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Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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gewettert!
Wenn sie uns für dumm verkaufen wollen, machen wir nicht mit.
Itsch verbitte mir in Zukunft solche Aussagen. Diese entsprechen
nicht den wahren Tatsachen und werden von mir deswegen entschieden
zurückgewiesen, und zwar so umgehend wie geschwind. Sie werden
natürlich nicht aufgeben, sondern Geiseln erschießen und
gegen die Gewalt des Staates kämpfen bis zur letzten Kugel
aufgebraucht ist! Sagen sie mir nun ihre wahren Absichten, damit wir
reden können, wie richtige Männer reden miteinander.“
    Der
Schinken regte sich und nuschelte etwas in den Teppich. Sören
konnte ihn gerade so verstehen: „Oh Mann, der Typ hört
sich an wie ein besoffener Yoda!“
    Remo
schaute noch einmal mit einem Kopfschütteln in die Runde und
zuckte mit den Schultern. Dann sprach er wieder zum Telefon: „Nein,
Mann! Wir wollen einfach nur hier raus. Nix verhandeln, nix
schießen, nix Lösegeld oder so. Wir hören einfach
auf. Wir ergeben uns. Wir lassen sogar die Geiseln rei. Werfen
Waffen weg auf die Boden, du verstehen?“
    Sörens
Kopf ruckte in die Höhe. Hatte er da richtig gehört? Die
wollten ihn einfach gehen lassen? Na, da schoss die Achterbahn doch
gerade wieder steil aufwärts! So konnte es gerne weitergehen.
    Doch
dann sagte Pasic: „Itsch verbitte mir diese Verbollharnung
meiner lingualen Sprechweise! Vergessen sie nicht, sie sprechen mit
einem Psychologen. Sie können mich nicht hinter den Licht
führen, auch wenn sie es noch so sehr versuchen. Itsch
durchschaue Ihre Versuche, uns eine Falle zu stellen und fordere sie
dazu auf, sich nun endgültig zu ergeben. Dann bin itsch
geneigt, auf ihre Forderungen einzugehen.“
    Remo
warf in seiner Hilflosigkeit die Arme in die Luft. „Nein, sie
verstehen das alles ganz falsch. Nu, ich erkläre ditsch das
nochmal: Wir wollen uns ergeben. Wir geben auf, klar? Hier drin sind
zwei Killer, die haben schon zwei von unseren Freunden umgebracht.
Der Doktor ist auch hinüber. Das versuchen wir schon die ganze
Zeit über dem bescheuerten Litzinger zu erklären, aber der
hört ja überhaupt nicht zu. Wir stellen keine Forderungen.
Wir wollen einfach nur hier raus, itscht das klar? Verdammt nochmal,
jetzt fange ich auch schon an mit diesem Itsch-Pritsch-Tschitsch!“
    Auch
Pasic geriet immer mehr aus der Fassung: „So reden sie nicht
mit mir! Itsch will Ihr Freund sein, haben sie das verstanden, sie
dummer Mann? Wenn sie mir nicht sagen, dass sie mein Freund sein
wollen, dann werden wir das Gebäude stürmen müssen!“
    Remo
wandte sich seinen Kumpanen zu und flüsterte: „Ei
verbibbsch, der ist ja noch bescheuerter als der Litzinger.“
    Sören
unternahm einen zaghaften Versuch: „Na ja, wie wäre es,
wenn ich mal mit dem Kerl rede. Wisst ihr, ich habe einige Erfahrung
mit Psychologen. Vielleicht kann ich dem Typen auf einer Ebene
begegnen, auf der wir einigermaßen vernünftig miteinander
kommunizieren können. Was meint ihr?“
    Die
Gangster überlegten lange. Dann sagte Ewald: „Du hast
Recht.“
    Sören
hätte jubeln mögen. Endlich bekam er seine Chance, diese
Geschichte zu einem guten Abschluss zu bringen. Doch dann fuhr Ewald
fort: „Der ist wirklich noch dümmer als der Litzinger.
Das Beste ist, wir reden mit seinem Chef.“
    Sörens
Unterkiefer klappte herunter. Die hatten ihn schon wieder ignoriert!
    „ Vergiss
es“, nuschelte der Schinken. „Das ist völlig
normal. Drago hat immer total beschränkte Psychofritzen dabei.
Nur so ist eine Eskalation sichergestellt und er hat einen Grund,
uns alle umzulegen. Das ist sein Standardvorgehen. Und fragt nicht,
wie seine Männer drauf sind. Lauter Irrenhäuser auf zwei
Beinen. Aber mit ein bisschen Glück kommen uns Max und Margit
zu Hilfe. Dann haben wir vielleicht noch eine Chance.“
    Remo
wandte sich wieder dem Telefon zu. „Ich versuche es erstmal
mit dem Chef von diesem Idioten, bevor ich zwei durchgeknallte
Mafiakiller um Hilfe bitte.“
    „ Genau“,
schickte Ewald hinterher. „Und wenn der nicht bald mit diesem
bescheuerten 'Itsch' aufhört, dann mache ich ihn zur Sau, und
zwar voll!“
    Remo
bedeutete Ewald mit einer Handbewegung, er möge seine Tirade
einstellen. Dann sprach er wieder zum Telefon: „Hallo, Herr …
äh … Pastitsch, ich glaube, wir kommen nicht so recht
weiter. Geben sie mir doch mal Ihren Chef.“
    „ Meinen
Chef?“ Der Psychologe klinkte nun völlig aus. „Meinen
Chef? Wer glauben sie, was sie sind, dass sie einfach so mit meinem
Chef reden können? Mein Chef ist ein Soldat, ein

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