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Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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Schultern zucken.
    „ Keine
Ahnung“, sagte Remo schließlich vorsichtig. „Wir
haben den Doc nicht gesehen. Ich nehme mal an, Max und Margit hatten
ihn in der Mangel. Mann, ich weiß ja noch nicht einmal, wie
der Doc aussieht.“
    „ So
ähnlich wie Hühnerfrikassee.“ Schon wieder Max,
irgendwo aus dem Obergeschoss. Diesmal schallte auch ein Lachen von
Margit durch den Treppenvorraum.
    „ Na,
das ist ja ein schönes Schlamassel“, sagte Litzinger.
„Weißt du, Winkelmann, ich frage mich nur noch eines:
Wie bist du mit deinen Clowns in diese Geschichte hinein geraten?
Ich möchte doch zu gerne wissen, was du hier zu suchen hast.“
    „ Ist
doch scheißegal“, brüllte Ewald quer durch das
Wohnzimmer. „Wir sind hier. So ist das nun einmal. Lässt
sich nicht ändern.“
    Remo
winkte heftig ab, damit Ewald seine Klappe hielt. Dann wandte er
sich wieder dem Telefon zu. „Der Berthold hatte sich böse
verletzt. Der wollte … äh … eine Flasche aus dem
Regal holen, die ganz oben stand. Dabei ist er auf einen … äh
… na ja, so einen Hocker gestiegen. Eine Leiter. Eine
Trittleiter. Und dann ist er rückwärts … äh …
also, er hat sich dann ein Messer reingehauen und … äh …
Mann, der hat geblutet wie die Sau! Da haben wir gedacht, der Doc
könnte ihn vielleicht wieder zusammenflicken und haben ihn
hierher gebracht.“
    „ Der
Hintermayer hat sich ein Messer reingehauen, als er eine Flasche aus
dem Regal holen wollte. Das ist ja interessant. Und du hast dann
erstmal zwei Geiseln genommen. Wolltest du den Doktor damit
motivieren, oder was? Kannst du mir mal erklären, was dieser
Blödsinn soll? Weswegen habt ihr den Hintermayer nicht nach
Limburg ins Kreiskrankenhaus gebracht? Hat eure Krankenkasse den
Geist aufgegeben? Sag mal, Winkelmann, wem willst du diese Scheiße
verkaufen? Und überhaupt, wer sind denn deine beiden Geiseln?
Woher hast du die? Kannst du mir das mal erklären? Hast du die
auf der Straße aufgelesen?“
    Sören
erhob sich ein Stück und flüsterte Remo zu: „Soll
ich mal mit ihm reden?“
    Remo
warf ihm einen Blick zu, überlegte eine Sekunde und schüttelte
dann den Kopf. „Nee“, flüsterte er. „Wenn der
Litzinger erfährt, dass wir auch noch bei deinem Onkel
eingestiegen sind, dann kommen wir niemals hier raus.“
    Dann
wandte sich Remo wieder dem Telefon zu. „Wir haben hier einen
Typen und ein kleines Mädchen als Geisel. Die waren zu Besuch.
Sind wohl die Enkel vom Doc, nehme ich an.“
    „ Ich
habe es schon einmal gesagt: Herr Doktor von Brechtow hat nur einen
Enkel im Alter von ungefähr 13 oder 14 Jahren, du dämlicher
Kasper. Einen Enkel. Singular.“
    „ Mann,
Litzinger, wir kommen hier nicht weiter. Jetzt hör auf, mich
dauernd in die Defensive zu drängen. Schließlich bin ich
hier derjenige, der das Heft in der Hand hält. Und ich will,
dass unsere Forderungen erfüllt werden, ist das klar? Ich sage
es nochmal: Wir wollen … äh, Moment.“
    Remo
schaltete den Lautsprecher aus und schaute in die Runde. „Was
wollten wir denn eigentlich?“
    „ Flugzeug“,
sagte der Schinken.
    „ Fluchtwagen“,
fügte Detlev hinzu.
    „ Okay.“
Remo schaltete den Lautsprecher wieder ein. „Also, wir wollen
ein Flugzeug und einen Fluchtwagen.“
    „ In
dieser Reihenfolge?“, fragte Litzinger.
    „ Quatsch!
Jetzt hör auf mit diesem Blödsinn, Litzinger. Wir wollen
ein Flugzeug und einen vollgetankten Fluchtwagen vor der Tür,
sonst legen wir die erste Geisel um!“
    Sören
zog den Kopf ein. Nun ging das also wieder los.
    „ Toll“,
sagte Hubert. „Und dann legt ihr die zweite Geisel um und dann
habt ihr nichts mehr. Was soll das denn für eine Erpressung
sein? Und was soll das mit dem Fluchtwagen? Nehmt doch einfach die
Karre vom Bock.“
    Remo
schaute auf. „Oh Mann, stimmt ja. Die haben wir auch noch.“
Dann überlegte er. „Nee, halt. Das kannst du vergessen,
Litzinger. Ihr Schweine habt doch garantiert schon an der Karre
herumgeschraubt. Nachher fahren wir damit ein Stück und
verlieren auf einmal alle vier Reifen. Oder das Getriebe explodiert.
Nee, so haben wir nicht gewettet! Du wirst schön einen Neuwagen
beschaffen, in dem wir alle abhauen können. Und ich will die
volle Garantie vom Autohändler, dass da nicht herumgeschraubt
wurde. Den Autohändlern kann man wenigstens vertrauen.“
    „ Und
das um Mitternacht, von Freitag auf Samstag“, sagte Hubert.
„Winkelmann, das ging vielleicht zu Zeiten der Mauer, als es
noch das Geiselnehmerkombinat

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