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Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Menschheit im Aufbruch - Teil 2

Titel: Menschheit im Aufbruch - Teil 2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lan Wright
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und Psychologen und wandte sich an diese, um eine Erklärung über seine Fähigkeiten zu bekommen. Er hatte genügend Vertrauen zur menschlichen Rasse und wußte, daß die irdischen Wissenschaftler es ihm sagen würden. In den richtigen Händen mochte es ein Segen für die ganze Menschheit sein. Aber in den falschen Händen …? Er besaß genügend Phantasie, um sich auszumalen, was dann geschehen würde. Es war nicht sehr schön.
     
    *
     
    Sherman gab den abgesandten Schwadronen sechsunddreißig Stunden Zeit, um jene Stelle im Raum zu erreichen, die er ihnen zugewiesen hatte. Diese Stelle war auf Grund der Informationen festgelegt worden, welche er von Brady und Murphy über die ungefähre Position der rihnanischen Flotten erhalten hatte.
    Der Befehl, das Feld auszuschalten, wurde eine Minute vor dem Aufbruch der Flotte zu ihrer langen Reise gegeben. Brady befand sich mit Sherman und den anderen Stabsoffizieren auf der Brücke des Flaggschiffes, als der Befehl erteilt wurde. Es war ein Bild, an das er denken würde, solange er lebte. Einen Augenblick schien der Raum leer, von ihnen und einem Dutzend anderer Schiffe abgesehen. Sie schienen in den sternenübersäten Tiefen des Raumes allein zu sein, ein paar unbedeutende Punkte, die in der Unendlichkeit des Universums untergingen. Dann aber änderte sich das Bild. Da, wo zuvor nur die Schwärze des tiefen Raumes gewesen war, war nun Reihe auf Reihe blinkender Punkte in regelmäßiger Formation über, unter und hinter dem Flaggschiff zu sehen. In zahllosen Hundertschaften fegten sie dahin, so weit das Auge schauen konnte, wie von einem Zauberer heraufbeschworen, der nur auf kosmischer Ebene arbeitete.
    Während Brady den Blick schweifen ließ, dachte er, daß hier vor seinen Augen die ganze Macht eines winzigen Planeten lag, der sich um einen unbedeutenden Stern in einer entlegenen Ecke des Weltraumes drehte. In diesen Schiffen ruhte das Schicksal einer Rasse, die kaum zu existieren begonnen hatte, als ihre Feinde bereits Meister der Galaxis waren, die sie nun erobern wollten. Bei dem Ausblick, der sich vor ihm auftat, drehten sich seine Gedanken im Kreise. Er empfand eine plötzliche Furcht, daß sie besiegt werden könnten und gleichzeitig Furcht davor, daß sie gewinnen könnten und es sich dann erweisen würde, daß sie der vor ihnen liegenden Aufgabe nicht gewachsen waren.
    Mit schrecklicher Klarheit erkannte Brady, was der Sieg für die menschliche Rasse bedeuten würde, er sah aber auch, was eine Niederlage mit sich bringen würde, und fragte sich, was nun schlimmer war. Niederlage bedeutete gänzliche Vernichtung seine Rasse. Die Tafel würde gesäubert werden, damit die Galaxis im allgemeinen und die Rihnaner im besonderen nicht wieder bedroht würden. Sieg – er fragte sich, ob es, wenn ein paar hundert Jahre verstrichen waren, Sieg genannt würde – bedeutete völlige Hingabe an die Aufgabe, die Galaxis zu regieren. Es könnte eine Aufgabe sein, deren Erfüllung sich für so eine junge Rasse als unmöglich erwies. Die Menschheit konnte, niedergebeugt unter der Last, durch den Druck der Verantwortung, zusammenbrechen. Und wenn die Rihnaner nicht mehr da waren, wer würde ihren Platz dann einnehmen?
     
    *
     
    Wie tausend andere Menschen irr Hunderten von Schiffen schlief Brady einige Stunden einen sehr unruhigen Schlaf. Nun, wo Sherman beinah genau wußte, wann und wo der Kampf zu erwarten war, konnte er sich erlauben, seinen Besatzungen soviel Ruhe wie möglich zu gewähren, da er zuvor gezwungen gewesen war, eine Menge Beobachtungsposten aufzustellen.
    Drei Stunden, bevor sie jene Position erreicht hatten, die von Brady und Murphy als Frontlinie der rihnanischen Flotte angenommen wurde, waren sämtliche Schiffsbesatzungen alarmiert worden. Jede verfügbare Waffe zu Angriff und Verteidigung wurde bemannt. Trotz des Energieverlustes wurden die Schutzstrahler eingeschaltet und alle Vorkehrungen für eine Höchstbereitschaft getroffen.
    Sie blieben beinah fünf Stunden lang auf Kampfstation. Brady wurde nicht müde, von der Brücke des Flaggschiffes aus die massierten Reihen der Schiffe zu beobachten, wie sie in geschlossener Formation über den Himmel zogen. Bei der Bildung der Formation hatte Sherman ganze Arbeit geleistet. Er hatte die Schiffe in zwei Abteilungen so formiert, daß sowohl höchste Feuerkraft als auch beste Verteidigungsbereitschaft erzielt werden konnte.
    Jedermann, von Sherman an abwärts, wußte, daß ein plötzlicher Oberfall

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