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Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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einen schlechten Tag gehabt … und ich hatte das Gefühl, dass die Vampire es nicht besser gemacht hatten. Er knurrte und warf einen Arm nach vorne, um Adam zurückzustoßen.
    Adam fing ihn ab und schlug den Arm beiseite, bevor er aufsprang.
    Schlecht, dachte ich und achtete sorgfältig darauf, mich nicht zu bewegen. Das war richtig übel. Macht, geschwängert mit Moschus und Rudelgeruch, vibrierte durch das Haus und machte die Luft fast greifbar.
    Beide waren angespannt. Sie waren dominant – Tyrannen, wenn ich es ihnen erlaubt hätte. Aber ihr stärkstes, dringendstes Bedürfnis war, zu beschützen.
    Und ich war erst vor kurzem verletzt worden, als ich unter ihrem Schutz stand. Einmal von Tim, das nächste Mal von Blackwood – und zu einem geringeren Grad nochmal durch Stefan. Das machte sie beide gefährlich aggressiv.
    Ein Werwolf zu sein bedeutete nicht, zu sein wie ein Mensch mit einem hitzigen Temperament – es war ein Gleichgewicht: eine menschliche Seele gegen den instinktiven Trieb eines Raubtieres. Unter zu großem Druck übernahm das Tier die Kontrolle – und dem Wolf war es egal, wen er verletzte.
    Samuel war dominanter, aber er war kein Alpha. Wenn es zu einem Kampf kam, würde es keinem von beiden gut ergehen. In wenigen Augenblicken würde sich die Stille vor dem Sturm für einen Moment zu lang erstrecken – und jemand würde sterben.
    Ich schnappte mir mein volles Saftglas und schüttete es über sie. So löschte ich einen Waldbrand mit ein bisschen Cranberrysaft. Sie standen fast Nase an Nase, also erwischte
ich sie beide. Der Zorn in ihren Augen, als sie sich mir zuwandten, hätte eine schwächere Frau dazu gebracht, wegzulaufen. Ich wusste es besser.
    Ich nahm mir ein Stück Pfannkuchen von Adams Teller, das sich sofort wie Leim an meinem Gaumen festsaugte. Dann griff ich über den Tisch, nahm mir Samuels Kaffeetasse und wusch mir den klebrigen Batzen aus dem Hals.
    Man kann nicht so tun, als hätte man keine Angst vor Werwölfen. Sie wissen es. Aber man kann ihren Blick erwidern, wenn man zäh genug ist. Und wenn sie einen lassen.
    Adam schloss die Augen und trat ein paar Schritte zurück, bis er mit dem Rücken an der Wand lehnte. Samuel nickte mir zu – aber ich sah mehr, als er mich sehen lassen wollte. Es ging ihm besser als früher, aber er war nicht der glückliche Wolf, mit dem ich aufgewachsen war. Vielleicht war er niemals so unbekümmert gewesen, wie ich gedacht hatte – aber es war ihm besser gegangen als jetzt.
    »Entschuldigung«, meinte er zu Adam. »Ich hatte einen schweren Tag in der Arbeit.«
    Adam nickte, öffnete aber nicht die Augen. »Ich hätte dich nicht drängen sollen.«
    Samuel zog ein Küchentuch aus einer Schublade und machte es am Waschbecken nass. Er wischte sich den Saft aus dem Gesicht und rubbelte mit dem Lappen durchs Haar – was es dazu brachte, senkrecht in die Luft zu stehen. Wenn man seine Augen nicht hätte sehen können, hätte man ihn einfach für einen jungen Mann halten können.
    Er schnappte sich ein zweites Handtuch und machte es ebenfalls nass. Dann sagte er: »Achtung«, und warf es zu Adam. Der es mit einer Hand fing, ohne hinzuschauen. Es
wäre ein wenig eindrucksvoller gewesen, wenn ihn nicht eine nasse Ecke im Gesicht erwischt hätte.
    »Danke«, sagte er … trocken, während Wasser über sein Gesicht lief, wo vorher noch Saft gewesen war. Ich aß noch ein Stück Pfannkuchen.
    Als Adam mit seiner Reinigung fertig war, waren seine Augen klar und dunkel, und ich hatte neue Pfannkuchen aufgesetzt und Samuels Küchentuch dazu verwendet, den Boden aufzuwischen. Ich nahm an, dass Samuel es auch getan hätte – aber nicht vor Adam. Außerdem hatte ich den Dreck gemacht.
    »Also«, sagte er zu Samuel, ohne ihn direkt anzusehen. »Weißt du irgendwas über Blackwood, außer dass er ein fieser Kerl ist und man sich aus Spokane fernhalten sollte?«
    »Nein. Und ich glaube auch nicht, dass mein Vater etwas weiß.« Er wedelte mit einer Hand. »Oh, ich werde fragen. Er wird Daten haben – wie viel er besitzt, wo seine Geschäftsschwerpunkte liegen. Wo er wohnt und die Namen aller Leute, die er besticht, um die Welt davon abzuhalten, Vermutungen darüber anzustellen, was er ist. Aber er kennt Blackwood nicht. Ich würde sagen, es ist ziemlich sicher zu sagen, dass er mächtig und übel ist – andernfalls hätte er Spokane in den letzten sechzig Jahren nicht halten können.«
    »Er ist während des Tages aktiv«, sagte ich. »Als er Amber genommen

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