Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah

Titel: Mercy - Die Stunde Der Rache Ist Nah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
möchten Sie ja Shana Mclntyre tot in ihrem
Swimmingpool sehen oder Lorraine Newell mit weggepustetem Gehirn, vielleicht
auch Fortuna Esperanzo -«
    »Genug!«, sagte sie. Tränen stiegen ihr in die
Augen. »Um Himmels willen, von den Morden habe ich nichts gewusst! Ich meine
... ich habe mich auf diese durchgeknallte Frau eingelassen, weil sie mir eine
Rolle angeboten hat. Eine Rolle als Schauspielerin, mehr nicht. Sie hat
verlangt, dass ich mir die Haare dunkler färbe und mir Locken mache, außerdem
musste ich grüne Kontaktlinsen und Wangenprothesen tragen, um so auszusehen wie
diese Jennifer.« Zum Beweis nahm sie Wangenprothesen und Kontaktlinsen heraus.
Jetzt waren ihre Augen blassblau. »Sie hat mir einen Flakon mit Parfüm
mitgebracht, das ich auftragen sollte ... und das habe ich gemacht. Sie müssen
mir glauben. Ich weiß nichts von größeren Verbrechen.«
    »Na klar.«
    »Wirklich. Sie hat behauptet, sie wolle nur
jemandem einen Streich spielen. Einen alten Freund erschrecken. Und sie würde
mir eine große Summe zahlen.«
    »Wie groß?«
    »Fünfundzwanzig Riesen. Dreißig, wenn ich in den
Devil's Caldron springe. Die Idee ist ihr gekommen, als sie hörte, dass ich
Turmspringen mache.«
    »Dreißigtausend Dollar.« Angewidert spie Bentz
die Worte aus. »Das macht was? Achttausend
pro Leben?«
    »Ich hab's Ihnen doch schon gesagt: Ich wusste
nicht, dass jemand umgebracht werden würde!«, verteidigte sich Jada
nachdrücklich. Plötzlich schien ihr klarzuwerden, in welch fataler Situation
sie steckte, und sie wurde ernst. »Ich habe versucht, aus der Sache
rauszukommen, aber das hat sie nicht zugelassen. Ich dachte wirklich, es
handele sich um einen Scherz, einen von diesen ausgeklügelten Streichen mit
versteckter Kamera, die man im Fernsehen sieht. Dachte, ich könnte das als
Sprungbrett für meine Karriere nutzen. Sie hat mir ein Script gegeben und mir
am Telefon genaue Anweisungen erteilt, außerdem hat sie mir mehrere Kurztrips
nach New Orleans und zurück bezahlt.« Sie verstummte und blickte kleinlaut auf
den ölfleckigen Betonboden. Bentz hatte den Eindruck, dass es ihr eher um das
Geld leidtat als um die unschuldigen Opfer. Was für ein Miststück!
    »Wer ist die Frau?«, fragte Bentz. »Wer hat Sie
engagiert?«
    »Ich weiß es nicht. Ich habe sie nie zu Gesicht
bekommen. Wir haben immer nur telefoniert.«
    »Wie hat sie Sie bezahlt?«
    »In bar ...«, gab Jada widerwillig zu. »Sie hat
gesagt, sie habe seit Jahren darauf gespart. Sie hat es in einem Spind in
meinem Fitnessstudio in Santa Monica deponiert, nicht weit von der Third Street
Promenade entfernt.«
    »Sie haben das Geld schon?«
    »Zum Teil. Nur fünftausend, damit ich meine Miete
zahlen kann ...«
    »Ich brauche die Adresse des Fitnessstudios, wo
sie das Geld hinterlegt hat. Sie sind dort Mitglied?«
    »Ja. Es war ... eine Art Ansporn. Ich musste gut
aussehen, in Form sein, hervorragend schwimmen können ... aber das wissen Sie
ja.«
    Bentz stand kurz davor, die Frau zu erwürgen,
aber er riss sich zusammen und dachte an Olivia. Er musste seine Frau retten.
    »Wir brauchen auch das Script«, fügte sein
Partner hinzu. »Ja, ja.«
    »Und wie passt Fernando Valdez da hinein?«,
fragte Montoya.
    »Gar nicht«, sagte Jada achselzuckend. »Ich
sollte ihn benutzen, mich an ihn ranmachen und ihn dazu bringen, gewisse
Dinge für mich zu tun.«
    »Zum Beispiel, Ihnen das Auto zu leihen.« Sie
verdrehte die Augen und seufzte.
    »Ein Täuschungsmanöver«, stellte Bentz fest.
»Damit ich in die falsche Richtung ermittle.«
    »Ich glaube schon«, sagte Jada. »Sie wollte auch
nicht, dass ich irgendetwas mit dem Department zu tun habe, und vor allem
sollte ich einem gewissen Hayes aus dem Weg gehen. Er war absolut tabu.«
    »Hayes?«, wiederholte Bentz atemlos.
    »Ja. Ich nahm an, er steckte möglicherweise mit
ihr unter einer Decke.«
    Jonas Hayes? Einer von den
Bösen? Niemals. »Was denkst du?«, fragte Montoya, als
hätte er Bentz' Gedanken gelesen.
    Bentz schüttelte den Kopf. »Nein. Er kann nicht
gemeint sein.«
    »Ich sag ja nur.« Jada zuckte wieder die
Achseln, als wäre ihr das alles völlig schnuppe. »Als ich sie einmal gefragt
habe, was eigentlich los sei, sagte sie, ich solle mir keine Sorgen machen,
Jonas würde sich schon darum kümmern oder sie rechtzeitig informieren.«
    »Bettgeflüster?«, fragte Bentz mit plötzlicher,
betäubender Gewissheit.
    »Keine Ahnung.« Jada verdrehte ihre jetzt blauen
Augen.

Weitere Kostenlose Bücher