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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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jemand anderem übernommen wird, passieren seltsame Dinge. Ich habe gehört, dass Stefan deshalb Marsilia gegenüber niemals wirklich unterwürfig gewesen sei, weil er an einen anderen Vampir gebunden war. Sie werden uns nicht lange behalten wollen.«
    »Also wenn Stefan dauerhaft tot ist …«
    Sie lächelte hoffnungslos. »Sind wir es alle.«
    »Und Sie glauben, die Werwölfe könnten etwas dagegen tun?«
    Sie nickte. »Marsilia schuldet ihnen Blutgeld. Dieser Zauberer ist ein Vampir – und dadurch ist er automatisch Marsilias Angelegenheit. Als die beiden Werwölfe sich der Jagd anschlossen, wurden sie zu ihrer Verantwortung. Da einer schwer verletzt wurde und der andere –« Sie zuckte bedeutungsvoll die Achseln. »Wenn Ihr Alpha uns als seinen Preis benennt, wird sie ihm uns geben.«
    »Was ist, wenn sie sich Sorgen macht, ob Sie schweigen werden?«, fragte ich.
    »Wenn wir den Werwölfen gehören, wird unser Schweigen ihr Problem sein.«
    »Ich werde mit den Werwölfen sprechen«, versicherte ich ihr. »Aber ich habe nicht sehr viel Einfluss bei ihnen.« Besonders, wenn auch Adam und Samuel tot waren. »Erzählen Sie mir von den Vampiren und wie die Siedhe funktioniert.«
    Naomi nahm sich sichtlich zusammen, und als sie wieder sprach, klang sie wie die Professorin, die sie offenbar einmal gewesen war.
    »Ich fange beim Allgemeinen an und werde dann spezifischer, ja? Und Sie müssen verstehen, dass allgemeine Angaben auch Variationen zulassen – nur weil die meisten Vampire dem von mir geschilderten Muster folgen, muss das nicht bedeuten, dass alle das tun.«

    »In Ordnung.« Ich wünschte mir, ich hätte ein Notizbuch, damit ich mir Stichworte aufschreiben könnte.
    »Ein Vampir hat seinen Nahrungsnachschub gern in der Nähe, also leben sie mit einer kleinen Gruppe von Menschen zusammen, für gewöhnlich zwischen drei und sieben Personen. Drei genügen, Nahrung für einen Monat zu liefern, bevor sie sterben, sieben genügen für sechs Monate – wenn der Vampir sich von jedem nur gelegentlich nährt, hält der Vorrat länger.«
    »Es verschwinden doch nicht jeden Monat vierzig Personen aus den Tri-Cities«, widersprach ich. »Und ich weiß, dass Marsilia mehr als zehn Vampire hat.«
    Naomi lächelte grimmig. »Sie jagen nicht in ihrem eigenen Territorium. Stefan hat mich in Chicago gefunden, wo ich an der Universität unterrichtete. Rachel stammt aus Seattle. Ich glaube, der Einzige von uns, den Stefan in den Tri-Cities gefunden hat, war Daniel, und der war per Anhalter aus Kanada gekommen.«
    Aus irgendeinem Grund ließ die Erwähnung von Daniel mich zur Spüle schauen, aber irgendwann, während wir uns unterhielten, musste der junge Mann gegangen sein. Als ich darüber nachdachte, wurde mir klar, dass ich ihn schon eine Weile nicht mehr gehört hatte. Es beunruhigte mich, nicht bemerkt zu haben, wie er die Küche verlassen hatte.
    »Die Vampire frischen ihre Menagerien also ununterbrochen auf?«
    »Die meisten.« Naomi nickte. »Wie Sie wissen, macht Stefan vieles anders. Hier leben vierzehn Personen, und es gibt vielleicht noch ein Dutzend Leute, die hin und wieder vorbeikommen. Stefan tötet seine Beute normalerweise nicht.«
    »Tommy«, warf Rachel leise ein.
    Naomi machte eine abfällige Geste. »Tommy war ohnehin
krank.« Sie sah mich an. »Als das Feenvolk in die Öffentlichkeit trat, machte sich Stefan wegen der gleichen Dinge Gedanken, die bewirkt hatten, dass das Feenvolk sich zeigte. Er sagte der Siedhe – und dem herrschenden Vampirrat –, sie würden nicht mehr lange so leben können wie bisher, wenn sie überleben wollten. Er hatte zuvor bereits eine große Menagerie gehabt, weil er seine Leute nicht tötete – er steht in dem Ruf, weichherzig zu sein. Ich habe gehört, dass Marsilia seine Sorge um uns ›niedlich‹ findet.« Sie warf mir einen ironischen Blick zu.
    »Er begann zu experimentieren. Nach Wegen zu suchen, wie die Vampire den Menschen nützen könnten. Als er mich fand, lag ich im Sterben, und er bot mir die Chance, weiterzuleben.«
    Ich rechnete einiges im Kopf zusammen und sah sie schließlich mit gerunzelter Stirn an. »Rachel hat gesagt, Sie seien Professorin gewesen, und er fand sie etwa zu der Zeit, als das Feenvolk sich zeigte. Wie alt waren Sie damals?«
    Sie lächelte. »Einundvierzig.« Das würde bedeuten, dass sie jetzt über sechzig sein musste – und so sah sie wirklich nicht aus. Sie wirkte nicht viel älter als ich. »Stefan wusste bereits, dass Langlebigkeit

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