Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO
endeten, so dass man die nässenden Wunden an seinen Füßen deutlich sehen konnte. Oh, auch andere Teile seines Körpers waren angeschlagen, aber im Vergleich zu seinen Füßen sah nichts davon besonders schlimm aus.
»Ich habe deine Stimme gehört«, sagte er zu mir, so dass ich den Blick von seinen Füßen löste und ihm ins Gesicht sah. »Also habe ich mein Ohr gegen die Tür gepresst und trotz des Lärms, den meine Tochter als Musik bezeichnet, konnte ich hören, was du gesagt hast, Mercy.« Er schaute Mary Jo an, die sich zu ihm umgedreht und ihre militärische Haltung verloren hatte. Sie stand einfach nur da und wirkte verletzlich.
Wäre es Samuel gewesen, der vor ihr gestanden hätte, hätte ich mir Sorgen gemacht, dass er zu nett sein würde. Aber Adam sah Frauen nicht wirklich als das schwächere Geschlecht, und er konnte organisieren und erkannte Organisation, wenn er sie sah.
Er musterte Mary Jo mit unlesbarer Miene. »Also war Henry dort, als das Feenvolk Mercys Haus angezündet hat. Und ich dachte, du wärst allein da draußen gewesen. Weil ich wusste, dass Henry im Haus war, obwohl ich ihm klare Anweisungen erteilt hatte, dich letzte Nacht zu unterstützen. Zweifellos würde er mir, wenn ich ihn frage, erzählen, dass er dachte, dass er nur dort sein sollte, während das Treffen noch abgehalten wurde... Oder irgendetwas in der Art.«
»Henry war derjenige, der dir gesagt hat, dass mein Haus in Flammen steht, oder?«, fragte ich ihn. Wie Adam beobachtete auch ich Mary Jo. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, aber ihre Schultern verspannten sich. Ein Freund von mir auf dem College, der Theaterwissenschaften studierte, hatte mir einmal gesagt, dass die Schultern der ausdrucksstärkste Teil des Körpers sind. Ich musste ihm zustimmen. Sie war fast an dem Punkt, wo sie das große Ganze sehen konnte, denn sie erwartete, dass Adam Ja sagte.
»Ich sehe, du hast das Ganze zum logischen Schluss durchdacht, Mercy«, sagte er zu mir, aber seine Augen blieben auf Mary Jo gerichtet. »Ich frage mich, ob sie es schon erkannt hat - oder ob sie sogar Teil davon ist.«
»Henry ist reingerannt und hat dich zum Trailer geschickt, bevor irgendjemand anders aus dem Haus kommen konnte?« Mary Jos Stimme war schmerzerfüllt, aber sie widersprach nicht.
»So ist es«, stimmte Adam zu. »Mehr oder weniger. Er wanderte in die Küche. Bevor ich ihn fragen konnte, warum er nicht draußen war, um auf Mercy aufzupassen, schaute er aus dem Fenster und sagte: ›Was ist das? Brennt da etwas? Mein Gott, der Trailer brennte.«
»Er wusste es«, sagte Mary Jo unsicher. »Er hat gesehen, wie es gelegt wurde. Er wollte nicht zulassen, dass ich sie konfrontiere, weil er sich Sorgen gemacht hat, dass ich verletzt werden könnte. Er hat gesagt, Mercy und Sam wären weg, also wäre es doch kein Problem, wenn das Haus des schnöseligen Kojoten in Flammen aufgeht. Sie verdiene ein wenig Schmerzen wegen all der Qualen, die sie uns schon bereitet hat.«
Mary Jo schaute Adam an. »Er meinte, mir bereitet hat. Er war wirklich wütend, als die Vampire uns angegriffen haben... Weil ich verletzt worden war, während sie es doch auf Mercy abgesehen hatten. Er wollte es Mercy heimzahlen.«
»Ich bin ihm völlig egal«, meinte ich. »Ich bin nicht diejenige, die seine Freundin lieber mag als ihn. Henry wollte Adam. Er hat die Möglichkeit gesehen, es Adam heimzuzahlen, und er hat sie ergriffen.« Ich schaute Adam an. »Das nächste Mal, wenn du meinetwegen in ein brennendes Gebäude springst, stell bitte absolut sicher, dass ich auch drin bin. Und trag Schuhe, verdammt nochmal.« Ich schaute wieder auf seine Füße. »Du hinterlässt scheußlichen Schleim auf dem Teppich.«
Er lächelte. »Ich liebe dich auch, Darling. Und seitdem du den gesamten Teppich voll geblutet hast, kenne ich eine Firma, die quasi alles wieder rauskriegt.«
»Er wollte Adam verletzen«, erklärte ich Mary Jo. »Denn wenn er verletzt ist, ist er auch verletzlich. Ein Alpha kann jederzeit herausgefordert werden. Da Adam verletzt ist, könnte er den Kampf normalerweise verschieben, ohne dass sich jemand beschwert, vor allem nachdem der Marrok keine Kämpfe um die Alpha-Position erlaubt, ohne dass er vorher zugestimmt hat. Aber das Rudel ist...« Ich schaute zu Adam. »Es tut mir leid, ich weiß, es ist mein Fehler. Das Rudel ist zerbrochen. Adam kann das nicht verschieben - nicht, wenn im Rudel solcher Aufruhr herrscht. Wenn er es tut, dann ist er vielleicht dafür
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