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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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um meine Siedhe anzurufen? So dankbar ich für Ihre Hilfe bin, Adam, aber ich glaube, es wäre nicht gut, Ihre Wölfe jetzt in die Siedhe zu bringen, wenn die Gemüter immer noch so aufgebracht sind.«

    Die Vampire kamen und brachten Andre weg. Ich hatte erwartet, dass Stefan mit ihnen gehen würde, aber das tat er nicht. Samuel bestand darauf, mich ins Krankenhaus zu fahren, obwohl Charles und Darryl Ben, der viel schlimmer dran war als ich, in Darryls Auto zu Adams Haus brachten.
    »Wie kommt es, dass ich nicht nach Hause gehen darf?«, wimmerte ich. Meine Schulter tat weh, und ich wollte einfach nur in mein Schlafzimmer gehen und mir die Decke über den Kopf ziehen.
    »Weil du kein Werwolf bist«, sagte Stefan. »Wenn dein Knöchel gebrochen ist, brauchst du einen Gips.«
    Die Werwölfe, die nicht fuhren – Adam und Samuel –, warfen ihm einen kalten Blick zu. Bran hatte Adams SUV mitgebracht, und mit drei Werwölfen und einem Vampir im Auto zu sitzen, war eine ganz neue Erfahrung in Sachen Testosteron. Als Samuel und Adam sich mit mir auf dem hinteren Sitz platziert hatten, kletterte Stefan auf den Beifahrersitz. Bran ignorierte den Vampir weiterhin.
    Wir taumelten alle fünf in die Notaufnahme. Der Einzige, der auch nur halbwegs achtbar aussah, war Bran, und er trug mich auf den Armen. Erst als ich uns im grellen Licht des
Krankenhauses betrachtete, erkannte ich, wie schlimm wir aussahen. Ich war mit Blut bedeckt. Stefan war mit Blut bedeckt. Er sah abgehärmt und müde aus, obwohl seine Miene friedlich war. Ich wollte nicht wissen, wie mein Gesicht aussah.
    Samuels Kleidung mochte sauber sein, aber er machte den Eindruck, als hätte er eine ganze Woche lang gezecht, und Adam … Die Schwester an der Aufnahme warf einen Blick auf ihn und drückte dann den unschuldig aussehenden Knopf unter ihrem Schreibtisch.
    Es war jedoch nicht unser abgerissenes Aussehen, das sie so in Angst und Schrecken versetzte, sondern der Ausdruck in Adams Augen. Ich war wirklich froh, dass Bran uns begleitete.
    »Schon gut, Elena.« Samuels Stimme war ein raues Knurren, das kaum mehr menschlich klang. »Ich kümmere mich um sie.«
    Sie sah ihn noch einmal an und wirkte schockiert. »Dr. Cornick?« Sie hatte ihn nicht erkannt, als wir hereingekommen waren.
    »Rufen Sie die Polizei von Kennewick an«, sagte ich. »Fragen Sie nach Tony Montenegro. Sagen Sie ihm, Mercy habe Neuigkeiten für ihn, falls er hierherkommen kann.«
    Die Bürokraten des Krankenhauses würden Samuel früher oder später ausfragen, dachte ich. Ich wusste nicht, ob er eine Schicht verpasst hatte oder nicht, aber sie würden nicht übersehen, dass er mit Leuten wie uns zu tun hatte. Die Polizei konnte ihm Schützenhilfe geben – und ich dachte, es wäre vielleicht auch gut für Tony zu wissen, dass die Werwölfe seine Sorgen ernst genommen hatten. Außerdem würden die Wölfe erfahren, dass sie bei der Polizei Verbündete hatten. Leute, denen sie vertrauen konnten. Das war wichtig, wenn sie sich jemals wirklich integrieren wollten.

    Es gab nur wenige Leute im Warteraum, und alle hielten mit dem, was sie gerade taten, inne, um Adam anzusehen. Der Geruch nach Angst wurde plötzlich stärker als der nach Krankheit und Blut. Selbst Bran verkrampfte sich ein wenig unter der Flut von frischen Witterungen.
    Samuel ging direkt durchs Zimmer und ignorierte die Frau, die tapfer auf uns zukam, um uns nach unseren Versicherungen zu fragen.
    Bran wartete einen Moment, bevor er Samuel durch eine doppelte Schwingtür folgte. »Keine Sorge«, sagte er freundlich zu der Frau. »Dr. Cornick wird sich schon darum kümmern, dass alle notwendigen Formulare ausgefüllt werden.«

    Tony kam so zielstrebig in die Notaufnahme, als wäre er schon ein- oder zweimal dort gewesen. Er trug Zivilkleidung, Jeans und T-Shirt, aber der junge Mann mit dem freundlichen Gesicht, der ihn begleitete, war in Uniform.
    Er schlenderte in meine mit Vorhängen abgetrennte Nische und sah sich um. Samuel war unterwegs, um irgendwelche Arztdinge zu tun, aber die anderen warteten alle an meiner Seite. Stefan und ich hatten uns gewaschen. Ich trug eins dieser albernen Krankenhaushemden, aber Stefans Kleidung war immer noch voller Blutflecke. Bran saß auf dem Stuhl des Arztes und drehte sich damit langsam im Kreis. Er sah aus wie ein gelangweilter Teenager. Wie die Leute im Wartezimmer ignorierten auch Tony und sein Begleiter Bran und konzentrierten sich stattdessen auf Adam, der sich gegen eine Wand gelehnt

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