Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
Dann legte ich mich zwischen ihn und Adam, die Beine angezogen, damit ich Sam nicht trat.
Ich bemühte mich, Adam nicht zu berühren, aber er rollte zur Seite und legte einen Arm über meine Hüfte. Es war ein warmes, sicheres, gutes Gefühl - und tat ihm wahrscheinlich weh. Seine Augen öffneten sich kurz, dann fielen sie wieder zu.
Ich lag eine Weile einfach da und war dankbar, dass er das Feuer überlebt hatte. Die Tür ging auf, als ich gerade dabei war, wegzudösen.
»Gibt es noch Platz für einen mehr?«, fragte Ben. Ich hob den Kopf; er stand in einem Paar schlabbriger Jogginghosen in der Tür. Seine Haare waren an einer Seite plattgedrückt, als hätte er gelegen, bevor er zu uns hochgekommen war. »Wenn nicht, kann ich auch...«
»Komm rein«, brummte Warren. »Ich gehe ins obere Gästezimmer.« Warren rollte sich vom Bett, und Ben krabbelte zu uns. Er legte einen Fuß auf meinen, dann seufzte er und fiel um wie ein Welpe, der zu lange gespielt hat. Rudel bedeutet Trost, wenn man verletzt ist, dachte ich, und senkte den Kopf wieder. Und zum ersten Mal seit langer Zeit, vielleicht das erste Mal überhaupt, wusste ich zu schätzen, dass ich ein Teil davon war.
Ich wachte auf, weil mein Kopf zu warm war. Das Gefühl war irgendwie vertraut, also war ich kurz davor, wieder einzuschlafen, als scharfe Krallen sich in meine Kopfhaut bohrten. Und dann fiel mir wieder ein, warum keine Katze auf meinem Kopf schlafen sollte.
Ich setzte mich auf und starrte in die kühlen Augen einer leicht angesengten dreifarbigen Manx-Katze, die meinen plötzlichen Stellungswechsel mit einem irritierten Miauen kommentierte. Sie roch nach Rauch und hatte eine verbrannte Stelle an ihrem Rücken, aber ansonsten schien es ihr gutzugehen.
Adam rührte sich nicht, aber Ben rollte sich zur Seite und öffnete die Augen.
»Hey, Katze«, sagte ich, als sie sich an meine neue Stellung anpasste und sich so hinlegte, dass sowohl Ben als auch ich sie streicheln konnten. »Ich dachte, du wärst Toast.«
Sie schob ihren Kopf unter meine Hand und rollte sich so herum, dass meine Hand durch ihr Fell glitt. Ben streckte die Hand aus, stoppte die Bewegung aber, sobald er seine Finger bewegen musste. Sie sahen besser aus als vorher - aber trotzdem wirkten sie eher wie etwas aus einem Horrorfilm.
»Mir war nicht klar, dass du es nicht weißt«, sagte Ben. Seine Stimme war immer noch rau. »Ich hätte es dir sagen sollen. Adam ist in dein Zimmer gegangen. Ich bin in Sams gegangen und habe sie unter dem Bett gefunden.«
Ich wischte mir Augen und Nase an der Schulter ab (weil ich beide Hände im Fell der Katze vergraben hatte und meine Finger sowieso voller Haare waren). Dann lehnte ich mich vor und gab Ben einen Kuss auf die Nase. »Danke«, sagte ich. »Ich hätte sie wirklich vermisst.«
»Ja.« Er legte sich auf den Rücken und bettete die Hände vorsichtig auf seinen Bauch. »Wir hätten sie auch vermisst. Die einzige Katze, die mir je begegnet ist, die Werwölfe erträgt.« Er klang seltsam verletzlich. Ich hatte nicht das Gefühl, dass er daran gewöhnt war, ein Held zu sein.
»Fühl dich nicht zu geschmeichelt«, sagte Adam trocken. »Medea mag auch Vampire.«
»Adam?«, fragte ich. Aber er schlief schon wieder. Und ich konnte ihn in meinem Kopf fühlen, wie es sein sollte.
10
I ch wachte auf und verspürte als Erstes Überraschung, dass mir alles wehtat. Dann erinnerte ich mich an den riesigen Feenmann, der mich umgehauen hatte. Nach dem Brand in meinem Haus und Adams Verletzung war die Begegnung mit dem Feenwesen im Buchladen irgendwie nebensächlich geworden. Ich hatte eine gänseeigroße Beule am Hinterkopf, mein Körper protestierte gegen jede Bewegung und meine Knöchel - alle beide - taten weh.
Sam schnarchte, was er nicht besonders oft tut. Er hatte sich über meine Füße ausgestreckt und schien, obwohl das nicht besonders bequem sein konnte, recht glücklich zu sein. Er musste meinen Blick gespürt haben, weil er sich auf den Rücken rollte und sich streckte - ein Moment des Wachseins, der damit endete, dass er weiterschnarchte.
Adam schlief immer noch wie ein Toter, wie er es die gesamte Nacht getan hatte - außer, wenn er aufwachte, um Blut mit grauen Rauchpartikeln auszuhusten. Irgendwann in der Nacht hatte er sich von mir weggerollt, und jetzt schlief er auf der Seite. Ich strich über sein Schulterblatt, und er kam der Bewegung entgegen, ohne aufzuwachen. »Hey«, sagte ich zu ihm. »Ich liebe dich.«
Er
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