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Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
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Kämpfer.
Er ist hier bei mir und itsch kann ihn kaum noch zurückhalten,
mit aller Mühe. Noch eine gewisse Anzahl von Unverschämtheiten
aus ihrem Mund, dann wird er das Gebäude stürmen!“
    Sören
hätte schwören können, im Hintergrund ein leises
Kichern zu hören.
    „ Deswegen
müssen wir uns nun beeilen, zu einer gemeinsamen Lösung zu
kommen“, fuhr Miroslav fort. Offenbar beruhigte er sich
allmählich wieder. „Dabei gibt es für uns nur eine
mögliche Lösung: Sie ergeben sich sofort und geben auf der
Stelle auf. Nur dann kann itsch etwas für sie tun.“
    Im
Wohnzimmer ertönten einige Seufzer. Es gab viel Schulterzucken
und ratlose Blicke. Sören machte sich gerade auf das nächste
Abspielen der Schallplatte gefasst, die im Rahmen dieses
Telefongespräches bereits mehrfach abgespielt worden war. Doch
diesmal funkte Ewald dazwischen.
    Dem
Neandertaler hatte es angekündigt, nun war es soweit: Ihm
brannte endgültig die Sicherung durch.
    „ Ich!“,
brüllte er. „Das heißt 'Ich', verdammt nochmal!
'Ich'! 'Ich'! Nicht 'Itsch', du dämlicher Kruskovac. 'Ich'
heißt das! Mann, wie kann man einen Slivovitz wie dich
überhaupt Psychologen spielen lassen? Du bist ja mehr Witz als
Slivo. Und das heißt 'Ich'! 'Ich kann etwas für sie tun',
klar?“
    Miroslav
schoss mit gleicher Münze zurück: „Nein, sie dummer
Mann, sie haben nicht verstanden! Sie können nichts für
mich tun. Nur itsch kann etwas für ditsch tun. Itsch bin der
alleinige Mensch in der Position, etwas anzubieten. Das müssen
sie jetzt verstehen, auf der Stelle und umgehend!“
    „ Das
kannst du abhaken, du Balkanteller auf zwei Beinen“, giftete
Ewald zurück. „Hasenhirnen wie dir werden wir uns nicht
ergeben, das kannst du vergessen! Wenn ihr etwas von uns wollt, dann
müsst ihr schon reinkommen und uns holen. Und wenn ihr das
versucht, dann legen wir zuerst die Geiseln und dann euch um. Wir
legen überhaupt alle um. Und dich spare ich auf bis zum
Schluss. Ich baller dir mein ganzes Magazin in den Schädel. Und
bei jedem Schuss sage ich: 'Ich – ich – ich'. Und jetzt
leg auf!“
    Für
einen Augenblick herrschte Stille.
    „ Leg
auf, hab ich gesagt!“
    Klick.
    Die
Leitung war tot.
    „ Na
also“, sagte Ewald.

40. Extrem asoziales Verhalten

    Draußen
konnte Hubert den Psychologen nur voller Bewunderung anstarren. Kaum
zu glauben, mit welchem Geschick dieser Bursche den Winkelmann genau
dorthin gebracht hatte, wo er ihn hatte haben wollen. Ja, es war
wirklich eine gute Entscheidung gewesen, die Karten offen auf den
Tisch zu legen, damit diese Profis aktiv werden konnten. Nun würde
sich diese Winkelmann-Situation ganz von selbst klären. Und
auch die beiden Killer wären kein Problem mehr.
    Miroslav
steckte unterdessen sein Mobiltelefon weg und wandte sich an Drache,
der mit dem Rest der Spezialeinheit ein Stück abseits stand.
Einige der Männer bogen sich vor Lachen.
    „ Nicht
schlecht“, sagte Drache mit einem Blick auf seine Uhr. „Das
ist ein neuer Rekord. Bei diesem Banküberfall in Bad Rappenau
hast du zwei Minuten länger gebraucht, um die Gangster in den
Wahnsinn zu treiben – und da warst du schon schnell.“
    Miroslav
zuckte mit den Schultern. Als er sprach, war sein Dialekt wie
weggefegt: „So allmählich kriege ich den Bogen raus. In
diesem Fall hatte ich aber auch Glück. Ohne diesen Choleriker
da drin hätte ich die Nummer mit dem fiesen Dialekt am Ende bis
zum St.-Nimmerleins-Tag durchziehen können, ohne dass etwas
passiert wäre.“
    Hermann
musste seine Stimme erheben, um die Lachsalven seiner Männer zu
übertönen. „Na gut, du bist unser Psychofuzzi. Also,
welches Vorgehen empfiehlst du in diesem Fall?“
    Miroslav
überlegte einen Augenblick. Dann aktivierte er wieder seinen
Dialekt und sagte: „Also, unter Anbetracht von die Kombination
der Konstellation von den subversiven Elementen innerhalb der
Behausungswohnung schlage itsch vor, das Gebäude zu stürmen.“
    „ Ausgezeichnet.“
Hermann grinste. „Sonst noch etwas?“
    „ Itsch
empfehle extrem asoziales Verhalten.“
    „ Besten
Dank.“ Hermann wandte sich an seine Männer. „So,
Ruhe jetzt! In fünf Minuten geht es los. Angriffsmuster Bravo.
Wir gehen streng nach Zeitplan vor und schlagen gleichzeitig zu.
Pfannmüller, sie fragen nach, ob der Liebe Gott bereit ist. Am
Ende pennt er wieder, genau wie bei dieser Bielefeld-Sache.“
    Die
Männer der Spezialeinheit setzten sich in Bewegung. Dann drehte
sich Drache zu Hubert um. Der brachte

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