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Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok

Titel: Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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ich, dass Darryl uns die Treppe hinauf gefolgt war. Er lehnte sich gegen die Wand und schloss die Augen, dann seufzte er zweimal tief. Ich steckte meine kalten Hände in die Jeans.
    »Das war verdammt knapp«, sagte er, vielleicht zu mir, vielleicht zu sich selbst. Aber er sah mich nicht an, als er sich mit einem Achselzucken wieder von der Wand wegdrückte und die Treppe hinunterging, wobei er immer zwei Stufen auf einmal nahm, auf eine Weise, die unter Schuljungen sicher verbreiteter ist als unter Doktoren der Physik.
    Als ich mich wieder Jesse zuwandte, reichte sie mir mit zitternder Hand einen grauen Waschlappen.
    »Versteck den«, sagte ich. »Oder er wird denken, ich habe ihn nur weggeschickt, um ihn loszuwerden.«

    Sie lachte, wie ich es gehofft hatte. Es war ein zittriges Lachen und hörte sofort auf, als ein Riss an ihrer Lippe wieder aufplatzte. Aber es war ein Lachen. Sie würde darüber hinwegkommen.
    Weil mir vollkommen egal war, ob Adam glaubte, dass ich ihn auf eine sinnlose Mission geschickt hatte, nahm ich den Waschlappen und benutzte ihn, um die Schürfwunde an Jesses Schulter ausführlich zu säubern. Es gab noch eine an ihrem Rücken, direkt oberhalb ihrer Jeans.
    »Willst du mir erzählen, was passiert ist?«, fragte ich, als ich den Waschlappen auswusch, um den Kies daran loszuwerden.
    »Es war dumm.«
    Ich zog die Braue hoch. »Was? Du dachtest, du könntest ein bisschen mehr Farbe brauchen, also hast du dich ein paarmal geboxt und bist dann über den Asphalt gerutscht?«
    Sie verdrehte die Augen, also nahm ich an, dass es doch nicht so komisch war. »Nein. Ich war mit ein paar Freunden beim Festival. Dad hat mich hingefahren und abgesetzt. Ich sollte mit jemandem zurückkommen, aber es waren zu viele Leute für Kaylas Auto, als wir den Parkplatz erreichten. Ich hatte mein Handy zu Hause vergessen, also fing ich an zurückzulaufen und wollte einen Ort finden, von dem aus ich anrufen konnte.«
    Sie hörte auf zu reden. Ich reichte ihr den Waschlappen, damit sie ihr Gesicht selbst säubern konnte. »Ich habe das kalte Wasser lange laufen lassen; das sollte sich auf deinen blauen Flecken gut anfühlen. Ich glaube, es wird deinem Dad besser gehen, wenn du dich ein bisschen sauber machst. Morgen wirst du ziemlich schlimm aussehen, aber
die meisten Prellungen werden sich noch ein paar Stunden lang nicht zeigen.«
    Sie schaute in den Spiegel und keuchte so entsetzt, dass es mich beruhigte; die meisten Schäden waren offenbar nur oberflächlich. Sie sprang von der Toilette, öffnete den Arzneischrank und holte einen Make-up-Entferner heraus.
    »Ich kann nicht glauben, dass Gabriel mich so gesehen hat«, murmelte sie bedrückt, als sie sich die Wimperntusche von den Wangen schrubbte. »Am Dienstag muss ich ihnen in der Schule wieder gegenübertreten«, fügte sie hinzu.
    »Es waren Kids aus Finley?«, fragte ich.
    Sie nickte und wandte sich wieder ihrem Gesicht zu. »Sie sagten, sie wollten keinen Freak an ihrer Schule. Ich hatte gewusst –«
    Ich räusperte mich ziemlich laut und unterbrach sie damit, und sie lächelte mir dünn zu. Ihr Vater konnte uns hören, also war es besser, ihm nicht zu viele Hinweise auf ihre Angreifer zu geben. Wenn sie Jesse mehr angetan hätten, wäre ich nicht so sehr um diese Jugendlichen besorgt gewesen. Aber der Vorfall war es nicht wert, dass deswegen Leute starben. Was diese Sache brauchte, war Aufklärung, kein Mord. Dennoch, jemand musste ihnen klar machen, wie dumm es war, die Tochter des Alpha anzugreifen.
    »Ich hatte es überhaupt nicht erwartet. Nicht von diesen Kids«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was sie getan hätten, wenn Gabriel nicht gesehen hätte, was geschah.« Sie lächelte mich wieder an, ein echtes Lächeln, das auch nicht aufhörte, als sie sich das kalte Tuch an die Lippe drückte, die bereits anfing, ziemlich stark zu schwellen. »Du hättest
ihn sehen sollen! Wir waren auf dem kleinen Parkplatz hinter der Kunstgalerie, der mit den riesigen Pinseln an der Fassade.«
    Ich nickte.
    »Gabriel war wohl auf der Straße unterhalb unterwegs und hörte mich schreien. Er war so schnell auf dem Hügel und über den Zaun, wie mein Vater es gewesen wäre.«
    Das bezweifelte ich – Werwölfe sind wirklich schnell. Was ich nicht bezweifelte war der Eindruck, von einem jungen Mann wie Gabriel gerettet zu werden, der mit seiner samtig braunen Haut, den schwarzen Augen und den Muskeln keinen unangenehmen Anblick bot.
    »Weißt du«, sagte ich mit

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