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Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
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für Wort
anhören, um einen Irrtum auszuschließen. »Corrine O'Donnell hält Olivia
irgendwo auf einem Boot gefangen?«
    »Scheiße, Bentz, ich kann es selbst nicht
glauben ... verdammt noch mal, sie hat mich zum Narren gehalten. Ich bin jetzt
unterwegs zum Hafen, aber es scheint so, als wäre sie uns einen Schritt voraus.
Laut Sicherheitsdienst und Hafenpolizei von Marina del Rey ist die Merry Anne nicht an ihrem
Liegeplatz.«
    »Wo? Wo ist dieser Hafen?«, fragte Bentz und
wiederholte Hayes' Antwort für Montoya, der die Adresse ins GPS-System eingab.
»Bist du dir sicher, dass Corrine dahintersteckt?«
    »Ja. Ich denke ... Oh, verflucht, ich habe sie
mit Informationen versorgt, du weißt schon, von Cop zu Cop. Ich hätte nie
gedacht, dass sie ...« Hayes' coole Fassade bekam Risse. »Sie hat Menschen
umgebracht, Menschen, die angeblich ihre Freunde waren!«
    »Hört sich ganz so an«, sagte Bentz mit
versteinerter Miene.
    »Scheiße.« Hayes schwieg, offenbar angestrengt
darum bemüht, sich zusammenzunehmen. »Ich habe die Küstenwache angerufen. Sie
halten nach ihr Ausschau, aber sie weiß, wie man mit dem Boot umgeht.
Vielleicht ist sie längst auf dem Weg nach Mexiko.«
    »Und Olivia ist möglicherweise längst tot.«
Hayes zögerte eine Sekunde lang, bevor er ihm beipflichtete. »Mein Gott, es
tut mir so leid, Bentz«, sagte er mit tiefem Bedauern.
    »Wir treffen uns in Marina del Rey«, erwiderte
Bentz nur. »Ich fahre sofort los. Verstärkung ist unterwegs - am Hafen steht
ein Boot für uns bereit.«
    Bentz legte auf, und Montoya drückte das
Gaspedal durch. Sie folgten den Anweisungen des Navigationssystems, auch wenn
Bentz die Strecke kannte, und fuhren Richtung Westen, zum Pazifik. Zu Olivia.
     
    Olivia spürte eine Veränderung. Das Boot wurde
langsamer.
    Das Herz schlug ihr bis zum Hals. Das war's
also. Der Motor erstarb, das Boot kam nach und nach zum Stillstand. Ein paar
Sekunden lang war es totenstill in ihrem Verschlag, dann hörte sie, wie das
Boot im leichten Wellengang des offenen Meeres ächzte.
    Wie weit draußen waren sie? Wie weit entfernt
von allen anderen?
    Sie biss sich auf die Lippe und lauschte.
Niemand wusste, wo sie war. Niemand würde sie finden. Hier unten, im Bauch des
Schiffes, fühlte sich Olivia einsamer denn je zuvor in ihrem Leben.
    Die Krämpfe in ihrem Unterleib hatten
nachgelassen, obwohl sie immer noch ein Ziehen verspürte, das alle paar Minuten
wiederkehrte. Sie rappelte sich hoch. Sie wusste, dass es galt, zu kämpfen. Gib nicht auf!
    Sie drängte die Tränen zurück und versuchte,
sich zusammenzureißen, nicht daran zu denken, dass sie blutete, weniger
jetzt, aber immer noch. Zweifellos würde sie das Baby verlieren, das sie sich
so sehr gewünscht hatte. Ihr Herz setzte aus, als sie das Geräusch einer
ausfahrenden Metallkette hörte. Du
lieber Gott! Die Mörderin ging vor Anker!
    Für einen kurzen Moment war Olivia wie gelähmt.
Genau hier, irgendwo vor der Küste Kaliforniens, sollte sie sterben. Einen
langsamen, qualvollen Tod. Denk
nach, Olivia, denk nach! Noch bist du am Leben! Sie
überlegte, dass das Boot nicht allzu weit von der Küste entfernt sein konnte,
wenn es wie vorgesehen mit ihrer Leiche und der Kamera an Bord gefunden werden
sollte. Ihre Entführerin hatte alles minutiös bis zum letzten Detail geplant.
Als der Kontrollfreak, der sie war, hatte sie diese Stelle sicher sorgfältig
ausgewählt, diesen Augenblick seit Jahren voller Vorfreude erwartet und sich
ausgemalt, wie Olivias Tod ablaufen sollte.
    Doch Olivia wollte nicht kampflos untergehen.
Was hatte ihre Großmutter stets zu ihr gesagt? Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.
    Und Olivia würde einen Weg finden.
    Sie musste diese Irre überlisten ... vielleicht
sollte sie so tun, als würde sie sich in ihr Schicksal fügen, als hätte ihre
Entführerin gewonnen und sie, Olivia, seelisch gebrochen, so dass diese
leichtsinnig wurde und einen Fehler beging. Glaubst du wirklich, dass diese
teuflische Frau diesen einen Augenblick zwölf Jahre geplant hat, um dann einen
Fehler zu machen?
    Nein, dafür musst du schon sorgen. Du selbst,
Olivia. Du darfst dich auf niemand anderen verlassen als auf dich selbst.
    Sie würde die Wahnsinnige auf psychologischem
Wege austricksen müssen. Und zwar rasch. Die Zeit lief ab. Schon bald würde
das Schiff zu sinken beginnen, so lautete der Plan. Heilige Mutter Gottes,
Olivia konnte sich keinen schrecklicheren Tod vorstellen, als langsam zu
ertrinken. Verzweifelt

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