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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ihnen zu verhandeln, damit ich kein Geld zahlen musste (was ich mir nicht leisten konnte), sondern mein Schutzgeld abarbeiten konnte – überwiegend an seinem Bus, wie sich herausstellte, aber ich führte auch die Wartungen an den Autos der Siedhe durch. Es waren Mercedeslimousinen und BMWs, große, schwarze Autos mit getönten Scheiben – genau das, was man von Vampiren erwarten würde.
    »Sie öffneten den Kofferraum und ich dachte, sie wollten mich hineinstecken, aber es war noch schlimmer. Joey lag bereits darin.«
    Sie sprang auf und lief aus der Küche. Ich konnte hören, wie sie sich übergab.
    »Sie haben Joey umgebracht und ihr der Kopf abgeschnitten, damit sie nie eine von ihnen werden konnte.« Naomi klang ruhig, aber sie musste ihren Kaffee abstellen, damit sie ihn nicht verschüttete. »Sie sagten Rachel, wir sollten im Haus bleiben, bis sie beschlossen hatten, was aus uns werden soll. Sie hätten Joey nicht umbringen müssen, um uns das mitzuteilen. Sie hätten sie einfach hierher zurückbringen können – einer von ihnen hätte sie herbringen können, wie Andre Daniel hergebracht hat.«
    »Rachel sagte ›sie‹. War es Marsilia?«, fragte ich.

    Naomi schüttelte den Kopf. »Es war die Lehrerin. Marsilia … Stefan war ihr Favorit. Ich glaube nicht, dass sie jemanden von uns getötet hätte.«
    »Die Lehrerin?«, fragte ich.
    »Ihr eigentlicher Name ist Estelle – sie ist die Albtraumversion von Mary Poppins.«
    Ich wusste, von wem sie redete.
    »Sie haben alle Spitznamen«, erklärte sie. »Stefan war der Soldat, Andre ist der Höfling. Stefan sagte immer, das liege an dem alten Glauben, dass man die Aufmerksamkeit des Bösen weckt, wenn man einen wahren Namen ausspricht. Stefan glaubte nicht daran, aber einige der älteren Vampire benutzen ihre wirklichen Namen nicht, wenn sie voneinander sprechen.«
    »Also diese Estelle« – ich benutzte bewusst ihren Namen – »verstieß gegen Marsilias Wünsche?«
    »Nein. Na ja, vielleicht gegen ihre Wünsche, aber nicht gegen ihre Befehle.«
    »Ich versuche zu verstehen, wie die Siedhe funktioniert«, sagte ich. »Deshalb bin ich hergekommen.«
    Rachel kehrte wieder in die Küche zurück. Sie sah noch blasser aus als zuvor. »Ich dachte, Sie suchen nach Stefan.«
    Ich nickte. Samuel und Adam würden sie nicht interessieren. »Ich glaube … ich glaube, hinter dieser ganzen Sache steckt mehr, als ein Zauberer, der zum Vampir wurde. Ich frage mich zum Beispiel, wer den Zauberer zu einem Vampir gemacht hat.«
    »Sie glauben, es steckt ein anderer Vampir dahinter?«, fragte Naomi.
    »Stefan sagte, der Zauberer sei ein neu geschaffener Vampir. Ich denke, es ist vielleicht der Schöpfer dieses Vampirs, der die Fäden des Ungeheuers zieht. Aber ich weiß nicht genug
über Vampire, um vernünftige Schlussfolgerungen anstellen zu können.«
    »Ich schon«, sagte Naomi langsam und richtete sich auf. Etwas in ihrem Gesicht veränderte sich, und ich sah, wie die kompetente Frau, die ich am Vortag gesehen hatte, wieder die Kontrolle übernahm. »Ich kann Ihnen helfen, aber das wird Sie etwas kosten.«
    »Was?«, fragte ich.
    Ich bezweifelte irgendwie, dass sie sich ein Lied von mir wünschen würde; sie hatte nicht Onkel Mikes Sinn für Humor. Und als ich mich an diese Szene erinnerte, wurde mir schließlich klar, dass das Feenvolk mir, sobald Onkel Mike mich als seinen Gast akzeptiert hatte, nichts hätte antun können, ohne ihn damit ebenfalls herauszufordern – deshalb war die große, dicke Frau so enttäuscht gewesen, als Onkel Mike ihnen gesagt hatte, ich sei sein Gast, auch wenn er mich dazu verdammte, vor ihnen allen zu singen.
    Ich war so in Gedanken versunken, dass mir Naomis Antwort auf meine Frage beinahe entgangen wäre.
    »Sie haben Beziehungen zu den Werwölfen. Ich möchte Sie bitten, sich beim Alpha für uns einzusetzen. Wenn Stefan wirklich tot ist, sind wir es ebenfalls. Marsilia wird uns auf die Menagerien der anderen Vampire verteilen, die uns gefangen halten werden, bis wir sterben.«
    »Alle anderen Vampire töten ihr …« Ich hätte beinahe Essen gesagt, und mir fiel kein diplomatischeres Wort ein, um es auszudrücken, also schwieg ich.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nicht absichtlich, aber die meisten von ihnen verfügen nicht über Stefans Selbstbeherrschung. Und wir gehören Stefan. Das bedeutet, dass ihre Tricks bei uns nicht sonderlich gut funktionieren werden – und die unter uns, die gebunden sind wie Joey … Wenn ein
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