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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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geben, das dich heilen wird.«

    Diese Information brach durch den Frieden, der sich in mir ausgebreitet hatte. Er würde mich zwingen, wieder aus dem Kelch zu trinken. »Nein«, sagte ich. »Ich werde das nicht tun. Nein.«
    »Still.« Seine Macht rollte über mich hinweg und unterdrückte meinen Widerstand.
    »Ich kenne das Feenvolk«, sagte Samuel harsch. »Wieso sind Sie so eifrig bedacht, uns zu helfen?«
    »Was immer Sie vielleicht denken, Wolf« – Nemanes Stimme war eisig –, »das Feenvolk vergisst seine Freunde und seine Schulden nicht. Das hier ist passiert, weil sie versucht hat, einem der Unsrigen zu helfen. Ich kann allerdings nur ihren Körper heilen, und es sieht so aus, als wäre das noch die geringste Verletzung, die sie heute Nacht erlitten hat. Wir stehen weiterhin in ihrer Schuld.«
    Ein Kelch wurde an meine Lippen gedrückt, und sobald ich den Geruch erkannte, rebellierte mein Magen und ich würgte hilflos, während Adam mich in seinen Armen zurechtschob, bis ich mich auf keinen von uns übergab. Als er fertig war, brachte er mich wieder in die alte Position.
    »Halte ihr die Nase zu«, schlug Darryl vor, und Samuel kniff meine Nasenlöcher zusammen.
    »Schluck schnell«, sagte Adam. »Bring es hinter dich.«
    Das tat ich.
    »Das genügt«, sagte Nemane. »Es wird eine Stunde oder so dauern, aber ich schwöre, es wird sie heilen.«
    »Ich hoffe nur, dass wir sie damit nicht vollkommen zerstört haben.« Adams Stimme knurrte an meinem Ohr, und ich seufzte zufrieden. Noch war ich nicht allein. Seine Arme zitterten, und ich fragte mich, ob es ihn ermüdete, mich zu halten.

    »Nein«, murmelte er. Ich musste wohl etwas gesagt haben. »Du bist nicht schwer.«
    Samuel, der an Notfälle gewöhnt war, übernahm die Kontrolle. »Honey, gib mir die Decke und die Kleider. Geh und hol einen Stuhl aus dem Büro – etwas mit einer Rückenlehne. Darryl, nimm Mercy, so dass …« Adams Griff um meine Beine wurde fester. Er knurrte. Samuel überlegte es sich anders. »Also gut, also gut, wir warten, bis Honey mit dem Stuhl zurückkommt. Hier ist sie. Wir wickeln Mercy in die Decke, du lässt sie schlafen, und dann waschen wir uns und ziehen uns um, bevor die Polizei eintrifft.«
    Adam regte sich nicht.
    »Adam …« Samuels Tonfall war wachsam, seine Haltung bewusst neutral. Ein Pickup hielt vor der Werkstatt an, und die allgemeine Spannung ließ ein wenig nach. Aber niemand sagte etwas, bis Warren hereinkam. Er sah blass und angestrengt aus, und er wurde langsamer, nachdem er sich gut umgesehen hatte.
    Er ging in die Mitte der Werkstatt und schubste mit der Schuhspitze ein Stück Fleisch an. Dann sah er Adam an. »Gute Arbeit, Boss.«
    Sein Blick richtete sich auf Samuel und die Decke, die er hielt. Dann sah er den Stuhl an, der vor Honey stand.
    Samuels Körpersprache sagte Warren, was los war und was er wollte, ohne dass er ein einziges Wort sprechen musste.
    Warren ging zu uns und nahm Samuel die Decke ab. Er schüttelte sie aus. »Packen wir sie warm ein.«
    Adam ließ ohne Widerspruch zu, dass Warren mich ihm abnahm. Statt mich auf den Stuhl zu setzen, setzte Warren
sich jedoch selbst hin und zog mich fest an sich. Adam beobachtete uns einen Augenblick – ich konnte seine Miene nicht deuten. Dann beugte er sich vor, um mich auf die Stirn zu küssen.
    »Wenn Sie die Polizei angerufen haben, wird sie bald hier sein«, sagte Nemane, sobald Adam ins Bad gegangen war, um sich zu waschen. »Ich muss diese Gegenstände wegbringen, bevor das passiert.«
    »Es gibt einen Ring«, sagte ich ihr. Ich suhlte mich immer noch in dem Frieden, den Adam in mir hinterlassen hatte.
    »Was?«
    »Ein silberner Ring an seinem Finger.« Ich gähnte. »Und ich denke, es sind noch ein paar mehr Sachen in Tims Haus. In einem Schrank in seinem Schlafzimmer.«
    »Der Mac-Owen-Ring«, sagte Nemane. »Würden Sie mir bitte alle helfen, danach zu suchen?«
    »Vielleicht hat Adam ihn verschluckt«, sagte ich und Warren lachte.
    »Keine Horrorfilme mehr für dich«, murmelte er. »Aber Adam hat nichts von ihm gegessen.«
    »Hier ist er«, sagte Honey, bückte sich und hob etwas hoch. Statt ihn Nemane zu geben, schloss sie die Hand darum. »Wenn Sie gehen und diesen Kelch mitnehmen, wird Mercy des Mordes angeklagt werden.«
    »Geben Sie ihn mir.« Die Temperatur im Raum fiel durch das Eis in Nemanes Stimme deutlich.
    »Wir haben das Video«, sagte Darryl. »Das sollte genügen.«
    Honey schnaubte und fuhr zu ihm herum. »Warum? Es

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