Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)
Metallton gehört, sie wissen, dass ich ihn gehört habe, das hat ihnen nicht gefallen.«
»Gut, Lea. Wo haben Sie den Ton gehört, welche Bedeutung hat der Ton?«
»In dem Gang, der Mann weiß, was ich verstanden habe.«
»Lea, was haben Sie verstanden? Sie dürfen es uns sagen.«
»Nein, ich darf nicht, mein Arm tut weh.«
»Lea, was ist mit Ihrem Arm? … Sie atmen ganz ruhig und sehen, was passiert.«
Leas Atem wurde nicht ruhiger, sondern sie atmete heftig ein und aus. Angstvoll kam ihre Stimme nun über den Monitor.
»Die Nadel kommt auf mich zu, ich versuche, sie wegzuschieben, sie sind so stark, ihre Hände sind wie Schraubstöcke. Mein Blut läuft zurück in die Spritze. Sie drückt den Kolben nach vorne und injiziert die Flüssigkeit. Ich werde müde, und der Mann spricht zu mir.«
Lea lag nun wieder ganz ruhig da. Ihre Stimme war leise, fast flüsternd, als sie die nächsten Worte aussprach: »Ich möchte nicht hierbleiben. Ich möchte zurück.«
»Gleich, Lea, gleich kommen Sie zurück zu mir. Versuchen Sie zu hören, was der Mann Ihnen sagt.«
»Vom Schicksal, das Rad, ich muss es annehmen und …«, Lea stockte, »… und die Botschaft als Geheimnis bewahren. Wenn ich es enthülle, geschieht etwas Entsetzliches.«
»Lea, ich erlaube es Ihnen. Es wird nichts passieren. Sie dürfen über Ihre Entdeckung sprechen. Sie müssen es uns sagen.«
»Nein, ich kann nicht, wirklich nicht, ich höre den Ton, Metall, es klingt zart und rein. Lasst mich zurück, sofort, bitte.«
Lea setzte sich in tiefer Trance auf und machte Anstalten aufzustehen.
»Lea, Sie kommen zurück … Ganz langsam … Es wird heller und heller … Sie entfernen sich von der Dunkelheit und der Angst … Sie gehen fort von diesen Menschen, und Sie erinnern sich an das, was geschehen ist. Auch daran, dass Sie ein Geheimnis bewahren müssen … Aber es ängstigt sie nicht.«
Lea hatte sich wieder hingelegt und atmete gleichmäßig.
»Sie atmen entspannt ein und aus … Sie kommen wieder zu uns und sind ganz ruhig … Sie sind wieder im Tagesbewusstsein.«
Lea seufzte wie nach einem tiefen Schlaf, setzte sich aufrecht und blickte fragend Frau von Helmstetten an.
»Ist etwas dabei herausgekommen? Diesmal kann ich mich nicht erinnern.«
»Das hatte ich befürchtet. Ich hatte Ihnen zwar die Order gegeben, sich zu erinnern, aber die Erinnerung wurde von einer tieferen Ebene aus blockiert.«
»Haben wir überhaupt nichts?« Lea war enttäuscht.
»Doch, wir haben etwas, wie ich glaube, Wesentliches gefunden.«
»Bin ich wirklich hypnotisiert worden?«
Lea wusste nicht genau, welche Antwort sie sich erhoffte.
»Ich bin relativ sicher, es gibt Hinweise, die dafür sprechen. Schauen Sie sich das selbst an.« Konstanze von Helmstetten ließ das Video zurückspulen und zeigte Lea die wesentliche Passage. »Hier, das Geheimnis oder eine Information, die Sie nicht preisgeben dürfen … Der Ton, der könnte ein Schlüsselsignal sein, an das Sie sich nicht erinnern dürfen.«
Lea schaute ungläubig auf die Gestalt auf der gelben Untersuchungsliege.
»Fest steht jedenfalls, dass hier ein Experte am Werk war. Jemanden in eine so tiefe Trance zu bekommen, erfordert Erfahrung und genaue Kenntnisse. Ich bin jedenfalls davon überzeugt, dass Sie eine oder mehrere Anweisungen erhalten haben. Eine davon haben wir gehört.«
»Ich darf irgendeine Botschaft nicht preisgeben?«
»Genau. Wir werden uns nun passagenweise die Sitzung anschauen und darüber sprechen. Manchmal hat man Glück, und zu irgendeinem Stichwort kommt eine spontane Erinnerung.«
Wenige Minuten später saßen sie auf unbequemen Klinikstühlen vor dem Monitor und schauten sich die Hypnosesitzung noch einmal an.
»Was passiert, wenn es dunkler wird?«, fragte Sören.
»Hier wird der Übergang von mittlerer Trance zu tiefer Trance überschritten. Bei mittlerer Trance ist das Bewusstsein schon stark eingeschränkt, Suggestionen und Befehle werden angenommen.«
»Und aus welchem Grund sollte dieser Trancezustand noch vertieft werden, wie geht es dann weiter?«, wollte Frau Kurz wissen.
»Die stark gegen den Willen einer Persönlichkeit gehenden Suggestionen werden bei mittlerer Trance partiell immer noch abgewehrt. Deshalb brauchen wir die tiefe Trance; hier geht die Kritikfähigkeit gegen null, und erst hier sind posthypnotische Befehle möglich.«
»Habe ich nun solch einen Befehl bekommen oder nicht?«
Lea erinnerte sich an ihr wichtigstes Anliegen.
»Wie
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