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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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machten sich Sorgen um Tharon, der bereits einen ganzen Tag unterwegs war, ohne dass man etwas von ihm gehört hätte.
    Burlikk schnaufte tief durch und legte seine Arme um die Schultern der beiden anderen. »Ich sage euch, Kameraden, die Sache stinkt. Ich habe kein gutes Gefühl dabei.«
    »Siehst du nicht ein bisschen zu weiß? Immerhin ist Tharon von dem erhabenen Herrn Betarran höchstpersönlich mit der Leitung dieser Expedition beauftragt worden. Was können die anderen Magier schon tun, als zu gehorchen?«, wandte Wuzz ein.
    »Ich traue den Schwertmagiern nicht!« Burlikk senkte seine Stimme, so dass ihn nur die beiden anderen verstehen konnten.
    »Du solltest still sein und deine Ansichten für dich behalten. Sonst müssten wir dich melden, und du weißt, dass wir das nicht gerne täten!« Wuzz war nach langen Dienstjahren zum Unteroffizier aufgestiegen und hatte die Magier schon während seiner ganzen Zeit bei der Armee für höhere Wesen gehalten, die ein Gurrim nicht kritisieren durfte.
    Auch Burlikk war nicht gerade wohl in seiner Haut. Ihm kam es so vor, als spielten sich an Bord des Schiffes Dinge ab, die nicht Giringars Willen entsprachen, aber er konnte nicht sagen, was es war. Noch während er überlegte, wie er weiter vorgehen sollte, vernahm er weiter hinten ein Platschen. Er blickte sich um und sah, wie zwei Körper im Wasser versanken. Gleichzeitig hörte er mehrere Adepten miteinander reden.
    »Runter! Sie dürfen uns nicht sehen«, raunte er seinen Kameraden zu.
    »So! Dieses violette Miststück wären wir los«, sagte einer der Adepten zufrieden.
    »Gesehen hat auch keiner was. Also können wir ins Logbuch schreiben, dass Sirrin unerklärlicherweise spurlos verschwunden ist!« Der Sprecher lachte und forderte seine Begleiter auf, wieder ins Innere des Schiffes zurückzukehren. »Gynrarr wird gleich eine Versammlung einberufen, auf der das weitere Vorgehen beschlossen werden soll.«
    Die drei Lauscher bekamen mit, wie die Adepten wieder durch die Luke nach unten stiegen. Als sie sich dann ansahen, waren alle drei bleich.
    »Was war das?«, fragte Tarr mit tonloser Stimme.
    »Wie es aussieht, haben Gynrarrs Leute soeben die Hexe Sirrin und ihren Schüler Regandhor umgebracht. Also rechnen sie nicht mehr mit Tharons Rückkehr. Ich habe mir das gleich gedacht, seit Gynrarr an dem Beiboot herumgefummelt hat. Verdammt! Wenn ich nur wüsste, was ich tun soll.« Burlikk sah ganz so aus, als würde er am liebsten ins Wasser springen und hinter der violetten Magierin hertauchen. Doch inzwischen hatte »Giringars Hammer« Fahrt aufgenommen und die Stelle, an der Sirrin und ihr jugendlicher Begleiter ins Meer geworfen worden waren, blieb immer weiter hinter ihnen zurück.
    Wuzz hielt ihn fest. »Mach keinen Unsinn, Kamerad! Wenn die Violette sich selbst nicht helfen konnte, vermagst du es auch nicht. Du würdest nur selbst bei dem Versuch draufgehen.«
    »Ich würde wenigstens in Ehre sterben!« Burlikks Stimme klang grimmig, und er legte seine Rechte auf den Schwertgriff.
    »Nein, Kamerad! Auch wenn das eben eine Sauerei war, kannst du nicht auf Gynrarr und seine Leute losgehen. Die legen dich mit ihren Artefakten schneller aufs Kreuz als du ›Ha‹ sagen kannst. Warte ab, bis wir wieder zu Hause sind. Vielleicht findest du einen Magier, der bereit ist, deinen Bericht nach ganz oben weiterzuleiten!« Wuzz wusste selbst, dass der Vorschlag wenig Aussicht auf Erfolg versprach, denn an den entscheidenden Stellen im Schwarzen Land saßen nun einmal die Männer des Schwertordens, und die würden niemals gegen ihre eigenen Leute vorgehen.
    »Am besten, wir vergessen die Sache und tun unseren Dienst weiterhin so, wie man es von uns erwartet«, schlug Tarr vor.
    »Auch wenn die Herren Magier gerade Hochverrat begangen haben? Immerhin besaß Tharon das Siegel Giringars!« Als Burlikk das sagte, wurden seine Kameraden doch nachdenklich.
    »Wir sollten die Augen aufhalten, Leutnant, und bei passender Gelegenheit entscheiden, was wir tun sollen. Wenn meine Seele einmal zu Giringars Seelendom geht, will ich, dass er von mir sagen kann: Dies war ein braver und treuer Soldat!«
    »Dann sind wir uns ja einig«, erklärte Burlikk und warf einen letzten Blick in die Richtung, in der Sirrin und ihr Begleiter dem Meer übergeben worden waren.
     
    2
     
    Zunächst sanken Sirrins und Regandhors Leiber in die Tiefe und durchquerten dabei mehrere magische Schwaden in Blau und Weiß. Als sie auf gelbe Magie trafen, funkelten

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