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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ein Alpha-Werwolf zu sein, und wie viel einfach nur meine Natur ist – aber in deiner Nähe zu sein, weckt das Raubtier in mir.«
    »Und daher musstest du mich dazu bringen, dass ich dir gehorchen wollte?« Ich stellte sicher, dass er an meinem Tonfall hörte, wie ich darüber dachte.

    »Nein!« Er holte tief Luft, dann sagte er: »Bitte leg dich jetzt nicht mit mir an. Du willst eine Erklärung. Du willst, dass ich aufhöre, dich zu beeinflussen. Ich versuche, beides zu tun – aber es ist nicht einfach. Bitte.«
    Es war das »Bitte«, das mich traf. Ich lehnte mich gegen die Tür, damit ich so weit von ihm entfernt war wie möglich. »Dann sag es mir.«
    »Bran ist imstande, seine Alpha-Wirkung so weit zu beherrschen, bis er selbst Werwölfe hinters Licht führen kann, die nicht wissen, wer und was er ist. Ich bin nicht so begabt wie er, aber ich kann meine Ausstrahlung dämpfen, bis sie keinen Einfluss auf mein Alltagsleben hat. Wenn ich geschäftlich verhandle, mag ich keinen starken Einfluss auf die Leute ausüben, mit denen ich zu tun habe. Selbst im Rudel benutze ich meine Alpha-Dominanz nicht oft. Zusammenarbeit ist immer besser als Zwang – besonders, wenn dieser Zwang nur anhält, bis die anderen räumlich weiter von mir entfernt sind. Ich fahre die schweren Geschütze nur auf, wenn es Ärger im Rudel gibt, der durch Diskussionen nicht gelöst werden kann.« Er warf mir einen Blick zu und wäre beinahe auf den Wagen vor ihm aufgefahren, als der Verkehr plötzlich stoppte.
    Wenn mein Gehör nicht so gut gewesen wäre, hätte ich ihn nicht verstanden, als er sagte: »Wenn ich mit dir zusammen bin, ist meine Selbstbeherrschung im Eimer. Ich glaube, das ist es, was du wahrnimmst.«
    Also konnte er von mir Gehorsam verlangen, wann immer er wollte. Nur, weil er das nicht tat, war mir mein freier Wille geblieben.
    »Bevor du aus dieser Angst handelst, die ich da rieche«, sagte er vertraulicher, »möchte ich dich darauf hinweisen, dass du kein Problem hattest, Samuel abzuweisen, als du sechzehn warst – und er ist dominanter als ich.«

    »Er ist kein Alpha, und ich habe ihm nicht gegenübergestanden, als ich ihn abwies. Ich bin gegangen, ohne vorher mit ihm zu sprechen.«
    »Ich habe gesehen, wie du dich mit Bran angelegt und nicht nachgegeben hast.«
    »Nein, das hast du nicht.« Ich war nicht dumm. Niemand legte sich mit Bran an.
    Er lachte. »Ich habe dich gehört. Erinnerst du dich, wie Bran dir sagte, du solltest ein braves Mädchen sein und die beunruhigenden Dinge den Wölfen überlassen? Er hat damit nur dafür gesorgt, dass du den Mistkerl gehabt hast, der Jesse entführt hatte.«
    »Ich habe mich nicht mit ihm gestritten«, betonte ich.
    »Weil es dir egal war, ob er es dir erlaubte oder nicht. Es gibt nur einen einzigen Grund, wieso du dich mir unterwirfst, nämlich dass mein Alpha-Sein diesen Teil von dir in den Vordergrund rückt. Aber du selbst bist es, die in meiner Nähe in ihrer Wachsamkeit nachlässt.«
    Ich sprach auf dem ganzen Heimweg nicht mehr mit ihm. Ich war fair genug, mir selbst gegenüber zuzugeben, dass ich wütend war, weil er vermutlich Recht hatte, aber nicht fair genug, ihm das auch noch zu sagen.
    Meisterstratege, der er war, ließ er mich im eigenen Saft schmoren. Er stieg nicht einmal aus dem Auto aus, um mir die Tür zu öffnen – was er für gewöhnlich tat. Ich stieg aus und stand einen Moment neben der offenen Tür.
    »Diese Woche kommt ein Film raus, der angeblich ganz gut sein soll«, murmelte ich. »Hast du Lust, Samstagnachmittag mit mir ins Kino zu gehen?« Ich hatte nicht wirklich vorgehabt, das zu sagen. Es war mir einfach so rausgerutscht.
    Er lächelte, dieses träge Lächeln, das in seinen Augen begann
und es nie ganz bis zu seinem Mund schaffte. Ich verlagerte unbehaglich das Gewicht, denn dieses Lächeln brachte mich immer durcheinander.
    »Welches Kino?«
    Ich schluckte. Das war keine gute Idee. Überhaupt nicht. »Das hinter der Mall, glaube ich. Ich werde nachsehen.«
    »Gut. Ruf mich später wegen der Uhrzeit an.«
    »Ich fahre.«
    »Also gut.« Nun bewegten sich auch seine Mundwinkel.
    Dumm, dachte ich. Dumme Schafe, die direkt zur Schlachtbank laufen. Ich schloss ohne ein weiteres Wort die Tür und ging ins Haus.
    Vom Regen in die Traufe, dachte ich, als ich Samuels Blick begegnete.
    »Ihr geht ins Kino?«, fragte er, denn er hatte offenbar gehört, was ich zu Adam gesagt hatte.
    »Ja.« Ich reckte das Kinn und weigerte mich, der Anspannung in meinem

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