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Merani und die Schlange unter dem Meer

Merani und die Schlange unter dem Meer

Titel: Merani und die Schlange unter dem Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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seiner Adepten ein. »Wir besitzen starke Artefakte und werden sie mit Leichtigkeit besiegen.«
    »Du bist ein Narr! Diese Hexe braucht nur einige unserer wichtigen Steuerkristalle zu beschädigen. Dann können wir nach Hause schwimmen. Daher müssen wir sie ausschalten, bevor sie etwas unternehmen kann. Jetzt bringt endlich das Gerät her.«
    »Bist du dir auch sicher, dass Tharon nicht zurückkommt?« Ewalluk sah sich dabei so ängstlich um, als könnte der Genannte jeden Augenblick zwischen ihnen auftauchen.
    Gynrarr stieß einen verächtlichen Laut aus. »Den werden wir nicht wiedersehen. Oder hast du nicht die Gegenfarbenexplosion mitbekommen, die sein Boot zerstört hat? Entweder ist der Bastard tot, oder er liegt auf dem Grund des Meeres und fragt sich, wie er von dort wieder wegkommt.«
    Ein paar Adepten begannen zu lachen und fingen sich sofort einen Rüffel ihres Anführers ein. »Ruhe! Oder wollt ihr die violette Hexe warnen?«
    Gynrarr trat einen Schritt beiseite und sah zu, wie seine Begleitereinen würfelförmigen Kasten herantrugen. Die Männer keuchten unter der Last, denn das Artefakt bestand aus besonders dichten Kristallen. Doch in der Nähe von Sirrins Quartier wagten sie es nicht, Levitationsmagie anzuwenden.
    »Wir sind bereit, Herr!«, meldete Gynrarrs persönlicher Assistent.
    »Gut! Tretet alle zurück, damit ihr nicht in den Wirkungsbereich des Strahls geratet.« Gynrarr kniete neben dem Kasten nieder und drehte an mehreren Knöpfen. Ein schwarzer Kristall an der Stirnseite des Artefaktes leuchtete auf und warf einen kegelförmigen Lichtstrahl auf die Wand der Kammer, in der Sirrin und Regandhor untergebracht waren.
    Gynrarrs Anspannung wuchs, als die Magie des Artefaktes die Wände durchdrang und die Kammer flutete. War es ihnen gelungen, die violette Magierin zu überraschen, oder würden sie kämpfen müssen? Auf sein Zeichen zogen Ewalluk und drei weitere Magier verschiedene Artefakte aus ihren Taschen und machten sie einsatzbereit.
    Doch drinnen blieb alles still. Gynrarr schnaufte erleichtert, schaltete das große Artefakt aus und wies einen Adepten an, die Tür zu öffnen. Dieser streckte die Hand nach der Klinke aus und fand diese magisch verriegelt. Erst als Gynrarr einen Gegenzauber sprach, öffnete sie sich. Noch während der Magier sich sagte, dass bei allen Vorteilen, die zuverlässige Artefakte boten, die freie Zauberei nicht ganz vergessen werden durfte, wälzten sich die beiden Adepten, die als Erste in Sirrins Kammer eingedrungen waren, schreiend am Boden.
    Gynrarr erkundete mit einem Spürartefakt die Art des Schutzzaubers und ließ erneut einen Gegenzauber wirken. Das Geschrei erstarb, doch seine Männer lagen zitternd hinter der Tür und brachten kein einziges Wort heraus. Ihr Anführer stieg ungerührt über sie hinweg und sah sich nach Sirrin um. Die violette Magierin musste noch begriffen haben, dass sich etwas Unvorhergesehenestat, denn sie hing halb aus dem Bett, so als wäre sie im Erwachen von dem Stasisfeld erfasst worden. In dem Verschlag nebenan lag ihr Begleiter so steif wie ein Brett.
    »Es ist gelungen!« Zufrieden untersuchte Gynrarr die beiden Gestalten, die durch sein Artefakt in eine spezielle magische Starre versetzt worden waren, die Geist und Körper vollständig lähmte. »Bringt die beiden an Deck und werft sie ins Wasser. Passt aber auf, dass euch niemand sieht. Wenn die Lin’Velura davon erfährt, wird sie unsere Köpfe fordern.«
    »Fordern kann sie viel, aber bekommen wird sie nichts«, spottete einer seiner Männer.
    Gynrarr fuhr verärgert herum. »Verdammter Narr! Selbst Caludis’ Einfluss dürfte nicht reichen, um unsere Hälse aus den Schlingen zu ziehen.«
    »Und was sagen wir, wenn die Hexe und ihr Helfer vermisst werden?«, wollte ein älterer Magier wissen.
    »Wissen wir, welche Zauber sie insgeheim angewendet hat? Sie ist weg! Punkt.« Damit war die Sache für Gynrarr erledigt, und er schritt mit wehendem Talar davon.
    Ewalluk folgte ihm, um die nächsten Schritte mit ihm zu besprechen, während ein Teil ihres Gefolges das Stasisartefakt wegbrachte und andere Sirrin und Regandhor packten und nach oben trugen. Wenige Augenblicke später klatschten die Körper der Bewusstlosen ins Wasser und gingen sofort unter.
    Obwohl die Adepten wachsam gewesen waren, hatte keiner von ihnen die drei Gurrims bemerkt, die sich vorne am Bug aufhielten und über das Meer starrten. Es handelte sich um Leutnant Burlikk und zwei seiner Freunde. Die drei

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