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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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oder Samuel, aber dennoch genügend, und ich nahm an, der Mann, der da mit unserer Wache sprach, war David Christiansen selbst.

    Der Wachtposten knurrte missmutig, aber dann nahm er den Schlüssel aus der Tür und lief wieder die Treppe hinunter. Es kam wohl zu einem kurzen, gemeinen kleinen Streit, und als die Treppe leer blieb, ging ich davon aus, dass Christiansen gewonnen hatte, und steckte die Waffe wieder weg.
    »Na gut«, sagte ich zu Jesse und versuchte, ruhiger zu atmen. »Das hat wirklich Spaß gemacht.«
    Sie hatte sich unten im Schrank zusammengerollt. Einen Augenblick glaubte ich, sie werde dort bleiben – aber sie war zäher. Sie nahm ihren Mut zusammen und stand auf.
    »Was jetzt?«
    Ich sah Adam an. Er hatte sich nicht gerührt.
    Ich ging durch den Raum und legte die Hand an sein Gesicht. Seine Haut war kalt, was ich für ein schlechtes Zeichen hielt. Wegen ihres hohen Metabolismus fühlen sich Werwölfe für gewöhnlich wärmer an, und ich fragte mich, wie viel von diesem Silber sie in ihn hineingepumpt hatten.
    »Ich muss ein bisschen Kaffee in ihn hineinbekommen«, sagte ich zu Jesse. »Und ich habe auch Essen – das sollte helfen.«
    Sie kam näher und sah ihn an, und dann wandte sie sich mir zu. »Na gut«, sagte sie schließlich »Ich gebe auf. Wie sollen wir ihn dazu bringen, Kaffee zu trinken?«
    Am Ende zerrten wir ihn aus dem Sessel und stützten seinen Kopf gegen Jesses Oberschenkel. Wir tröpfelten den Kaffee, der immer noch warm war, in seinen Mund. Eine kurze Zeit lang wussten wir beide nicht, wie wir ihn dazu bringen sollten, zu schlucken, aber nach den ersten paar Tropfen tat er es von selbst.
    Nach dem dritten Schluck öffnete er die Augen, und sie waren nachtdunkler Samt. Er griff nach oben und nahm Jesses Hand, aber sein Blick war auf mich gerichtet.

    »Mercy«, murmelte er. »Was zum Geier hast du mit meinem besten Kaffee gemacht?«
    Einen Augenblick glaubte ich, dass all meine Sorgen umsonst gewesen waren, bis er Jesses Hand losließ, den Rücken durchbog und seinen Kopf tiefer in ihren Schoß drückte. Seine Haut wurde erst grau, dann fleckig, und seine Hände verkrampften sich. Er verdrehte die Augen, bis nur noch Weiß zu sehen war.
    Ich ließ den Kaffee fallen und packte Jesse unter den Schultern, um sie so schnell und weit von Adam wegzuziehen, wie ich konnte.
    »Er wird sich den Kopf anschlagen«, widersprach sie, als ihr klar wurde, dass er einen Anfall hatte.
    »Er kann einen gebrochenen Schädel heilen, aber du nicht«, sagte ich. »Jesse, er ist ein Werwolf – du darfst ihm nicht zu nahe kommen, wenn er sich in diesen Zustand befindet. Wenn er dich aus Versehen trifft, wird er dir alle Knochen brechen.« Ich dankte Gott, dass Adam Jesses Hand losgelassen hatte, bevor er sie zerquetschte.
    Als hätten die gleichen Dämonen, die zu seinen Zuckungen führten, ihn jetzt geweckt, spürte ich, wie Macht von ihm ausging – und alle Werwölfe würden das ebenfalls wahrnehmen können. Und wenn Christiansens Angaben zutrafen, gab es in unmittelbarer Nähe zwölf davon.
    »Kannst du schießen?«, fragte ich Jesse.
    »Ja.« Jesse wandte den Blick nicht von ihrem Vater ab.
    Ich holte die SIG heraus und reichte sie ihr.
    »Richte sie auf die Tür«, sagte ich und suchte unten im Rucksack nach der .444. »Wenn, und nur wenn ich dir sage, du sollst schießen, drückst du ab. Sie ist mit Anti-Werwolf-Munition geladen. Aber wir haben hier auch Verbündete, also warte unbedingt auf mein Kommando.«

    Ich fand den Revolver. Mir blieb keine Zeit, ihn zu überprüfen, aber ich hatte ihn geladen, bevor ich ihn in den Rucksack gesteckt hatte. Die Smith & Wesson war erheblich schwerer als die SIG und konnte auch erheblich mehr Schaden anrichten.
    »Was ist los?«, flüsterte Jesse, und ich erinnerte mich daran, dass sie ein Mensch war und das Lied der Kraft des Alphas nicht spüren konnte.
    Die Musik wurde deutlicher und kräftiger, aber dann verebbte die Konzentration, bis ich nicht mehr hätte sagen konnte, ob sie wirklich von Adam ausging. Schnelle Schritte kamen die Treppe herauf. Jesse sah mich immer noch an, aber ich hatte den Revolver gehoben und zielte, als sich die Tür öffnete.
    »Nicht schießen«, sagte ich und legte meine Hand auf ihre, um den Lauf der Automatik nach unten zu drücken. »Das ist einer von uns.«
    Der Mann in der Tür hatte schokoladenfarbene Haut, grünbraune Augen und trug ein grünes T-Shirt, auf dem DRACHEN HABEN DIE DINOSAURIER UMGEBRACHT stand. Es war

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