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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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feuchten Tuch das Gesicht ab. Jemand hatte mir Unterwäsche und eins von Adams T-Shirts angezogen.
    »Wenigstens hast du es diesmal bis zur Toilette geschafft«, stellte Ben prosaisch fest. Und dann, nur damit ich sicher sein konnte, dass er es selbst war und kein freundlicherer, umgänglicherer Klon, fügte er ohne jede Spur von Zuneigung hinzu: »Gut so. Wir haben nämlich fast keine Laken mehr.«
    »Gern geschehen«, brachte ich heraus, bevor ich mich noch einmal übergab – so heftig, dass die Flüssigkeit mit einem Brennen aus meiner Nase lief. Als ich fertig war, hätte ich mich am liebsten auf den Boden gelegt und geweint,
wenn der Gedanke, das vor Ben zu tun, nicht so abstoßend gewesen wäre.
    Er wartete, bis klar war, dass ich im Bad alles erledigt hatte, was ich hatte erledigen müssen, bevor er seufzte und mich mit gespielter großer Anstrengung aufhob. Er war ein Werwolf, er hätte wahrscheinlich auch ein Klavier ganz allein tragen können. Mein Gewicht würde ihn nicht mal ins Schwitzen bringen.
    Er deckte mich überraschend gekonnt wieder zu. »Diese Frau vom Feenvolk hat uns gesagt, dass du eine Weile sehr viel schlafen wirst. Dass du dich übergibst, hat sie allerdings überrascht. Es hat wahrscheinlich mit deinem Widerstand gegen Magie zu tun, und damit, wie viel von dem Zeug du getrunken hast. Das Beste ist, wenn du einfach schläfst.« Er hielt inne. »Es sei denn, du hast Hunger.«
    Ich hob den Kopf hoch genug vom Kissen, damit er mein Gesicht sehen konnte.
    Er grinste schief. »Na ja, ich bin auch nicht gerade scharf darauf, schon wieder sauber zu machen.«

    Als ich wieder aufwachte, war es draußen immer noch dunkel, also konnte es nicht so viel später sein. Ich blieb reglos liegen, so lange ich konnte. Ich wusste, dass Ben immer noch im Zimmer war, und ich wollte nicht, dass er auf mich aufmerksam wurde. Ich wollte überhaupt nicht, dass jemand mich ansah.
    Ohne Übelkeit, die mich ablenkte, rollten die Ereignisse des Abends – jedenfalls die, an die ich mich erinnerte – durch meinen Kopf wie ein Ed-Wood-Film: so schrecklich, dass man einfach hinsehen musste. Und schlimmer noch, ich konnte es an mir riechen. Das Feengetränk, das
Blut … und Tim. Das Schlimmste war, genau zu wissen, was ich getan hatte … und was nicht.
    Am Ende kroch ich aus dem Bett und schlich auf allen vieren zur Badezimmertür. Ich hielt den Blick gesenkt, damit Ben klar sein würde, dass ich verstand, was ich getan hatte.
    Er erreichte die Tür vor mir und hielt sie auf. Ich zögerte. Das Protokoll verlangte, dass ich mich auf den Rücken drehte und ihm meine Kehle und den Bauch anbot … aber ich konnte es nicht ertragen, wieder so verwundbar zu sein. Nicht jetzt. Vielleicht, wenn es Adam gewesen wäre.
    »Arme Kleine«, sagte er leise. »Geh und wasch dich. Ich halte so lange die Schurken fern.«
    Er schloss die Tür hinter mir.
    Ich richtete mich auf wackeligen Beinen auf und stellte das Wasser zu heiß ein. Ich zog mich aus und schrubbte und schrubbte, aber ich konnte die Gerüche nicht loswerden. Schließlich kam ich wieder aus der Kabine und durchsuchte Adams Schränke. Ich fand drei Fläschchen mit Eau de Toilette, aber keines, das wie er roch.
    Schließlich benutzte ich stattdessen sein Rasierwasser. Es brannte an den noch nicht verheilten Schnittwunden und den Kratzern, die ich vom Zementboden der Garage hatte, aber zumindest überdeckte es Tims Geruch.
    Ich konnte die Sachen, die ich gerade ausgezogen hatte, nicht wieder anziehen, denn sie rochen immer noch nach … all dem. Obwohl das T-Shirt nur nach Adam roch und die Unterwäsche meine eigene war und ich ziemlich sicher sein konnte, dass mich jemand gewaschen hatte, denn ich erinnerte mich, dass ich blutüberströmt gewesen war …

    Sobald ich daran dachte, fiel mir auch ein, in Adams Dusche gestanden zu haben, und ich dachte an Honeys Stimme in meinem Ohr. Es wird alles gut. Lass mich dir nur dieses Zeug abwaschen –
    Ich begann zu hyperventilieren, also griff ich nach einem Handtuch und atmete hindurch, bis die Panik abebbte.
    Also keine Klamotten. Und ich konnte nicht viel länger hier drin bleiben, bevor jemand nachsehen kam.
    Niemand würde der Kojotin Fragen stellen, die sie nicht beantworten konnte.
    Einen erschreckenden Augenblick lang wusste ich nicht genau, ob ich mich noch verändern konnte – dabei war die Verwandlung für mich immer vollkommen normal gewesen.
    Du musst in Menschengestalt bleiben, Mercy. Wir sind im Krankenhaus, und du

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