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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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Widerworte hören wollte. »Gewiss hast du recht. Außerdem haben deine Eltern jetzt die besten Magier der Welt um sich versammelt, und mein Papa ist auch dabei.«
    »Ein so berühmter Magier ist er nun auch nicht«, spottete Merani.
    »Er ist der einzige Arghan auf der Welt und vermag jeden Zauber aufzulösen, der gegen ihn ausgesprochen wird!«
    Für einen Augenblick lag Streit in der Luft. Doch da hatte Argeela zu ihnen aufgeschlossen und zwinkerte Merani zu. »Langweilt mein Bruderherz dich wieder mit endlosen theoretischen Abhandlungen? Dann schalt deine Ohren auf Durchzug.«
    »So uninteressant ist das, was Careedhal sagt, auch wieder nicht.« Merani wusste selbst nicht, was sie dazu trieb, Argeelas Bruder zu verteidigen. In gewisser Weise war er wirklich nervend. Als sie ihn jedoch ansah, lächelte er und erinnerte sie dabei an seinen Vater, der mit seiner ruhigen, freundlichen Art beinahe jeden Streit unterbinden konnte.
    »Euer Vater ist schon etwas ganz Besonderes. Ich mag ihn und ich mag euch!« Merani schloss die Zwillinge in die Arme und legte mit ihnen die letzten Schritte zu der Stelle zurück, von der aus sie die Versetzungsspruchrolle einsetzen wollte.
    Jetzt zeigte es sich, wie gut es gewesen war, dass sie weitergegangen waren, denn als sie sich umdrehten, fegte Qulka im Sturmschritt heran und erreichte den Platz nur ein paar Augenblicke nach ihnen. Dabei trug das Gurrlandmädchen nicht nur einen riesigen Rucksack auf dem Rücken, sondern hielt auch noch mehrere Taschen und Körbe in den Händen.
    Bei ihrem Anblick schüttelte Merani den Kopf. »Sag mal, was hast du denn alles mitgenommen? Du solltest doch nur die Spruchrollen und etwas zu essen mitbringen.«
    »Weiter oben in den Bergen kann es kalt werden. Daher habe ich warme Kleidung für alle eingepackt und dazu einen kleinen magischenHerd, auf dem ich heißen Vla und Pfannkuchen bereiten kann. Da wir vielleicht über Nacht bleiben werden, brauchen wir auch ein Zelt, dazu Zahnbürsten, Seife, ein paar Handtücher, Ersatzunterwäsche, Socken sowie …«
    Merani konnte sich das Lachen nicht verkneifen. »Hör auf! Es reicht, wenn du sagst, du hättest den halben Haushalt mitgebracht.«
    »Du hättest die Sachen vorher verkleinern sollen, so wie es die girdanischen Hexen machen. Das hast du doch gelernt!«, tadelte Careedhal sie.
    »Pass auf, dass ich dich nicht schrumpfe!« Trotz ihrer schlagfertigen Bemerkung ärgerte Merani sich über sich selbst. Argeelas Bruder hatte vollkommen recht. Doch vor lauter Aufregung über die Fehlfunktionen des Feuerthrons hatte sie nicht daran gedacht, ihre Ausrüstung zu verkleinern. Jetzt war es dazu zu spät, denn die dafür notwendigen Zauber konnte sie nur mit Unterstützung ihrer Lehrerin oder in der Nähe des Feuerthrons sprechen.
    Qulka räusperte sich. »Die Versetzungsrolle, Herrin!«
    Merani nahm die Rolle entgegen und nickte dem Gurrlandmädchen zu. »Danke! Aber ich wollte wirklich nicht, dass du so schwer zu tragen hast.«
    »Ach, das ist doch gar nichts!«, winkte Qulka ab und sah ihre Herrin auffordernd an. »Wir sollten aufbrechen, damit ich unser Lager noch vor dem Abendessen aufschlagen kann.«
    Merani wies die anderen an, sich eng an sie zu schmiegen, und brach das Siegel der Schriftrolle. Im selben Augenblick war der Platz, an dem sie eben noch gestanden hatten, leer.
     
    7
     
    Merani hatte die Stelle, an der sie nach Kristallen forschen wollten, schon öfters aufgesucht. Doch als sie nun zwischen schroffen, hoch aufragenden Felsen auftauchte, schüttelte sie überrascht den Kopf.
    »Ist etwas?«, fragte Careedhal, der ihre Anspannung spürte.
    »Wir sind nicht dort gelandet, wo ich es wollte. Dabei habe ich die Spruchrolle wirklich sorgfältig geschrieben.« Merani stöhnte und versuchte herauszufinden, wo sie hingeraten waren. Doch das Einzige, was sie herausfand, war, dass sie sich noch auf Gurrland aufhielten.
    Sie stieß ein nicht gerade stubenreines Schimpfwort aus und deutete auf die nächstgelegene Felswand. »Ich werde hinaufklettern und schauen, wo wir sind. Ihr wartet hier.«
    Ohne auf eine Antwort zu warten, stieg sie die steile Felswand hoch und setzte dabei ihre Levitationskräfte ein, um schneller voranzukommen. Als sie oben war, dauerte es nur wenige Augenblicke, bis sie die charakteristischen Berggipfel in der Umgebung erkannte und ihren Freunden erleichtert zuwinken konnte. »Wir sind wie geplant in die westlichen Berge gelangt. Unser eigentliches Ziel ist höchstens noch

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