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Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail

Titel: Mercy Thompson 02 - Bann des Blutes-retail Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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geboxt. Ich hielt ihn einfach nur fest.
    Es gab nichts, was ich sagen konnte, um ihn zu trösten. Er wusste genau, wie die Chancen dieses Babys, gesund zur Welt zu kommen, gewesen waren. Aber das war gleich. Sein Kind hatte nicht einmal diese Chancen gehabt.
    Ich hielt Samuel im Arm, während die Sonne unterging, und tröstete ihn, so gut ich konnte.

6
    I ch ließ Samuel ausschlafen und machte Thunfischsandwichs zum Abendessen, etwas, das ich für ihn in den Kühlschrank legen konnte, falls er Hunger bekam, wenn er aufwachte. Aber er blieb in seinem Zimmer, bis meine Schlafenszeit vorüber war.
    Ich stellte den Wecker auf ein paar Stunden später als sonst. Morgen war Samstag, und die Werkstatt war offiziell geschlossen. Ich musste zwar arbeiten, aber nicht an dringenden Aufträgen, und Gabriel sollte erst um zehn kommen.
    Als ich vor dem Schlafengehen niederkniete, um zu beten, bat ich Gott, Warren und Stefan zu helfen, den Dämon zu fangen – das war jetzt fester Bestandteil meines üblichen Gebets. Diesmal fügte ich auch ein paar Worte für Samuel hinzu. Und nach einem Augenblick des Nachdenkens betete ich auch für Adam. Ich dachte nicht wirklich, dass es seine Schuld war, dass ich mich beinahe auf den Rücken gedreht und meine Kehle präsentiert hätte.
    Obwohl ich fest entschlossen war, auszuschlafen, wurde ich schon vor dem Morgengrauen wach, weil jemand an mein Fenster klopfte. Ich zog ein Kissen über meinen Kopf.
    »Mercy.« Der Fensterklopfer sprach im Flüsterton, aber ich erkannte seine Stimme dennoch. Stefan.

    Ich rieb mir die Augen. »Was willst du? Ich bin nicht in besonders gnädiger Stimmung.«
    Ich hörte ihn leise lachen. »Ich brauche nur eine Unterkunft. Kannst du es vielleicht über dich bringen, mir noch einmal einen Gefallen zu tun?«
    »Brauchst du Geld?«, verstand ich ihn bewusst falsch. »Ich kann dir einen Scheck ausschreiben, aber ich habe nur ein paar Dollar in bar.«
    »Ich bräuchte einen Platz, um den Tag zu verschlafen, Liebes. Gewährst du mir Zuflucht?«
    »Also gut.« Ich schob das Bettzeug zurück und ging zur Haustür. So viel also zu meinen Plänen, auszuschlafen.
    Der Himmel war vom Sonnenaufgang eingefärbt, als ich die Tür öffnete.
    »Du hast lange gewartet, Stefan.« Ich sagte seinen Namen bewusst, damit Samuel – der gehört haben würde, dass ich die Tür aufmachte – sich nicht erschreckte.
    Stefan schien es tatsächlich nicht sonderlich eilig zu haben, aber er verschwendete auch keine Zeit.
    Ich hatte ihn seit der Nacht seiner Verhandlung nicht mehr gesehen. Er schien müde zu sein. Seine Schultern hingen nach vorn, und er bewegte sich nicht mit seiner üblichen überschäumenden Energie. »Ich habe Daniel nach Hause geschickt, aber ich musste noch einem Hinweis nachgehen. Ich dachte, ich hätte Zeit, aber meine Kräfte lassen nach, wenn die Morgendämmerung kommt, und dann fand ich mich auf deiner Schwelle wieder.« Er grinste.
    Ich begleitete ihn zur Tür meines Schlafzimmers. »Ich dachte, Warren und Ben arbeiten mit dir zusammen. Warum hast du sie diesem Hinweis nicht folgen lassen?«
    »Ich habe sie schon früher heimgeschickt. Sie müssen heute arbeiten, und sogar Werwölfe brauchen Schlaf.«

    »Sie arbeiten samstags?«
    »Warren hat etwas für seinen Anwaltsfreund zu erledigen, und Ben will sich um Dinge kümmern, die er nicht in Ruhe tun konnte, wenn alle anderen ebenfalls im Büro waren.«
    Ben war ein Computerfreak, der im Pacific Northwest Nation Labor arbeitete, das auf irgendeine geheimnisvolle Weise mit dem Kernkraftwerk Hanford zu tun hatte. Darryl, Adams Stellvertreter, hatte ihm den Job besorgt – und nach allem, was man hörte, war Ben ziemlich gut darin. Ich glaube, das hat selbst Darryl überrascht, der nicht daran gewöhnt war, überrascht zu werden.
    Ich öffnete die Schranktür – Stefans Kissen und Decke waren immer noch da, seit er das letzte Mal den Tag hier verbracht hatte. »Bist du sicher, dass der Zauberer noch hier ist? Er könnte weitergezogen sein.«
    Stefan sah finster aus. »Sieh dir heute früh die Nachrichten an«, war alles, was er sagte, bevor er in meinen Schrank trat und die Tür hinter sich zuzog.

    Der Autounfall, der Samuel so verstört hatte, war ein Thema der Frühnachrichten. Ebenso wie die gewaltsamen Tode von drei jungen Männern, die eine Auseinandersetzung gehabt hatten. Wir hatten schon zwei Wochen einer Hitzewelle hinter uns, die nicht aussah, als wollte sie bald aufhören. Und im Howard-Amon-Park würde

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