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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
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der Flotte, hob die Hand und fragte: „Was ist mit den beiden anderen Flotten, Sir?“
    „Man wird sie hinzuziehen, das ist klar“, sagte Sherman. „Sie werden aber erwarten, mit einem bereits halb besiegten Gegner zu kämpfen. Wenn wir ohne größere eigene Verluste die Hauptabteilung der vereinigten rihnanischen Flotten besiegen können, dann werden wir, denke ich, einen beträchtlichen moralischen Vorteil haben, wenn wir dem Rest begegnen. Jedenfalls wird die abgesandte Schwadron unter dem Schutz des Feldes ihre Patrouille wieder unabhängig von uns aufnehmen, damit wir sie erneut als Überraschungseffekt gegen die anderen Flotten verwenden können.“
    „Angenommen, wir werden mit der ersten Flotte nicht fertig?“ fragte Grierson, der Waffenoffizier der Flotte.
    Shermans Augen wurden hart und seine Lippen dünn, als er antwortete: „Wir müssen es.“
    Es gab keine Fragen mehr. Zehn Minuten später war der Stab gegangen, um Shermans Befehle auszuführen. Brady war mit dem Admiral allein. Sherman bot ihm zu trinken an, und Brady nahm das Getränk freudig entgegen, „Das erste Glas seit langer. Zeit, Sir.“
    Sherman lächelte. „War es eine harte Zeit für Sie?“
    „Nein. Ich hatte keine Mißhandlungen zu erdulden und konnte mir unsere künftigen Untertanen gut ansehen.“ Brady grinste, während er zurückdachte. „Auch unter ihnen gab es ein paar nicht gerade sehr sympathische Exemplare.“ Er erzählte Sherman von seinen Ausgängen unter Bewachung und über die verschiedenen Rassen, welche er auf Tekron gesehen hatte. Er berichtete von den Rihnanern und ihrer Fähigkeit, Gedanken zu lesen und die Telepathie als Verständigungsmittel zu benutzen. Es lag ihm auf der Zunge, von seinen eigenen neuen Kräften zu berichten, aber er entschied, dies zu einem günstigeren Zeitpunkt zu tun.
    Sherman blickte auf seine Armbanduhr. Er war wohl begierig, Bradys Geschichte weiterzuhören, aber er war sich auch der Verantwortung bewußt, die er übernommen hatte.
    „Vielleicht essen Sie heute abend bei mir, Brady“, sagte er. „Ich werde Murphy zu uns herüberkommen lassen, dann kann ich alles über Ihre Gefangenschaft erfahren, auch wie er Sie gerettet hat, ohne daß ich auf die Fortsetzung warten muß. Fortsetzungsromane habe ich schon immer gehaßt.“ Brad lächelte und verabschiedete sich taktvoll. Er begab sich in die Offiziersmesse und fand dort den Offizier vom Dienst. Er ließ sich von ihm eine Kabine anweisen. In zehn Minuten lag er lässig in einem großen, sehr bequemen Stuhl ausgestreckt und sann über die Lösung all der Rätsel nach, die ihm aufgegeben worden waren. Die erste Stelle unter diesen nahm das Problem seiner eigenen neuen Geistesfähigkeiten ein. Je mehr er über sie nachdachte, desto mehr fühlte er, daß er mit einem Frankenstein’schen Ungeheuer belastet war, das ihn, wenn er nicht vorsichtig war, zerstören würde. Während er unter den Rihnanern weilte, war es erforderlich, die normalen Verständigungsmittel, an die er gewöhnt war, zur Seite zu legen. Er hatte nichts besonders Ungewöhnliches oder Fremdes an der Art gefunden, wie er in die Gedankengänge seiner Wärter eintauchen konnte. Das Bewußtsein, daß er jeden ihrer Gedanken lesen konnte, hatte ihm viel Vergnügen bereitet. Er wußte, daß er sich, als Ergebnis dieses Vorteils, ihnen in jeder Weise überlegen gefühlt hatte. Er war sich nun bewußt, daß ihn dieses Gefühl der Überlegenheit befähigt hatte, die langen Wochen der Gefangenschaft so gut zu überstehen.
    Jetzt, wo er sich wieder bei seiner eigenen Rasse befand, schien in der Fähigkeit, mit der er in die Hirne der anderen Menschen eindringen konnte, etwas Obszönes zu liegen. In dieser Fähigkeit war eine Macht enthalten, die ihn, wenn er ernsthaft darüber nachdachte, entsetzte. Er wußte, er würde sich dieser Macht um eines eigenen Vorteils willen niemals bedienen.
    War diese Fähigkeit aber etwas, was er, mit der ganzen menschlichen Rasse teilen konnte? Die Art, wie er sie erworben hatte, ließ sich nicht leicht nachahmen. Sie war als eine Sache überwältigender Notwendigkeit zu ihm gekommen, zu einer Zeit, da ihn die Kräfte des Körpers und des Geistes allein nicht mehr verteidigen konnten. Solche Fähigkeiten ließen sich nicht künstlich erzeugen, obwohl er nicht daran zweifelte, daß die angeborene Neugier der Menschheit das Geheimnis letzten Endes doch lüften würde.
    Brady unterschätzte keinesfalls die Intelligenz der irdischen Wissenschaftler

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