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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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hatte. Stefan war in einer Ecke zusammengesackt und erhielt nur einen schnellen abschätzenden Blick, bevor die Polizisten beide wieder Adam anschauten.
    »Tony, das hier ist Adam Hauptman – wir haben erst gestern
über ihn gesprochen. Adam, das hier ist mein Freund Tony.«
    Die anderen wollte ich ihm lieber nicht vorstellen.
    Tonys Miene erstarrte, und er blieb stehen. Ich nehme an, er hatte Adams Gesicht nicht mit seinen Fotos in der Zeitung in Verbindung gebracht, bevor ich den Namen genannt hatte. Adams offizielles Foto zeigte einen konservativen Geschäftsmann. Heute Nacht hatte er nichts Geschäftsmäßiges oder Konservatives an sich. Zorn strahlte auf eine Weise von ihm ab, dass wahrscheinlich selbst Menschen seine Aura spüren konnten.
    »Hey, John«, sagte Tony lässig zu dem Uniformierten, nachdem er schnell den Blick von dem Alpha abgewandt hatte. Ich nehme an, auf dem Informationsblatt über Werwölfe, das die Polizei ausgegeben hatte, stand unter anderem, dass es keine gute Idee war, einen von ihnen niederstarren zu wollen. »Warum holst du uns nicht einen Kaffee?«
    Der andere Cop sah Tony einen Moment misstrauisch an, aber dann fragte er nur: »Wie lange soll es denn dauern?«
    Tony warf mir einen Blick zu. Ich zuckte die Achseln und bedauerte das sofort. »Nicht länger als zehn Minuten.«
    Als der andere Polizist weg war, zog Tony die Vorhänge zu. Das gab uns nicht viel Abgeschiedenheit, aber die lauten Geräusche von geheimnisvollen medizinischen Maschinen würden unsere Gespräche vor Menschenohren verbergen.
    »Du siehst aus, als ginge es dir ziemlich schlecht«, sagte er.
    »Es war nicht die Polizeiwache«, erwiderte ich, zu müde, um ihn wie sonst zu necken. »Aber sein Versteck war nicht mehr als eine halbe Meile entfernt.«
    »Du hast es gefunden.«
    »Ich habe ihn umgebracht«, sagte ich. »Ich denke, du wirst
feststellen, dass sich das Nachtleben von jetzt an wieder ein wenig beruhigt.
    Tony sah mich fragend an. »Er?«
    »Ja.« Stefan klang müde. »Ein Wesen, das es niemals hätte geben dürfen. Es war kein Mord, Sir. Es war Notwehr.«
    »Keine Sorge«, fuhr Bran nüchtern fort. »Es gibt keine Leiche.« Das war nur deshalb der Fall, weil ihm aufgefallen war, dass Littletons Kopf noch herumlag, und wir Zees Medaillon benutzt hatten, um auch diesen letzten Rest noch loszuwerden. Das hatte ich alles fast schon wieder vergessen. Wahrscheinlich hätte der Kopf jeden, der ihn gefunden hätte, zu Tode erschreckt – immerhin war der Rest des Körpers verschwunden –, und ich war froh, dass selbst dieser letzte Teil erledigt war.
    Tony sah Bran forschend an. »Möchte ich fragen, wer Sie alle sind?«
    »Nein«, antwortete ich.
    »Warum hast du mich dann herkommen lassen?«, fragte er.
    Ich setzte zu einer Antwort an, und in diesem Augenblick zog Samuel den Vorhang beiseite und kam herein, eine Röntgenaufnahme in der Hand.
    »Dr. Cornick.« Tony begrüßte ihn wie einen alten Freund – ich nehme an, Cops kommen oft mit Notaufnahmeärzten in Kontakt. Dann schien ihn etwas an der Zurückhaltung in dem von Vorhängen abgeteilten Raum auf eine Idee zu bringen.
    »Samuel braucht den Schild der Polizeiarbeit, um sich dahinter verstecken zu können«, sagte ich, bevor er fragen konnte, ob Samuel etwa auch ein Werwolf war.
    Tony runzelte die Stirn, sah sich die Anwesenden noch einmal genau an und vermied dabei jeden Augenkontakt. »Also
gut«, sagte er bedächtig. »Bist du sicher, dass jetzt alles wieder normal werden wird?«
    Eigentlich hatte ich abermals mit den Schultern zucken wollen, aber dann zog ich es doch vor, schlicht zu nicken. »So normal es eben geht.«
    »Gut.« Er blickte Samuel an. »Sagen Sie mir, dass Sie keine Gefahr für Ihre Patienten sind.«
    Ich wartete nervös auf eine boshafte Bemerkung, aber Samuel war ebenfalls müde. Also sagte er nur: »Ich bin keine Gefahr für meine Patienten.«
    »Na gut«, sagte Tony. »Na gut. Dr. Cornick, falls jemand fragt, sagen Sie einfach, es ginge um eine Polizeiangelegenheit, bei der Sie uns geholfen haben.« Er zog seine Brieftasche heraus und gab Samuel eine Karte. »Geben Sie meine Nummer weiter, wenn es sein muss.«
    »Danke«, sagte Samuel.
    Dann wandte sich Tony wieder Adam zu. »Mr. Hauptman«, sagte er. »Mercy sagt, ich sollte bei Dingen, die mit Werwölfen zu tun haben, in Zukunft zuerst mit Ihnen sprechen.«
    Adam rieb sich müde das Gesicht. Er brauchte so lange, um etwas zu sagen, dass ich mir schon Sorgen machte. Schließlich

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