Mercy-Thompson 03 - Spur der Nacht-retail-ok
aufzubringen war wie Adam. »Was beunruhigt Sie daran so? Es kann Ihnen doch nichts schaden, wenn die Polizei ein bisschen mehr arbeitet. Glauben Sie, einer vom Feenvolk in ihrer Hand ist besser, als dass die Cops das Reservat nach dem Schuldigen absuchen?«
Sie spannte sich ein wenig an, und die Magie wurde intensiver. Selbstverständlich war sie hier, um eine Durchsuchung des Reservats zu verhindern. Sie wollte eine schnelle Hinrichtung – vielleicht sollte Zee sich aufhängen und allen die Publicity eines Gerichtsverfahrens und die Unbequemlichkeit einer Ermittlung ersparen, die Eindringlinge ins Reservat führen würde. Sie war hier, um sich zu überzeugen, dass es keine Probleme geben würde.
Probleme wie mich.
Ich sah sie an, dann wandte ich mich Tony zu. »Hast du für Zee eine Selbstmordwache angeordnet? Das Feenvolk hat in eisernen Käfigen Probleme.«
Er schüttelte den Kopf, während Dr. Altman sich noch mehr anspannte. »Dr. Altman sagte, Mr. Adelbertsmiter
habe als Gremlin keine Probleme mit Metall. Aber wenn du denkst, ich sollte das tun, werde ich es machen.«
»Bitte«, sagte ich. »Ich mache mir große Sorgen.« Es wäre nicht narrensicher, aber es würde es ein wenig schwieriger machen, ihn zu töten.
Tonys Augen waren scharf, als er von mir zu Dr. Altman schaute. Er war ein zu guter Cop, um die Unterströmungen zwischen uns nicht zu bemerken. Er wusste wahrscheinlich sogar, dass es nicht Selbstmord war, weshalb ich mir Sorgen machte.
»Haben Sie nicht gesagt, Sie hätten einige Fragen an Mercy, Dr. Altman?«, meinte er mit täuschender Freundlichkeit.
»Selbstverständlich«, antwortete sie. »Die Polizei hier scheint Ihre Ansicht über das Feenvolk zu respektieren, aber sie wissen nicht, worin Ihre Qualifikationen bestehen – wenn man einmal von der Tatsache absieht, dass Sie mit Mr. Adelbertsmiter zusammengearbeitet haben.«
Ah, ein Versuch, mich zu diskreditieren. Wenn sie erwartet hatte, mich damit in Verlegenheit zu bringen, kannte sie mich nicht besonders gut. Jede Mechanikerin weiß, wie man auf einen solchen Angriff reagiert.
Ich lächelte leutselig. »Ich habe einen Abschluss in Geschichte, und ich lese, Dr. Altman. Zum Beispiel weiß ich, dass es so etwas wie einen Gremlin nicht gab, bevor Zee sich selbst so bezeichnete. Wenn Sie mich entschuldigen würden, ich habe noch zu tun. Ich habe versprochen, dass dieses Auto heute fertig werden wird.« Ich drehte mich um, um genau das zu tun, und stolperte ziemlich ungraziös über einen Stab, der am Boden lag.
Tony schob die Hand unter meinen Ellbogen, um mir
wieder auf die Beine zu helfen. »Hast du dir den Fuß verrenkt?« , fragte er besorgt.
»Nein, es ist alles in Ordnung«, sagte ich und betrachtete stirnrunzelnd den Stab, der auf dem Boden meiner Werkstatt erschienen war. »Du solltest lieber loslassen, oder ich mache deine Klamotten dreckig.«
»Kein Problem. Ein bisschen Dreck wird die Neulinge auf dem Revier beeindrucken.«
»Was ist denn passiert?«, fragte Dr. Altman, als wäre ihre Blindheit etwas, was sie davon abhielt zu wissen, was um sie herum geschah. Ich war überzeugt, dass das nicht stimmte. Mir war aufgefallen, dass ihr Hund den Stab intensiv anstarrte. Vielleicht nutzte sie ihn in einem mehr wortwörtlichen Sinn, um ihr sehen zu helfen.
»Sie ist über einen Wanderstab gefallen.« Tony, der sich von Dr. Altman gelöst hatte, um mir aufzuhelfen, bückte sich, hob den Stab auf und legte ihn auf meine Theke. »Das hier ist ziemlich coole Arbeit, Mercy. Was macht denn ein antiker Wanderstab auf dem Boden deiner Werkstatt?«
Ich will verdammt sein, wenn ich das weiß.
»Er gehört mir nicht. Jemand hat ihn in der Werkstatt gelassen. Ich habe versucht, ihn dem rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben.«
Tony sah sich den Stab noch einmal an. »Er sieht ziemlich alt aus. Der Besitzer sollte froh sein, ihn zurückzubekommen.« In seiner Stimme lag eine Frage – ich glaube nicht, dass das Dr. Altman aufgefallen war.
Ich weiß nicht, wie empfindlich Tony gegenüber Magie ist, aber er begriff rasch, und seine Finger verharrten auf dem keltischen Silbermuster.
Ich sah ihn an und nickte kurz. Ansonsten würde er so lange nachfragen, bis auch die blinde Frau bemerkte, dass er mehr gesehen hatte, als er sollte.
»Das sollte man annehmen«, sagte ich bedauernd. »Aber der Stab ist immer noch hier.«
Er lächelte nachdenklich. »Wenn Dr. Altman fertig ist, sollten wir dich wieder arbeiten lassen«, sagte er. »Es
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