Später können Sie mir die ganze Geschichte erzählen. Was ist aber jetzt so dringend?“
    Bradys Lächeln verschwand, und er sagte mit sichtlichem Ernst: „Ich habe auf Tekron ein paar Informationen gesammelt, Sir, die ich Ihnen unverzüglich mitteilen muß.“ Sherman antwortete nicht. Die Falten auf seiner Stirn vertieften sich, als er bemerkte, wie ernst Brady war. Ohne Einwände lauschte er, während Brady berichtete. Als er geendet hatte, lehnte er sich zurück und wartete auf die Reaktion. Alle Augen waren auf Sherman gerichtet, der einige Minuten tief in Gedanken saß.
    „Wenn ihre Position nach Kapitän Bradys Schätzung stimmt, wie lange dauert es dann, bis wir in Reichweite der Detektoren der rihnanischen Flotte sein werden?“ lautete die Frage an den hageren, schwarzhaarigen Stabskapitän, welcher die Flottendetektion unter sich hatte und zu seiner Linken saß.
    „Etwa zwanzig Stunden, würde ich sagen, wenn man einen Sicherheitsfaktor einkalkuliert“, kam die Antwort.
    „Richtig.“ Sherman lehnte sich steif in seinen Sitz zurück und legte seine Hände flach auf den Tisch. „Meine Herren, ich werde Ihnen meinen Aktionsplan, entsprechend den Informationen von Kapitän Brady, erläutern und Ihnen sagen, was Sie tun sollen. Daraus wird sich alles ergeben. Ich werde sofort den Befehl erteilen, die Flotten abzustoppen und die Aufklärer einzuziehen.“
    Es entstand ein betroffenes, verwundertes Schweigen. Sherman erhob sich und trat zu der Sternenkarte, die eine der Kabinenwände bedeckte.
    „Wenn Brady recht hat, dann konzentrieren sich die rihnanischen Flotten in diesem Gebiet hier.“ Er berührte eine Reihe Knöpfe, die am Ende der Karte saßen, und ein rosiger Schein bedeckte einen großen Würfel in der obersten, rechten Ecke der Karte. „Ich beabsichtige, die siebte, zehnte, siebzehnte und zwanzigste Kreuzerschwadron samt ihrem Gefolge an leichten Zerstörern unter dem Befehl von Konteradmiral Thorton zu entsenden. Unter der Deckung des Feldes, aber mit einem Aufklärer als Führung, sende ich sie eine Strecke nördlich von Capella entlang zu den Plejaden, damit sie von hinten auf die rihnanischen Reihen herunterstoßen können. Der Rest der Flotte wird so lange hier liegenbleiben, bis ihre Schwadronen dort Position bezogen haben. Dann werden wir vorgehen, aber nicht im Schutz des Feldes, um den Rihnanern zu begegnen.“
    Die letzte Bemerkung rief überraschtes Gemurmel und zornige Kommentare bei den versammelten Offizieren hervor.
    Sherman wartete, bis sich der Lärm gelegt hatte, dann fuhr er fort: „Ich bin mir über Ihre Einwände im klaren, meine Herren, und erkenne sie an, aber ich habe meine Gründe für das, was ich vorschlage. Die Rihnaner wissen nicht, daß wir das Geheimnis ihres Feldes gelöst haben, und nehmen an, daß sie uns überraschen können, wenn wir die Linien erreicht haben, die Brady uns gezeigt hat. Nun, wir werden sie in diesem Glauben lassen. Sie erwarten, eine Flotte zu treffen, die ihnen offen und in voller Formation durch den Weltraum entgegenkommt“ – er lächelte grimmig –, „und wir werden sie nicht enttäuschen. Um uns bekämpfen zu können, werden sie aus ihrem Feld herauskommen müssen, und das werden sie tun, sobald wir hübsch in der Falle sind. Es sind aber zwei Faktoren da, mit denen sie nicht rechnen werden. Zunächst wird jedes Schiff der Flotte sie in dem Augenblick erwarten, in welchem sie das Feld verlassen. Es wird sie ein derartiger Feuerstoß treffen, wie sie ihn sich niemals erträumen. Wenn sie ihren Fehler erkannt haben, wird die Hauptflotte dann hinter dem Schutz des Feldes verschwinden. Das, denke ich, wird genügend Verwirrung schaffen. Die abgesandten Schwadronen können dann von hinten angreifen, wenn sie es am wenigsten erwarten werden.“
    Mit einem zufriedenen Lächeln auf dem Gesicht lehnte sich Sherman zurück. „Sind noch irgendwelche Fragen?“
    Die Spannung schwand. Die Offiziere bewegten sich auf ihren Sitzen hin und her und erwogen den Plan, den Sherman ihnen vorgetragen hatte.
    Gerard, der Nachrichtenoffizier

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