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Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail

Titel: Mercy Thompson 01 - Ruf des Mondes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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seine Bemerkung reagieren sollte. Ich konnte nicht verstehen, was die Tatsache, dass ich ihn Sam genannt hatte, mit all dem zu tun haben sollte, also ignorierte ich es einfach. »Wie kannst du ihm helfen, sich zu beherrschen, wenn du dich selbst nicht in der Gewalt hast? Was ist los mit dir?« Ich war ehrlich verwirrt.
    Samuel konnte Wildwasserströmungen beruhigen, wenn er es wollte. Einer seiner Aufgabenbereiche hatte darin bestanden, neuen Wölfen Selbstkontrolle beizubringen, damit man ihnen erlauben konnte, am Leben zu bleiben. Es war kein Zufall, dass die meisten Werwölfe Kontrollfreaks waren wie Adam. Ich wusste nicht, was ich mit meinem alten Freund anfangen sollte – nur, dass ich ihn nicht wieder in den Bus steigen lassen würde, bis er mit dem zurechtkommen konnte, was ihn beunruhigte.
    »Es geht nicht nur darum, dass du eine Frau bist«, murmelte er schließlich, obwohl ich ihn wegen zweier Motorräder, die an uns vorbeirasten, kaum hören könnte.
    »Was ist es dann?«, fragte ich.
    Er sah mich unglücklich an, und ich erkannte, dass er nicht geplant hatte, dass ich seine Worte hörte.
    »Mercedes … Mercy.« Er wandte den Blick ab und starrte einen Berghang an, als enthielten die Wiesen ein Geheimnis, nach dem er suchte. »Ich bin so rastlos wie ein Welpe. Du bist es, die mich meine Beherrschung kostet.«
    »Das ist alles meine Schuld?«, fragte ich ungläubig. Es war schlimm genug, dass er mich vollkommen verängstigte – ich hatte ganz bestimmt nicht vor, deshalb auch noch ein schlechtes Gewissen zu bekommen.

    Unerwartet lachte er, und mit diesem Lachen verschwanden der schwelende Zorn, die Gewaltbereitschaft und die dominante Macht, die bewirkt hatten, dass die Luft rings um uns herum so stickig geworden war. Es gab nur noch uns beide und den warmen Duft von Samuel, der nach Zuhause und den Wäldern roch.
    »Bleib hier draußen und genieße die Abgase, Mercy«, erklärte er, nachdem ein Lieferwagen, der einen neuen Motor brauchte, in einer Wolke schwarzen Rauchs an uns vorbeigezogen war. »Gib mir ein paar Minuten, um zu sehen, wie ich mit Adam zurechtkomme, bevor du zum Bus zurückkehrst.« Er drehte sich um und machte zwei Schritte zurück zum Bus. »Ich gebe dir Bescheid.«
    »Keine Gewalt?«, sagte ich.
    Er legte die Hand aufs Herz und verbeugte sich. »Das schwöre ich.«
    Am Ende dauerte es lange genug, dass ich anfing, mir Sorgen zu machen, aber schließlich öffnete er die Tür und rief nach mir. Er hatte das Fenster nicht heruntergerollt, weil ich die Schlüssel hatte und die Fenster elektrisch waren. Aus irgendeinem Grund, den ich noch nicht herausgefunden hatte, funktionierten sie nur eins nach dem anderen, selbst bei laufendem Motor.
    Ich stieg schnell ein und warf Adam einen vorsichtigen Blick zu – aber er hatte die Augen geschlossen.

8
    S obald das Display des Handys anzeigte, dass ich wieder Empfang hatte, rief ich Zee an.
    »Wer ist da?«, fragte er.
    »Mercy.«
    »Du hast mir nicht gesagt, dass das Ersatzteil für den Vampir bus war«, sagte er barsch.
    Ich rieb mir über das Gesicht. »Ich kann es mir nicht leisten, ihnen den gleichen Prozentsatz zu zahlen wie du«, erklärte ich ihm, und das nicht zum ersten Mal.
    In der Columbia-Region, die Richland, Kennewick und Pasco ebenso einschließt wie kleinere umliegende Orte wie Burbank und West-Richland, zahlt jedes Geschäft, das irgendwann mal mit dem Übernatürlichen in Berührung gekommen ist, Schutzgeld an die Vampire. Und ja, genau wie die Mafia schützten die Vampire die Ladenbesitzer dann nur vor sich selbst.
    »Sie haben mir eingeräumt, stattdessen ihre Autos zu reparieren – und sie zahlen für die Eratzteile. So verlieren sie das Gesicht nicht, und ich habe nur Stefans Bus und hin und wieder einen Mercedes oder BMW zu reparieren. Und Stefan ist in Ordnung – für einen Vampir.«
    Ich hörte ein Knurren vom Sitz neben mir.
    »Schon gut«, sagte Adam zu Samuel. »Wir behalten sie im
Auge. Und sie hat recht. Stefan ist für einen Vampir tatsächlich in Ordnung. Es heißt, er kümmert sich selbst ein wenig darum, dass ihr nichts passiert.«
    Ich hatte nicht gewusst, dass die Vampire vielleicht vorgehabt hatten, mich zu belästigen – oder dass Stefan sich genügend für die Situation interessierte, um in diesem Fall etwas zu unternehmen.
    »Das wusste ich nicht«, sagte Zee, der Adams Bemerkung offenbar gehört hatte. Er zögerte. »Vampire sind wirklich keine gute Gesellschaft, Mercy. Je weniger du mit ihnen zu tun

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