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Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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anderes. Jeden Augenblick
musste es geschehen.
    Jeden
Augenblick …
    Und
als dann das Telefon sein munteres „La Cucaratscha“
anstimmte, ballerten alle gleichzeitig los. Alle, bis auf Sören
und die Kleine. Sie hatten keine Waffen, also begnügten sie
sich damit, infernalisches Gebrüll auszustoßen.
    Dann
schrie Remo: „Ruhe! Seid mal ruhig!“
    Die
Männer stellten das Feuer ein und Sören hörte auf zu
brüllen – auch wenn es ihm nicht leicht fiel. Die Kleine
kreischte einfach weiter.
    „ Telefon“,
verkündete Remo.
    „ Oh,
Telefon“, ergänzte Detlev.
    „ Passt
weiter auf die Tür auf.“ Remo ging zum Telefon und
verschwand aus Sörens Blickfeld. Im Vorbeigehen feuerte er der
Kleinen eins mit der flachen Hand gegen den Hinterkopf. Das
Kreischen endete in einem Geräusch, das an Schluckauf
erinnerte. Dann knackte der Lautsprecher des Telefons. „Hallo?“
    „ Winkelmann?“
    „ Litzinger?“
    „ Winkelmann?
Du hast die Schießerei überlebt? Schade. Ich hatte
gehofft, jemand hätte dich von deinem Leiden erlöst. Sind
etwa auch noch welche von deinen Konsorten übrig?“
    „ Hier
hat keiner was abgekriegt, Du Speckschwarte!“ Ewald natürlich
– wer auch sonst? „Ganz im Gegenteil, wir sind alle noch
so richtig …“
    „ Ewald,
halt die Schnauze!“, rief Remo. „Litzinger, hier drin
sind zwei Verrückte, die Amok laufen – und das sind weder
Ewald noch ich noch sonst jemand von uns. Also, ziehen Sie endlich
mal ihren Wurstfinger aus dem Arsch. Lassen Sie uns abhauen, dann
können Sie sich die richtigen Killer schnappen.“
    „ Wir
sollen uns in diese Schießerei einmischen?“ Sören
hörte im Hintergrund Gelächter. Die Polizisten fanden das
offenbar saukomisch. „Nee, Winkelmann. Das kannst du
vergessen. Aus dieser Nummer lasse ich dich nicht raus. Weswegen
sollte ich auch? Ich finde, ihr macht eure Sache da drin ganz gut.“
    Sören
traute seinen Ohren nicht. Was redete dieser Litzinger da?
    „ Was
soll das denn nun heißen?“, rief der Schinken
dazwischen. „He, Bulle, sollen wir etwa die Drecksarbeit für
dich machen, oder was?“
    „ Warum
nicht?“, erwiderte Litzinger. Dann, nach einer Pause: „Hör
mal, Winkelmann … ich bin zwar nicht in der Position, mit dir
ein Geschäft zu machen, aber ich schlage dir stattdessen einen
Deal vor: Du schnappst dir diese Killer und ergibst dich
anschließend. Ich garantiere dann für eure Sicherheit und
sage im Prozess zu euren Gunsten aus. Wie wäre das?“
    Und
wieder einmal war es Ewald, der jede Überlegung zu diesem
Vorschlag zunichte machte. Er brüllte: „Das kannst du
vergessen! Du kannst mich am Schist lecken, du blöder Bulle!“
    Während
Sören sich noch fragte, was er sich unter einem „Schist“
vorstellen durfte, stürmte Ewald quer durch den Raum zu einem
der Fenster an der Frontseite des Hauses und feuerte mit seiner
Maschinenpistole eine Salve ins Freie. Die Vorhänge bauschten
sich und Glas splitterte.
    „ Kleiber,
du verdammter Idiot“, rief Litzinger von draußen. „Bist
du bescheuert? Du willst wohl jemanden umbringen!“
    „ Hat
er jemanden getroffen?“ Die Bestürzung in Jessys Stimme
war nicht zu überhören.
    „ Nein,
aber fast.“ Hubert klang giftig.
    „ Schade!“
Ewald eiferte ihm nach.
    Remo
übernahm wieder das Ruder: „Jetzt hört auf mit dem
Quatsch! Litzinger, jetzt hören sie mal zu: Ich weiß
nicht, wer mit uns hier drin ist, aber diese beiden Figuren sind
keine Anfänger. Ein Kerl und eine Tussi. Er heißt Max,
sie heißt Margit. Zumindest behaupten sie das. Die sind
bewaffnet bis an die Zähne und suchen irgendetwas. Der Kerl hat
von einer CD oder einem Notizbuch gesprochen.“
    „ Oder
einem Streamerband“, rief der Schinken dazwischen.
    Detlev
schaltete sich ein: „Nee, kein Streamerband. Das hast du
selbst gesagt.“
    „ Ja,
aber erst, nachdem der Kerl davon angefangen hatte“,
verteidigte sich der Schinken.
    Aus
der Tiefe des Hauses ertönte eine Stimme: „Könnte
auch eine DVD sein. Denkt an die DVD! Oder ein USB-Stick.“
    „ Ist
bei euch bald mal Ruhe?“, tobte Litzinger am Telefon los. „Ich
verstehe kein Wort, wenn ihr alle durcheinander quatscht.
Winkelmann, du willst mir also erzählen, da drin wären
zwei Killer, die irgendwelche Daten suchen. Ist das richtig?“
    „ Genau
so ist das.“
    „ Schön
und gut. Und was ist mit dem Doktor?“
    Remo
warf einen Blick in die Runde. „Hilfe!“, schien dieser
Blick zu sagen. Doch niemand half. Auch Sören konnte nur mit
den

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