Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
geliebtem Besitz erstrecken.« Sie sah Jesse an. »Dieser Pulli bedeutet dir sehr viel mehr, als Liebesgeschenk, als er ihm jemals bedeutet hat. Also könnte ich ihn benutzen, um dich zu finden, aber nicht ihn.« Sie zögerte. »Empfindet er genauso für dich?«
Jesse wurde rot und schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht.«
»Gib mir deine Hand«, sagte die Frau vom Feenvolk.
Jesse streckte ihre Hand aus, und Ariana ergriff sie - und lächelte wie ein Wolf, der seine Witterung aufgenommen hat. »Oh ja, du bist der Bezugspunkt.« Sie drehte sich zu Zee um. »Mit ihr können wir ihn finden. Er ist in dieser Richtung.« Sie zeigte mit dem Finger hinter die Werkstatt.
Wir stiegen in Adams Truck, weil wir in Zees Truck nicht alle reingepasst hätten - und Zee fuhr. Ariana saß auf dem Beifahrersitz, Samuel hinter Zee, so weit von ihr entfernt, wie es in dem großen Wagen möglich war. Das Brummen des starken Motors zauberte ein Lächeln auf Zees Gesicht; er wusste moderne Technologie mehr zu schätzen als ich.
»Adam hat einen guten Geschmack«, meinte er beiläufig.
Nach Gabriel zu suchen war ziemlich frustrierend, weil wir ziemlich lange brauchten, um rauszufinden, dass wir den Fluss überqueren mussten und die Straßen nicht immer in die Richtung führten, in die Adriana zeigte. Adam hatte in seinem Handschuhfach eine Karte, und Samuel versuchte mit ihrer Hilfe die wahrscheinlichsten Zielpunkte zu suchen.
Schließlich landeten wir auf einer leeren, flachen Weide am Ende einer kurvenreichen Schotterstraße (die auf Adams Karte nicht verzeichnet war). Wir hätten von den Tri-Cities vielleicht eine Stunde gebraucht, wenn wir von Anfang an gewusst hätten, dass wir hier hinwollten. Um die Weide war ein Zaun, über den wir klettern mussten. Vielleicht hatten hier vor zehn Jahren noch Tiere gestanden, aber jetzt hing der Stacheldraht durch, und einige Pfosten waren umgefallen. In der Nähe der Stelle, an der wir den Wagen abgestellt hatten, standen die Überreste einer alten Hütte.
Ariana, die in ihrer Wolljacke und ihren Stoffhosen irgendwie fehl am Platz wirkte, hielt in der Mitte der Weide an, neben ein paar Büscheln Horstgras und einem Wüstensalbei. »Hier«, sagte sie und klang besorgt.
»Hier?«, fragte Jesse ungläubig.
Ich nutzte unseren Stopp, um die Trespen aus meinen Socken zu ziehen. Hätte ich gewusst, dass wir hier rumrennen würden, hätte ich Stiefel angezogen - und eine dickere Jacke.
»Die Feenkönigin hat ihr Königreich Elphame wieder errichtet«, merkte Zee trocken an.
»Und das ist schlimm?«, fragte ich.
»Sehr schlimm«, antwortete er. »Das heißt, dass sie stärker ist, als ich dachte - und wahrscheinlich mehr Feenwesen unter ihrem Befehl hat, als wir erwartet haben... Wenn sie die Fähigkeit hat, ein Zuhause zu errichten.«
»Wie soll sie das hier getan haben?«, fragte Ariana. »Sie muss das Land unter dem Feenhügel anzapfen können, um ihr eigenes Elphame zu errichten. Die Tore zu dem geheimen Ort sind uns seit Jahren verschlossen - und außerdem war das Land unter dem Feenhügel nie auf diesem Kontinent.«
Ich schaute zu Zee. Ich konnte nicht anders, denn ich war bereits unter dem Feenhügel gewesen - und war zu Stillschweigen verpflichtet worden.
»Das Land unter dem Feenhügel ist, wo immer es sein will«, erklärte Zee. »Das Reservat ist im Krähenflug nicht weiter entfernt als zehn Meilen. Die meisten Feenwesen, die dort leben, sind nicht die Mächtigen im Feenvolk - aber dort leben viele, mehr, als auf den Listen der Regierung erscheinen. In dieser Art von Konzentration liegt Macht.« Er achtete sorgfältig darauf, nicht preiszugeben, dass das Reservat ein oder zwei Wege unter den Feenhügel wieder eröffnet hatte.
Ariana streckte die Hand aus und schloss kurz die Augen. »Du hast Recht, Zee. Hier gibt es Macht, die nach dem alten Ort schmeckt. Ich hatte mich gefragt, warum sie sich die Mühe gemacht hat, Phin am Leben zu halten, wenn es für sie doch logischer gewesen wäre, ihn umzubringen. Sie hat sich selbst überlistet, als sie ihn nach Elphame gebracht hat.«
»Feenköniginnen folgen Regeln«, stimmte Zee ihr zu. »Sterbliche, die ins Elphame gebracht werden, können nicht getötet oder dauerhaft verletzt werden - das ist Teil der Magie, welche die Errichtung eines solchen Ortes erlaubt.«
Ariana lächelte ihn schwach an. »Mein Phin muss zu menschlich sein, um von ihr getötet zu werden. Ich fragte mich, ob sie das wusste, als sie ihn in ihr
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