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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Samuels Nachricht las.
    »Mercedes«, sagte Stefan. »Setz dich hin.«
    »Was ist denn?« Ich habe Probleme mit Anweisungen: Ich blieb, wo ich war.
    »Andres Verhandlung fand letzte Nacht statt«, sagte er. »Er gestand, Littleton zum Vampir gemacht zu haben, und auch alles andere: den Vorfall mit Daniel, und dass er mich hereingelegt hat, damit ich Littleton in diesem Hotel begegne.«
    »Es ging also um dich«, sagte ich. »Er war eifersüchtig auf dich.«
    »Ja. Es war ein Gespräch mit ihm, das mich zu dem Schluss brachte, an Daniels Erlebnis könne etwas nicht stimmen. Er hat auch dafür gesorgt, dass ich von Littletons Anwesenheit in diesem Hotel erfuhr.«
    »Littleton sollte dich umbringen«, spekulierte ich.
    »Ja, genau – aber das war die Nacht, in der er Andres Kontrolle über sich brach. Andre denkt, all das Töten habe den Dämon gestärkt, so dass Littleton ihm nicht weiter gehorchen
musste. Nach dieser Nacht konnte Andre ihn nicht mehr finden. Aber er machte sich keine zu großen Sorgen, bis Littleton anfing, ihm Geschenke auf der Schwelle zu hinterlassen.«
    »Geschenke?«
    »Körperteile.« Als ich schwieg, fuhr Stefan fort. »Andre war ziemlich verzweifelt, und als Littleton Daniel, Warren, Ben und mich gefangen nahm, überzeugte er Marsilia, dass du ihre einzige Hoffnung seiest, um Littleton zu finden. Er war schon hier, als die Walker die Vampire beinahe aus dem Westen vertrieben hätten. Es sollte dich freuen, dass es ihn dennoch ehrlich schockiert hat, dass du Littleton tatsächlich so bald gefunden hast.«
    »Er hat gestanden«, sagte ich. »Was beunruhigt dich also?«
    »Er hat der Siedhe keinen dauerhaften Schaden zugefügt«, sagte er sehr abgehackt und präzise.
    Ich setzte mich doch noch auf den Küchenboden. Diese Worte hatte ich schon öfter gehört.
    »Sie hat ihn freigelassen.«
    Ich konnte es nicht glauben. »Hat sie ihn einfach gehen lassen?«
    Samuel hatte gewusst, dass so etwas passieren könnte, dachte ich. Sowohl er als auch Stefan hatten gewusst, dass es durchaus im Bereich des Möglichen lag – deshalb hatte Stefan sich auch so sehr angestrengt, Beweise zu finden.
    »Ich sagte ihnen, da sie dich für die Jagd eingesetzt haben, sei die Siedhe für den Schaden an deinem Trailer verantwortlich, und dafür, dass du beinahe zwei Wochen nicht arbeiten konntest. Die Siedhe hat einen Bauunternehmer beauftragt, die Verkleidung zu ersetzen, obwohl das eine Weile dauern könnte – der Sommer ist ihre Hauptsaison. Aber du
wirst schon in den nächsten Tagen einen Scheck erhalten, der dich für den Verlust deiner Arbeitsfähigkeit entschädigen sollte.«
    »Sie haben ihn einfach gehen lassen.«
    »Er hat Littleton hierhergeschickt, weil er hoffte, dadurch jene vernichten zu können, die er für Marsilias Feinde hielt. Der Stuhl hat bezeugt, dass er die Wahrheit sprach.«
    »Du bist nicht Marsilias Feind.«
    »Nein. Ich stand nur zwischen Andre und dem, was er wollte. Solche Dinge versteht man in der Siedhe.«
    »Was ist mit den Leuten, die gestorben sind?«, fragte ich. »Die Familie von Erntearbeitern, die Leute in dem Hotel?« Die arme Frau, deren einziges Verbrechen darin bestanden hatte, zur falschen Zeit am falschen Ort einer lausigen Arbeit nachzugehen. Was war mit Warren, der vor Schmerzen geschrien hatte, und mit Ben, der sich weigerte, sich wieder in einen Menschen zu verwandeln?
    »Die Siedhe hält Menschenleben nicht für sonderlich wertvoll«, sagte Stefan leise. »Marsilia ist fasziniert von der Idee eines Zauberers, der gleichzeitig auch ein Vampir ist. Sie denkt, ein solches Wesen könnte das Ende ihres Exils bedeuten. Die Tri-Cities sind nicht mehr die gottverlassene Wildnis, die sie vor zweihundert Jahren waren, als man sie wegen ihrer Verstöße gegen den Alten, der in Italien herrscht, hierhergeschickt hat, aber Mailand hat sich ebenfalls verändert. Der Alte würde von der Macht eines solchen Geschöpfs fasziniert sein, das selbst einen so alten Vampir wie mich seinem Willen unterwerfen kann. Vielleicht sogar fasziniert genug, uns nach Hause zu rufen.«
    »Sie will, dass Andre einen anderen schafft«, flüsterte ich.
    »Ja.«

    Samuel rief mich am nächsten Morgen von der Arbeit aus an. Man hatte Ben in Adams Haus in die Zelle gesperrt. Er hatte einen anderen männlichen Werwolf unprovoziert angegriffen – ein Selbstmordversuch im Werwolf-Stil. Er war schwer verletzt, aber Samuel ging davon aus, dass er sich wieder erholen würde.
    Ich dachte an Bens matte Augen, an

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