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Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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Margit das volle Magazin. Sie schob es in ihre Heckler &
Koch MP-5 K, bewegte es dabei einige Male im Munitionsschacht der
Waffe auf und ab und bedachte Max mit einem schmutzigen Grinsen. Max
verstaute unterdessen einige Messer in seinem Koppel und in
Halterungen unter seiner Jacke.
    „ Nehmen
wir die Böller mit?“, fragte Margit und wies mit dem Kopf
auf die Sporttasche mit dem Sprengstoff.
    „ Nein.
Brauchen wir nicht. Können wir immer noch mitnehmen, wenn das
hier beendet ist. Ich verschwinde jetzt nach oben und behalte den
hinteren Teil des Gebäudes im Auge. Pass du auf den
Haupteingang und den Keller auf. Wie ich Drago kenne, greift er uns
von zwei Seiten an. Und bleib weg von den Fenstern.“

39. Psytschologie

    Im
Erdgeschoss: Musik!
    La
Cucaratscha – wieder einmal. Remo drückte die
Lautsprechertaste. „Hallo?“
    „ Guten
Abend.“ Sören erkannte die Stimme des Psychologen. Wie
hatte er sich vorgestellt? Panitsch, oder so ähnlich. Herrjeh,
was für ein Landsmann mochte das wohl sein? Wo sprach man einen
so fiesen Dialekt, bei dem sich alleine die Worte „Guten
Abend“ schon anhörten wie „Leck mich am Arsch“?
    „ Wie
itsch ihnen habe gesagt, ruft jetzt der Psychologe an bei ihnen.
Itsch darf sie hinweisen, sie tun sich gerade vergehen an
ungesetzlichen Tätlichkeiten, die zu ihrer Erschießung
führen werden, wenn sie nicht mit uns kooperieren. Außerdem
wird Teile von diese Gespräch aufgezeichnet, um unsere Service
zu verbessern. Haben sie das verstanden?“
    Remo
warf einen Blick in die Runde. Sein Blick versprühte
Fragezeichen. „Was will der?“, flüsterte er. Ewald
zuckte nur mit den Schultern und der Schinken murmelte etwas in den
Teppich. Sören verstand kein Wort.
    Der
Psychologe legte nach: „Wenn sie nicht mit mir sprechen, dann
kann itsch ihnen auch nicht helfen, sie verstehen. Ja? Vielleicht
lernen wir uns zunächst kennen. Dann ist die Ebene eine
persönlichere als jetzt der Fall. Also, itsch bin Miroslav
Pasic, diplomierter Psychologe von der Spezialeinheit. Früher
habe ich geleitet die Operationen in der Umgebung von Gorazde, bevor
itsch nach Deutschland kam mit eine nagelneue Diplom in Psychologie,
das mich sehr viel gekostet hat, ja? Itsch bin nicht ihr Feind. Nun
sagen sie, weswegen wollen sie nicht mein Freund sein? Wieso drohen
sie Gewalt an?“
    Remo
zögerte einen Moment. Dann sagte er: „Nu … hä?“
    „ Sie
sehen, davon rede itsch!“ Remos Anmerkung hatte den
Psychologen offenbar gezündet. „Immer gleich auf Angriff.
Das ist nicht gut. So wir können nicht wir zusammen arbeiten –
und das wollen wir beide sowieso nicht. Also, lassen sie uns Freunde
sein. Freunde nennen sich ihre Namen, weil das bedeutet Vertrauen.
Wie heißen sie?“
    Remo
überlegte. „Nu … ich bin … äh …
ich bin der Peter.“ Remo warf einen Blick in die Runde, als
erwarte er Applaus für diesen sensationellen taktischen
Winkelzug.
    „ So
ein blöder Quatsch!“ Ewald natürlich – wer
auch sonst? „Der heißt nicht Peter, der heißt
Remo.“ Dann, an Remo gewandt: „Du blödes Rindvieh,
da draußen ist doch der Litzinger. Glaubst du etwa, die hätten
nicht miteinander gesprochen? Das sind irgendwelche Spezialtypen.
Die haben es richtig drauf. Die wissen ganz genau, dass wir hier zu
fünft im Wohnzimmer sind. Die wissen auch über den
Schinken und den Typen aus Frankfurt Bescheid. Jessy kennen sie
bestimmt auch. Und ich gehe jede Wette ein, die wissen auch, dass
der Neffe von Bankier Vieth gemeinsam mit dem Enkel von Doktor von
Brechtow hier direkt zwischen uns auf dem Sofa sitzen. Denen da
draußen kannst du keinen Bären unter die Nase binden.“
Ewald wandte sich dem Telefon zu. „Stimmt's, du Psychofritze?“
    „ Nun
ja.“ Der Psychologe zögerte etwas. „Ja, itsch weiß
genau Bescheid über die Situation bei ihnen. Zumindest weiß
itsch jetzt.“
    Ewald
warf Remo einen Blick voller Verachtung zu. „Siehste!“
    Remo
schnaubte. „Na gut. Ich heiße gar nicht Peter, sondern
Remo Winkelmann. Ich dachte, ich versuche es eben mal, aber einen
Psychologen kann ich wohl nicht auf's Glatteis führen. Und sie
wollen verhandeln? Also schön, verhandeln wir. Das geht
schnell. Wir stellen nämlich weiter keine Forderungen. Wir
wollen uns einfach nur ergeben. Was halten sie davon?“
    Die
Reaktion folgte auf den Fuß – wie eine Explosion: „Ha!
So haben nicht wir gewettet! Sie glauben, die Spezialeinheit lässt
sich verschaukeln von ihnen? Oh nein, so haben wir nicht

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