Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok
mag die Art, wie Sie vorgehen, Mister«, erklärte ich. »Kann ich Sie vielleicht für die Pfannkuchen begeistern, die ich machen werde, sobald ich geduscht habe?«
Er legte den Kopf schief und gab mir einen intensiveren Kuss, aber seine Hände blieben, wo sie waren. Als er sich zurückzog, atmete keiner von uns noch ruhig.
»Und jetzt kannst du mir erzählen, warum du riechst wie Stefan«, sagte er, fast zärtlich.
Ich hob meinen Arm und schnüffelte. Ich roch nach Stefan, und zwar mehr, als eine gemeinsame Heimfahrt hätte ausmachen sollen.
»Seltsam.«
»Warum riechst du wie ein Vampir, Mercy?«
»Weil wir Blut ausgetauscht haben«, sagte ich – und erklärte dann, was Stefan mir auf dem Rückweg von Spokane über Vampirbisse erklärt hatte. Ich konnte mich nicht mehr daran erinnern, welcher Teil geheim sein sollte und welche Teile nicht – aber es war auch egal. Ich würde vor Adam nichts verheimlichen, nicht nachdem er mich zu einem Teil seines Rudels gemacht hatte. Stefan war sich sicher, dass weder er noch Blackwood fähig sein würden, über mich die Wölfe zu beeinflussen. Aber ich wusste nicht genug über Rudelmagie, um mir sicher zu sein – und ich nahm auch nicht an, dass Stefan über dieses Wissen verfügte. Adam würde dem, was ich getan hatte, zustimmen, obwohl ich wusste, dass er nicht gerade begeistert wäre.
Als ich endlich fertig war, hatte er Medea auf den Boden geschubst (was er wieder gutmachen musste, falls er sie heute nochmal berühren wollte), um im Raum hin und her zu tigern. Er zog noch ein paar Runden. Dann blieb er am anderen Ende des Raumes stehen und warf mir einen unglücklichen Blick zu.
»Stefan ist besser als Blackwood.«
»Das dachte ich auch.«
»Warum hast du mir nicht nach dem ersten Biss von Blackwood erzählt?«, fragte er. Er klang … verletzt.
Ich wusste es nicht.
Er stieß ein kurzes, amüsiertes Lachen hervor. »Ich bemühe mich. Tue ich wirklich. Aber du musst dich auch ein wenig beugen, Mercy. Warum hast du mir nicht erzählt, was los ist, bevor du bereits auf dem Rückweg warst? Als es zu spät war, etwas zu unternehmen.«
»Das hätte ich tun sollen.«
Er starrte mich mit dunklen, verletzten Augen an. Also bemühte ich mich ein wenig mehr.
»Ich bin es nicht gewöhnt, mich auf jemanden zu stützen, Adam«, begann ich langsam, aber die Worte kamen schneller, als ich fortfuhr. »Und … Ich habe dich in letzter Zeit so viel gekostet. Ich dachte – ein Vampirbiss. Bäh. Gruselig. Aber es schien mir nicht so gefährlich. Wie eine riesige Mücke oder … der Geist. Angsteinflößend, aber nicht gefährlich. Ich bin schon mal gebissen worden, du erinnerst dich, und nichts Schlimmes ist passiert. Wenn ich es dir erzählt hätte – hättest du mich nach Hause kommen lassen. Und da war Chad – du würdest ihn mögen –, dieser zehnjährige Junge mit mehr Mut als die meisten Erwachsenen, der von einem Geist terrorisiert wurde. Ich dachte, ich könnte helfen. Und ich konnte mich von Marsilia fernhalten, damit sie dir zuhörte. Erst als Stefan sich solche Sorgen machte – und das war direkt bevor wir nach Hause gefahren sind, nach dem zweiten Biss –, fiel mir auf, dass sie vielleicht doch etwas gefährlicher sein könnten.«
Ich zuckte hilflos mit den Achseln und blinzelte ein paar Tränen zurück, die ich nicht frei laufen lassen würde. »Es tut mir leid. Ich war dumm. Ich bin dumm. Ich kann mich nicht mal umdrehen, ohne alles viel schlimmer zu machen.« Ich wandte das Gesicht ab.
»Nein«, sagte er. Das Bett senkte sich, als er sich neben mich setzte. »Es ist in Ordnung.« Er stieß absichtlich mit seiner Schulter gegen meine. »Du bist nicht dumm. Du hast Recht. Ich hätte dich nach Hause geholt, und wenn ich dich selbst hätte holen müssen, in Seile gewickelt und geknebelt. Und dein Chad wäre gestorben.«
Ich lehnte mich gegen seine Schulter und er lehnte sich ein wenig dagegen.
»Du bist sonst nie in solche Schwierigkeiten geraten« – Belustigung färbte seine Stimme –, »mal abgesehen von ein paar denkwürdigen Gelegenheiten. Vielleicht ist es, wie diese Feenvolk-Frau, die in Onkel Mike’s, gesagt hat.« Er nannte Baba Yagas Namen nicht, und ich konnte es ihm nicht verdenken. »Vielleicht hast du ein wenig von dem Kojoten in dich aufgenommen, und das Chaos folgt dir.« Er berührte leicht meinen Hals. »Dieser Vampir wird das noch bereuen.«
»Stefan?«
Er lachte, und dieses Mal kam es von Herzen. »Er wahrscheinlich auch. Aber
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