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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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etwas
sagte. Ich erwartete, wegen meiner neusten Gewohnheit verhört zu werden, in Kojotengestalt in der Stadt herumzustreifen.
    »Ich mache dir Angst«, sagte er stattdessen.
    »Ganz bestimmt nicht«, schnaubte ich empört. Mir fiel auf, dass er den langen Weg nach Hause nahm, den schmalen Highway, der dem Lauf des Yakima folgte und uns schließlich zur Nordseite von Richland bringen würde.
    Er lächelte.
    »Also gut. Was, wenn ich sagen würde, dass deine Reaktion auf mich dir offenbar Angst machen?«
    Mein Herzschlag wurde schneller. Das war einfach unfair; Frauen sollten für Männer ein Rätsel sein.
    »Du bist ein Kontrollfreak«, sagte ich hitzig. »Du musst schon entschuldigen, dass ich nicht kontrolliert werden möchte.«
    »Ich kontrolliere dich nicht«, sagte er mit dieser samtweichen Stimme, die er einsetzen konnte, wenn er das wollte. Dieser Mistkerl! So aufgeregt ich sein mochte, sie wirkte immer noch auf mich. »Es ist deine eigene Entscheidung, dich zu unterwerfen.«
    »Ich unterwerfe mich niemandem«, fauchte ich und sah aus dem Seitenfenster, um anzuzeigen, dass ich dieses Gespräch beenden wollte.
    »Aber du willst es tun.«
    Darauf wusste ich keine Antwort.
    »Ich habe ziemlich lange gebraucht, um eine Lösung für unser Problem zu finden«, erklärte er. »Was wäre, wenn ich dir die Führung überlasse?«
    Ich warf ihm einen misstrauischen Blick zu. »Wie meinst du das?«
    »Ich meine genau das, was ich sage. Wenn wir ausgehen,
bestimmst du, wo wir hingehen. Wir werden uns nur küssen – oder etwas anderes tun –, wenn du damit anfängst. Auf diese Weise kannst du dich mir nicht unterwerfen, selbst wenn du es wollen würdest, weil ich nichts von dir verlange.«
    Ich verschränkte die Arme und starrte intensiv den Fluss an. »Lass mich darüber nachdenken.«
    »Kein Problem. Und, willst du mir sagen, was du in Benton City wolltest?«
    »Ich war auf der Jagd.«
    Er holte tief Luft. »So wirst du ihn nicht finden.«
    »Wen finden?«, fragte ich unschuldig.
    »Den Vampir. Andre. So wirst du ihn nicht finden. Sie können ihren Geruch verändern und Magie einsetzen, um ihre Ruheplätze, die sie am Tag benutzen, sogar vor anderen Vampiren zu verbergen. Deshalb konnten Warren und Ben Littleton nicht finden, als sie ihn gesucht haben.«
    »Ihre Magie funktioniert bei mir nicht so gut«, wandte ich ein.
    »Und du kannst mit Geistern sprechen, die wir anderen nicht sehen können«, zischte er gereizt. »Und deshalb hat Marsilia dich ausgeschickt, Littleton zu jagen.« Er war immer noch wütend, weil ich das getan hatte, selbst wenn, oder vielleicht sogar weil es funktioniert hatte. »Wie lange hast du nach Andre gesucht? Seit Marsilia ihn freigelassen hat?«
    Ich antwortete ihm nicht. Ich wollte ihm nicht antworten. Mir fiel auf, dass ich mich zum ersten Mal in seiner Gegenwart wie ich selbst fühlte. Vielleicht lag es an dem Vampirblut.
    »Womit habe ich einen solchen Blick verdient?«, fragte er.
    »Warum ist mir im Moment nicht danach, dir zu gehorchen?« , lautete meine Gegenfrage.
    Er lächelte und bog auf den Umgehungshighway ein, der
sich am Rand von Richland entlangzog. Es war halb fünf, und die Straße war verstopft.
    »Alpha zu sein beinhaltet mehr, als nur dominant zu sein«, sagte er.
    Ich schnaubte. »Das weiß ich. Vergiss nicht, wo ich aufgewachsen bin.«
    »Wenn ich nicht beim Rudel bin, kann ich den Alpha ruhen lassen. Bran kann das jederzeit tun, aber wir anderen müssen uns dazu wirklich anstrengen.«
    Ich weiß nicht, welche Reaktion er jetzt von mir erwartete, aber seine Eröffnung machte mich nicht froh. »Dann hast du mich also bewusst so empfinden lassen?«
    Er schüttelte den Kopf, und ich atmete aus – mir war nicht klar gewesen, dass ich den Atem angehalten hatte. Ich kann es nicht ausstehen, manipuliert zu werden, und von einem Werwolf manipuliert zu werden, macht es noch schlimmer.
    »Nein. Ich sage nur, es ist anstrengend – und die … die Wirkung, die du auf mich hast, macht es noch schwieriger.« Er sah mich nicht an. Er war ein Produkt seiner Zeit. Er sah vielleicht aus wie Ende zwanzig, war aber direkt nach dem Zweiten Weltkrieg zur Welt gekommen, und ein Mann, der in den 50ern aufgewachsen war, sprach nicht über seine Gefühle. Es war interessant zu sehen, wie er sich wand. Plötzlich fühlte ich mich erheblich besser.
    »Ich kann nichts dagegen tun, wie ich funktioniere«, sagte er einen Moment später. »Ich weiß nicht einmal, wie viel davon damit zu tun hat,

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