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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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antwortete er jedoch beinahe höflich: »Ja. Hat Mercy Ihnen meine Nummer gegeben?«
    »So weit sind wir nicht gekommen.«
    Adam nahm sich zusammen und lächelte sogar, aber das ließ ihn nur aussehen wie einen hungrigen Tiger. Tony machte unauffällig einen Schritt zurück. »Ich habe heute Nacht meine Karten nicht dabei«, fuhr Adam fort, »aber wenn Sie mein Büro anrufen, werde ich meine Leute anweisen, dass man Ihnen meine Handynummer gibt – und Mercy weiß für gewöhnlich, wie man sich mit mir in Verbindung setzen kann.«

    Mein Knöchel war nur verrenkt. Stefan verließ die Notaufnahme, während Tony noch mit Adam sprach. Niemand außer mir schien das zu bemerken. Ich weiß nicht, ob er irgendeine Vampirmagie benutzte, oder ob es den anderen einfach egal war.
    Adam wollte, dass ich in seinem Haus blieb. Aber dort hatten sich schon die Hälfte des hiesigen Rudels, ein Teil des Montana-Rudels und Kyle niedergelassen. Ich hatte nicht vor, mich dieser Meute anzuschließen.
    Nachdem die anderen uns abgesetzt hatten, trug Samuel mich in meinen halbzerstörten Trailer und ging dann auf mein Schlafzimmer zu. Aber ich wollte nicht schlafen. Niemals wieder.
    »Kannst du mich stattdessen ins Büro tragen?«, fragte ich.
    Er sprach immer noch nicht viel, wechselte aber gehorsam die Richtung und brachte mich in den winzigen dritten Raum, in dem diverse elektronische Geräte summten.
    Er setzte mich auf einen Stuhl, dann ließ er sich vor mir auf die Knie nieder. Seine Hände zitterten, als er sie um meine Beine schloss und sie auseinanderzog, damit er dazwischenrutschen konnte. Er war erhitzt, als er sich an mich schmiegte und sein Gesicht an meinem Hals vergrub.
    »Ich wusste, dass du kommen würdest«, flüsterte er, und die Macht des Wolfs, die auf mich eindrang, war so gewaltig, dass sich mir die Haare im Nacken aufstellten. »Ich habe mir solche Sorgen gemacht. Und dann … und dann kam der Wolf. Adam behielt die Beherrschung – er versuchte, mir zu helfen, aber ich war in einem schlimmeren Zustand als Ben, der viel länger dort gewesen war. Ich verliere allmählich die Beherrschung über meinen Wolf. Ich bin eine Gefahr für dich. Ich habe meinem Vater gesagt, sobald es dir wieder besser geht, werde ich nach Montana zurückkehren.«

    Ich zog ihn mit meinem gesunden Arm an mich. »Dämonen sind nicht gut für die Selbstkontrolle eines Werwolfs.«
    »Von uns dreien«, murmelte er an meinem Hals, »hatte ich die geringste Selbstbeherrschung.«
    Das war nicht wahr. Ich hatte gesehen, wie er immer noch kämpfte, als Ben sich schon lange dem Wolf ergeben hatte. Aber noch bevor ich dieses Argument vorbringen konnte, wurde mir etwas anderes klar.
    »Diese Kirche liegt weniger als eine halbe Meile vom Krankenhaus entfernt«, begann ich. »Onkel Mike sagte mir, dass die Anwesenheit eines Dämons überall in seiner Nähe zu Gewalttätigkeit führe – und die Polizei bestätigt das. Als Tony die Daten für mich zusammengestellt hat, sahen wir, dass sein Wirkungsbereich über drei Meilen Durchmesser hatte. Du kämpfst schon seit der Nacht, in der ich Littleton zum ersten Mal begegnet bin, gegen diesen Dämon. Er hatte Ben für ein paar Tage in seiner Gewalt – an dir arbeitete er seit Wochen.«
    Er wurde sehr still und dachte darüber nach.
    »Die Nacht, in der du nach diesem Unfall die Beherrschung verloren hast«, sagte ich. »Das warst nicht du, das war der Dämon.«
    Die Armlehnen meines Schreibtischstuhls knarrten protestierend unter dem Griff seiner Hände. Er atmete noch einmal tief meinen Duft ein und zog sich dann ein wenig zurück, damit er mir ins Gesicht sehen konnte. Sehr langsam, damit ich viel Zeit hatte, um vielleicht zurückzuweichen, küsste er mich.
    Ich dachte, ich könnte Adam lieben. Samuel hatte mir schon einmal wehgetan – sehr weh. Vielleicht wollte er mich jetzt nur aus dem gleichen Grund wie damals. Dennoch konnte ich mich nicht losreißen.

    Ich war so nahe daran gewesen, ihn zu verlieren.
    Ich erwiderte den Kuss, beugte mich zu ihm und fuhr mit den Fingern durch sein feines Haar. Es war Samuel, der den Kuss beendete.
    »Ich mache dir einen Kakao«, sagte er und ließ mich auf dem Stuhl sitzen.
    »Sam?«, sagte ich.
    Er blieb an der Tür stehen, mit dem Rücken zu mir und hielt den Kopf gesenkt. »Es wird alles gut, Mercy. Lass mich uns heute Nacht einfach einen Kakao kochen.«
    »Vergiss die Marshmallows nicht.«

14
    E r ist noch nicht verurteilt worden?«
    »Nein.« Stefan nippte an dem Tee,

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