Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok

Titel: Mercy Thompson 04 - Zeit der Jäger-retail-ok Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
Vom Netzwerk:
deswegen werde ich nichts unternehmen. Nein. Ich sprach von Blackwood.«
    Adam blieb im Trailer, während ich duschte, und er aß die Pfannkuchen, die ich hinterher machte. Samuel kam rein, während wir aßen. Er sah müde aus und roch nach Desinfektionsmittel und Blut. Ohne ein Wort zu sagen, goss er einen Löffel Teig in die Pfanne.
    Wenn Samuel so aussah, hieß das, dass er einen schlechten Tag gehabt hatte. Jemand war gestorben oder verkrüppelt worden, und er hatte es nicht ändern können.
    Er nahm seine Pfannkuchen und setzte sich neben Adam. Nachdem er sein Essen in Ahornsirup ertränkt hatte, hörte er auf, sich zu bewegen. Er starrte nur auf die Pfütze aus flüssigem Zucker, als enthielte sie die Geheimnisse des Universums.
    Dann schüttelte er den Kopf. »Ich nehme an, meine Augen waren größer als mein Appetit.« Er ließ das Essen in den Abfallzerkleinerer fallen und startete ihn, als würde er gerne eine Person zerhäkseln lassen.

    »Also, was ist es diesmal?«, fragte ich. »›Johnny ist hingefallen und hat sich den Arm gebrochen‹ oder ›Meine Frau ist gegen eine Tür gelaufen‹?«
    »Baby Ally wurde von ihrem Pitbull angefallen«, knurrte er und legte den Schalter wieder um, sodass der Zerkleinerer verstummte. »›Aber Iggy ist so brav. Sicher, mich hat er ein paarmal gebissen. Aber Ally hat er immer angebetet. Er passt auf sie auf, wenn ich in der Dusche bin.‹« Er stampfte ein paarmal durch den Raum, um Dampf abzulassen, dann sagte er, jetzt wieder mit seiner normalen Stimme: »Weißt du, es sind nicht die Pitbulls. Es sind die Leute, denen sie gehören. Die Leute, die einen Pitbull wollen, sind die Letzten, die überhaupt einen Hund besitzen sollten. Oder ein Kind haben. Wer lässt eine Zweijährige allein in einem Raum mit einem Hund, der schon einen Welpen zerfleischt hat? Und jetzt stirbt der Hund, das Mädchen muss sich kosmetischen Operationen unterziehen und wird wahrscheinlich trotzdem Narben zurückbehalten – und ihre idiotische Mutter, die das alles zu verantworten hat, kommt straflos davon.«
    »Ihre Mom wird sich wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens schlecht fühlen«, schränkte ich ein. »Es ist keine Zeit im Gefängnis, aber sie wird bestraft.«
    Samuel warf mir einen finsteren Blick zu. »Sie ist zu sehr damit beschäftigt, alle wissen zu lassen, dass es nicht ihr Fehler war. Sobald sie fertig ist, werden die Leute auch noch Mitleid mit ihr haben.«
    »Dasselbe ist vor ein paar Jahrzehnten mit Deutschen Schäferhunden passiert«, sagte Adam. »Dann Dobermänner und Rottweiler. Und wer leidet, sind die Kinder und die Hunde. Du wirst die menschliche Natur nicht ändern,
Samuel. Jemand, der so viel gesehen hat wie du, sollte wissen, wann er aufhören muss zu kämpfen.«
    Samuel drehte sich um, um etwas zu sagen, sah meinen Hals und erstarrte.
    »Ich weiß. Nur ich konnte nach Spokane fahren und den einzigen Vampir in der Stadt dazu bringen, mich am ersten Tag zu beißen.«
    Er lachte nicht. »Zwei Bisse bedeuten, dass er dich besitzt, Mercy.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein. Zweimal Blutaustausch bedeutet, dass er mich besitzt. Also habe ich mich nochmal von Stefan beißen lassen, und jetzt gehöre ich Stefan und nicht dem Schwarzen Mann von Spokane.«
    Er lehnte sich gegen die Arbeitsfläche, verschränkte die Arme vor der Brust und schaute Adam an. »Du hast dem zugestimmt?« Er klang ungläubig.
    »Seit wann braucht Mercy meine Zustimmung … oder irgendjemandes Zustimmung, bevor sie etwas tut? Aber ich hätte ihr gesagt, dass sie es durchziehen soll, wenn sie mich gefragt hätte. Stefan ist ein ganzes Stück besser als Blackwood.«
    Samuel starrte ihn böse an. »Sie ist jetzt die Zweithöchste in deinem Rudel. Das verschafft Stefan neben Mercy auch dein Rudel.«
    »Nein«, erklärte ich ihm. »Stefan sagt Nein. Er hat gesagt, es wäre schon früher probiert worden und hätte nicht funktioniert.«
    »Das Schaf eines Vampirs tut, was man ihm befiehlt.« Samuels Stimme wurde tiefer und rauer vor Sorge, also nahm ich es ihm nicht übel, dass er mich als Schaf bezeichnete. Was ich unter anderen Umständen getan hätte, selbst wenn
es wahr wäre. »Wenn er dir befiehlt, die Wölfe zu rufen, hast du keine Wahl. Und wenn der Vampir, dessen Sklave du bist, etwas anderes erzählt – dann weiß ich, welche Geschichte ich anzweifeln würde. ›Alte Vampire lügen besser, als sie die Wahrheit sagen‹«. Das Letzte war ein altes Werwolf-Sprichwort. Und es stimmte, dass es

Weitere Kostenlose Bücher