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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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»Was, wenn jemand sie aus dem Fluss fischt?«
    »Ein paar Minuten in fließendem Wasser wird jede Magie aus einem Zauber waschen, der in das Gewebe eingebracht wurde.«
    »Es war eine Falle für die Wölfe«, erklärte ich ihm. Ich wusste es, weil es nach Vampir geschmeckt hatte. »Niemand anders außer diesem beweglichen Berg war betroffen … Warum er und nicht der Rest? Und was um alles in der Welt ist ein Schnee-Elf? Ich habe noch nie von einem gehört.« Soweit ich bis jetzt informiert gewesen war, war ›Elf‹ einer dieser weltlichen Sammelbegriffe, der das Feenvolk bezeichnete.
    »Die Regierung«, sagte Onkel Mike, nachdem er einen Moment darüber nachgedacht hatte, was er mir erzählen wollte (das Feenvolk dazu zu bringen, Informationen herauszugeben, ist schwerer als einen Tropfen Wasser aus einem Stein zu pressen), »Verlangt von uns, dass wir uns registrieren und ihnen sagen, was für eine Art Feenvolk wir sind. Also wählen wir etwas, das uns gefällt. Bei manchen ist es ein alter Titel oder Name, andere … erfinden einfach etwas, genauso wie die Menschen seit Jahrhunderten Namen für uns erfinden. Mein Lieblingsname ist der verruchte ›Jack-be-Nimble‹. Ich weiß nicht, was das ist, aber im Reservat leben mindestens ein Dutzend davon.«

    Ich konnte nicht anders, ich musste grinsen. Unsere Regierung wusste nicht, dass sie einen Tiger am Schwanz hielt – und der Tiger würde es ihnen auch nicht allzu bald sagen. »Also hat er den Schnee-Elf erfunden?«
    »Willst du mit ihm drüber diskutieren? Und zu der Frage, warum die Tasche gewirkt hat, die gegen die Wölfe gerichtet war …«
    »Ich habe noch eine wahre Form«, schaltete sich eine sanfte Stimme mit nordischem Akzent hinter mir ein. Es gab nicht viele Leute, die sich an mich anschleichen konnten – meine Kojotensinne sorgen dafür, dass ich mir meiner Umgebung meistens ziemlich bewusst bin –, aber ich hatte ihn nicht gehört.
    Es war natürlich der Schnee-Elf, oder was auch immer er war. Er war ein paar Zentimeter kleiner als ich – was er hätte beheben können, so einfach, wie Zee seine kahle Stelle hätte verschwinden lassen können. Ich nahm an, dass jemand, dessen wahre Form – zumindest eine davon – drei Meter groß ist, kein Problem damit hat, klein zu sein.
    Er schaute mich an und verbeugte sich, eine dieser abrupten, steifen Bewegungen von Hals und Kopf, die einen an Kampfsportler denken lässt. »Ich bin froh, dass Sie schnell sind.«
    Ich schüttelte die Hand, die er mir entgegenstreckte. Sie war kühl und trocken. »Ich bin auch froh, dass ich schnell bin«, antwortete ich aufrichtig.
    Er schaute zu Onkel Mike. »Weißt du, wer es gelegt hat? Und ob es gegen die Werwölfe gerichtet war oder gegen mich?«
    Adam hörte der Unterhaltung zu. Ich war mir nicht sicher, woher ich das wusste, weil es aussah, als wäre er völlig
mit seinen zerschlagenen Wölfen beschäftigt. Aber da war eine gewisse Anspannung in seinen Schultern.
    Onkel Mike schüttelte den Kopf. »Ich war zu sehr damit beschäftigt, es von dir wegzubekommen. Berserkerwölfe sind schlimm genug, aber einen Berserker-Schnee-Elf in der Innenstadt von Pasco will ich nicht sehen müssen.«
    Ich wusste es. Der Beutel hatte nach Vampir gerochen.
    Der Schnee-Elf kniete sich neben Mary Jo und berührte sie an der Schulter. Adam zog sie sanft weg, legte sie auf Pauls Schoß und positionierte sich zwischen ihr und dem Schnee-Elf.
    »Meins«, sagte er.
    Der Elf hob die Hände und lächelte milde, aber in seinen Worten lag eine gewisse Schärfe. »Nichts für ungut, Alpha. Ich will nichts Böses. Meine Tage des Herumwanderns in den Bergen, mit einem Wolfsrudel zu meiner Verfügung, gehören seit langem der Vergangenheit an.«
    Adam nickte, hielt aber die Augen auf den Feind gerichtet. »Das mag sein. Aber sie gehört zu den Meinen. Und meine sind nicht eure.«
    »Genug«, schaltete sich Onkel Mike ein. »Ein Kampf pro Nacht ist genug. Geh nach Hause, Ymit.«
    Der kniende Elf schaute zu Onkel Mike hoch, und für einen Moment spannte sich die Haut um seine Augen, bevor er strahlend lächelte. Mir fiel auf, dass seine Zähne leuchtend weiß waren. Er stand auf und benutzte dafür nur die Oberschenkelmuskeln, wie ein erfahrener Kampfsportler. »Es war eine lange Nacht.« Er machte eine weite Armbewegung, die nicht nur Onkel Mike, die Wölfe und mich einschloss, sondern auch alle anderen im Raum – bei denen mir jetzt erst auffiel, dass sie uns beobachteten … oder

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