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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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verschwörerischem Lächeln, »es ist wahrscheinlich gut, dass er auch nicht wusste, wer sie waren.«
    »Ich werde es herausfinden«, sagte Gabriel hinter meiner rechten Schulter.
    Ich hatte ihn kommen hören. Vielleicht hätte ich sie warnen sollen, aber er hatte es verdient, die Heldenverehrung in ihrer Stimme zu hören. Er war nicht der Einzige im Flur, aber die Wölfe, die ihm nach oben gefolgt waren, hielten sich im Hintergrund.
    Gabriel gab mir ein Eispack und nahm zur Kenntnis, wie Jesse sich hinter dem Waschlappen versteckte, damit er nicht sah, wie sie errötete. Er wirkte entschlossen. »Ich hätte sie einholen können, aber ich wusste nicht, wie schwer verletzt Jesse war. Diese Feiglinge –« Er wollte ausspucken, dann erinnerte er sich daran, wo er war, und nahm sich zusammen. »Sie müssen wirklich coole Typen sein, wenn sie ein Mädchen verprügeln, das halb so groß ist wie sie.«

    Er sah mich an. »Auf dem Weg nach Hause sagte Jesse, man hätte sie wahrscheinlich in die Falle gelockt. Dieses Mädchen, mit dem sie unterwegs war, das Mädchen mit dem Auto, ist in einen der Jungen verknallt. Und die Jungen wussten, wo sie auf Jesse warten sollten. Es gibt hier nicht viele Orte, wo man jemanden zusammenschlagen kann, ohne dabei gesehen zu werden. Sie haben sie hinter einen von diesen großen Müllcontainern gezogen. Klingt für mich nach ziemlich ausführlicher Planung.«
    Finley High ist nur eine kleine Schule.
    »Willst du zur Kennewick High wechseln?«, fragte ich, denn ich wusste, dass ihr Vater aus dem Schlafzimmer zuhörte. Ich konnte ihn nicht hören, aber ich spürte seine Konzentration und sah es auch an der steifen Haltung der Wölfe. Wenn wir nicht sehr vorsichtig waren, würde das ganze Rudel hinter diesen dummen Jungen her sein.
    »Gabriel geht nach Kennewick, und ich weiß, dass er viele Freunde hat, die auf dich aufpassen können. Oder du könntest nach Richland gehen, wo Aurielle unterrichtet.« Aurielle war ebenfalls eine von Adams drei Wölfinnen, Darryls Gefährtin und Chemielehrerin.
    Jesse nahm den Waschlappen vom Gesicht und bedachte mich mit einem Blick, der mich daran erinnerte, dass sie die Tochter ihres Vaters war. »Eine solche Genugtuung werde ich ihnen nicht geben«, sagte sie kalt. »Und sie werden mich nicht noch einmal überraschen. Ich habe mich gewehrt wie ein Mädchen, weil ich nicht glauben konnte, dass sie mich wirklich schlagen würden. Diesen Fehler werde ich nicht noch mal machen.«
    »Dann wirst du wieder anfangen müssen, Aikido zu üben«, warf Adam ein, seine Stimme so ruhig, als hätte er
nicht vor nur ein paar Minuten einen Türrahmen aus der Wand geschlagen. »Du hast drei Jahre lang nicht geübt, und wenn du nur halb so viel wiegst wie sie, wirst du besser sein müssen.«
    Er kam aus seinem Schlafzimmer, einen dunkelblauen Waschlappen in der Hand. Wenn seine Augen dunkler gewesen wären, hätte ich ihm die ruhige Fassade abgenommen. Irgendwie war es ihm gelungen, all diese Wut und die Alpha-Energie zu verstecken. Aber ich glaubte eher den kalten gelben Augen als der ruhigen Stimme. Er reichte mir den Waschlappen, schaute dabei jedoch Jesse an.
    »Ja«, sagte sie finster entschlossen
    »Sie hat ihnen wehgetan«, sagte Gabriel. »Einer von ihnen hatte eine blutige Nase, und der andere hielt sich die Seite, als er davonlief.« Er sah sie abschätzend an, und ich war froh, dass Adam das nicht bemerkte. »Ich wette, ihnen tut mehr weh als Jesse.«
    Darryl räusperte sich, und als Adam ihn anblickte, sagte er: »Gib ihr eine Eskorte, die sie zur Schule bringt und wieder abholt.« Alle mochten Jesse. Wenn Adam nicht so wütend gewesen wäre, hätte es erheblich mehr Knurren von den Wölfen gegeben. Auch Darryls Augen waren heller als normalerweise. Das Gold sah in seinem dunklen Gesicht unheimlich aus.
    »Schick sie mit einem Werwolf zur Schule«, schlug ich vor. »In Wolfsgestalt. Die ersten paar Tage kann er vor der Schule auf sie warten, wo ihn alle gut sehen können.«
    »Nein«, erklärte Jesse. »Ich werde keine Freakshow liefern.«

    Adam zog die Brauen hoch. »Du wirst tun, was ich dir sage.«
    »Es ist eine Territorialsache«, erklärte ich Jesse. »Selbst normale Leute spielen diese dummen Spielchen. Sie haben einen Tiefschlag versucht, und dein Vater kann das nicht auf sich sitzen lassen. Wenn er das tut, wird es nur schlimmer werden – bis jemand stirbt.« Das war der wahre Hintergrund für all die Werwolfpolitik und die Drohgebärden, die mir

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