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Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)

Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Mephistos Erben: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sophie Heeger
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konnte einen dazu bringen, sich dem auszusetzen.

    Kurze Zeit darauf lag Lea auf der Liege eines Behandlungszimmers, das mit einer Videokamera ausgestattet war. Sören, Kommissar Bender und Sandra Kurz wurden in ein Nebenzimmer gebracht und konnten auf einem Monitor die Sitzung verfolgen. Trotz der Ruhe und der gelösten Atmosphäre, die in dem Zimmer herrschte, trotz des Zutrauens, das sie zu Frau von Helmstetten gefasst hatte, überkam Lea eine gewisse Unruhe. Ausgeliefert zu sein, war ein Gefühl, das man vermied, wo immer es ging. Dass sie zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit die Kontrolle über ihre Gedanken verlieren sollte und diese anderen überlassen musste, erzeugte einen inneren Widerstand, den sie nur schwer unterdrücken konnte.
    Die Frage ›Was mache ich hier eigentlich?‹ stand wohl so deutlich auf ihrer Stirn geschrieben, dass Frau von Helmstetten an die Untersuchungsliege trat und kurz ihren Unterarm drückte. Eine knappe, routinierte, aber sehr effektive Geste.
    »Keine Panik! Ich habe eine Vorstellung davon, wie Sie sich fühlen. Wir haben uns hier im Institut zu Lehr- und Forschungszwecken schon oft gegenseitig hypnotisiert. Das erste Mal ist immer am schwersten. Aber ich kann Ihnen versichern, ich werde nur versuchen herauszubekommen, ob jemand ein U-Boot bei Ihnen versenkt hat.«
    Lea fiel, nicht ganz passend, die Melodie des Songs »Yellow submarine« von den Beatles ein. Aber irgendwie stimmte sie das zuversichtlicher.
    »Wollen wir anfangen?«
    Lea nickte. Konstanze von Helmstetten betätigte einen Schalter, an der Decke über der Untersuchungsliege erschien ein kreisender Lichtpunkt, der sich im Uhrzeigersinn bewegte.
    »Gut, fixieren Sie mit den Augen bitte diesen Lichtpunkt. Vielfach werden übrigens auch Kerzen benutzt, insbesondere bei hypnosuggestiven Massenveranstaltungen. Aber das ist eine Sache für sich.«
    Lea folgte mit ihren Augen eine Weile dem Lichtpunkt.
    »Jetzt schließen Sie die Augen … Sie konzentrieren sich auf meine Stimme … Sie hören nur auf meine Stimme … Die Umgebung versinkt … Sie hören nur meine Stimme … Sie sind völlig entspannt … Ihr Atem ist regelmäßig, und Sie entspannen sich immer tiefer … Ihre Arme und Beine sind schwer … Sie verlassen Ihr Tagesbewusstsein.«
    Lea hatte das Gefühl, in die gelb bespannte Untersuchungsliege einzutauchen. Die Geräusche um sie herum wurden leiser und leiser. Sie hörte nur noch eine Stimme.
    »Ganz langsam versinkt Ihre Umgebung … und Sie kommen zu dem Ort der Erinnerung … Der Raum, in dem Sie Ihre Erinnerung finden, ist durch eine Tür zu betreten … Sie öffnen diese Tür … Sie atmen weiter entspannt ein und aus … Sie gehen in den Raum hinein und schauen sich um … Es ist Nachmittag … Es ist der 6. Dezember.«
    Lea lag mit offenen Augen regungslos auf der Liege. Auf dem Monitor im Nebenzimmer, in den Sören, Sandra Kurz und Kommissar Bender schauten, sah es aus, als würde sie entspannt Musik hören.
    Dann kam die Frage, auf die sie gewartet hatten: »Was sehen Sie?«
    Leas Augenlider zuckten, und sie begann, mit leiser Stimme zu sprechen. »Elisabeth ist hier, wir gehen spazieren, der Wald ist feucht, und es ist kalt. Es ist niemand sonst unterwegs. Wir sind alleine und unterhalten uns.«
    Es entstand eine Pause.
    »Was geschieht weiter?« Die Stimme der Professorin war sanft, aber eindringlich.
    Leas Stimme veränderte sich, sie klang nun furchtsam und besorgt. »Ich bin allein im Wald, es ist dunkel, Elisabeth ist nicht mehr da. Es ist etwas passiert.«
    »Was ist geschehen? Sie sehen, was sich zugetragen hat … Es kann Ihnen nichts passieren.«
    Lea atmete schneller. »Ich weiß nicht, was passiert ist, ich möchte zurück, ich habe mich verirrt. Ich liege in einer Mulde, unten am Abhang. Ich möchte hinaufklettern, aber ich rutsche zurück, es ist dunkel und glitschig. Ich versuche, mich an einem Strauch festzuhalten, aber der Zweig bricht ab. Ich schlage mit meinem Kopf irgendwo gegen etwas Hartes. Mein Kopf tut weh. Ich spüre die Beule an meiner Stirn, ich bekomme etwas in die Augen, es ist feucht, und ich wische es mit dem Handrücken ab. Ich denke, es ist Blut, aber ich muss weiter.«
    Lea bewegte den Kopf hin und her und wischte mit dem Handrücken über ihr rechtes Auge. Professor von Helmstetten führte die Hypnosesitzung fort: »Versuchen Sie zu erkennen, wo Sie sind … Ist ein Gebäude in der Nähe oder andere Menschen?«
    »Ich bin im Wald, ich bin

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