Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Menschliche Einzelteile (German Edition)

Menschliche Einzelteile (German Edition)

Titel: Menschliche Einzelteile (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Niels Peter Henning
Vom Netzwerk:
zu reden.
„Trupp drei, Keller sichern. Dann teilen. Ein Mann in die
Waschküche, der Rest über die Hintertreppe ins Erdgeschoss
und mit Trupp zwo verbinden. Dann gemeinsam vorrücken …
irgendwohin. Ich überlege mir noch was. Und was, zum
Donnerwetter, ist das da für eine Scheiße?“
    Miroslav
rückte auf und folgte seinem Einsatzleiter in den
Treppenvorraum. Es behagte ihm zwar nicht, der Treppe den Rücken
zuzuwenden, doch er wollte unbedingt sehen, worüber sich Drache
echauffierte.
    Im
Wohnzimmer hing noch der Rauch der Blendgranate. Und da lagen Sachen
auf dem Boden. Miroslav schaute genauer hin. „Chef, ich
glaube, das sind Leute.“
    „ Natürlich
sind das Leute“, donnerte Drache. „Aber die liegen auf
dem Boden. Die greifen uns nicht an. Also können wir die nicht
einfach erschießen. Oder vielleicht doch?“
    Miroslav
zuckte mit den Schultern. „Also Chef, wenn sie nix verraten
dann verrate ich auch nix.“
    Drache
überlegte eine Sekunde. „Hm, nein. So macht das keinen
Spaß. Einfach nur abschlachten bringt nichts. Besser, wir
lassen die erstmal liegen. Vielleicht solltest du später ein
psychologisches Gespräch mit denen führen.“
    Miroslav
zuckte mit den Schultern. „Was soll ich denn mit denen reden?
Die haben doch schon aufgegeben.“
    „ Na,
ein psychologisches Gespräch.“ Drache beugte sich zu
Miroslav hinunter und senkte seine Stimme. „Eines, bei dem du
ditsch ritschtitsch viel Mühe gibst. Verstanden?“
    „ Ah,
ja.“
    „ Genau.
Und sag mal, dieser Fleischberg da neben dem Sofa – ist das
etwa der Schinken?“
    „ Kennen
sie den?“
    „ Na
ja, ich kenne ihn nicht direkt. Wir hatten Vassilij beschattet. Du
weißt schon, den Russen aus Frankfurt, der auch in dieser
Bielefeld-Sache mit drin steckte. Der hat Kontakte zur
Organhändler-Mafia. Er hat den Hit gegen Doktor von Brechtow
eingefädelt und Mad Max rekrutiert. Während der
Beschattung hatten wir zufällig mitbekommen, wie Vassilij einen
Waffendeal mit einem Kerl durchgezogen hat, den er nur 'den
Schinken' nannte. Außerdem war da noch ein anderer Typ aus
Frankfurt dabei. Und ich will verflucht sein, wenn das nicht diese
beiden Knaller sind, die gerade auf dem Boden herumliegen. Aber gut,
legen wir sie später um. Jetzt kümmern wir uns zuerst um
Mad Max und Margit, die Amazone.“
    Draches
Funkgerät knisterte. „Kardinal, hier Klosterbruder
Drei-Eins. Wir haben hier unten so eine Art Vorratskammer gefunden.
Hier hat jemand Leichenteile eingefroren. Dem Kopf nach zu urteilen
ist es Doktor von Brechtow. Kommen.“
    „ Elende
Sauerei.“ Drache drückte die Sprechtaste seines
Funkgeräts. „Klosterbruder Drei-Eins, hier Kardinal.
Lassen sie die Brocken bloß nicht auftauen, sonst fangen die
an zu stinken. Und jetzt weiter vorrücken. Den Rest erledigen
die Jungs von der Tatortsicherung. Ende.“
    Drache
wandte sich zu einem seiner Männer um, der gerade die Treppe
hinauf schlich. „Sie da! Sehen sie da oben schon was?“
    Etwas
machte „pffft-P!“, dann konnte Miroslav sehen, dass der
Mann nichts mehr sehen konnte. Ein Messer hatte seine Schutzbrille
durchschlagen und steckte in seinem rechten Auge. Der Mann fiel um
wie ein nasser Sack.
    „ Mad
Max, Du Scheißkerl!“
    Drache
stürmte los wie eine Lokomotive und ließ Miroslav einfach
stehen. Dann explodierten irgendwo im Haus weitere Blendgranaten.
Eine Sekunde später stürmte Drache wieder die Treppe
hinab.
    „ Dieser
Mistkerl. Ist über die Hintertreppe runter. Den werde ich …“
    Und
dann verschwand Drache auch schon im Flur und hetzte nach hinten.
Miroslav blieb nichts anderes übrig, als seinem Vorgesetzten zu
folgen.

43. Gefrierbrand

    Vier
Ninjas stürmten den Keller. Sie hatten sich an der Außentür
des Kellers positert. Als Drache das Go gab, knackten sie die
Türfüllung. Ein Mann schleuderte eine Blendgranate in den
Keller, dann rückte das Team vor.
    In
der Waschküche erwartete die Männer eine
Waschmaschinen-Trockner-Kombination, die keinerlei Absichten hegte,
die Truppe anzugreifen. Deswegen wurden die beiden Elektrogeräte
verschont. Etwas weniger Glück hatte da ein Bettlaken, das sich
im Wind bauschte, als die Ninjas in die Waschküche eindrangen.
Das Bettlaken starb im Kugelhagel der Maschinenpistolen.
    Im
Raum hinter der Waschküche entdeckten die vier Männer
einen Vorratsraum, der auch als Abstellkammer genutzt wurde. Neben
einem Gefrierschrank, einer Tiefkühltruhe und einigem Gerümpel
gab es hier erstaunlich viel Platz. Außerdem

Weitere Kostenlose Bücher