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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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Feuerwehrmann. Er braucht jemand Weichen, Femininen.«
    »Er verdient so viel«, sagte ich langsam. Ich hatte sie, auch wenn mir dabei fast schlecht wurde. Kojoten sind keine Katzen; wir spielen nicht mit unserer Beute. »Ich glaube, er verdient ein Rudel, das ihm den Rücken deckt.«
    »Ich decke ihm den Rücken«, sagte sie. Ich konnte ihre Hände nicht sehen. Während dieses gesamten Gesprächs hatte sie ihre »Rührt euch«-Stellung gehalten, und ihre Hände waren hinter ihrem Rücken verborgen. Aufgrund der Anspannung ihrer Oberarme hätte ich darauf gewettet, dass sie zu Fäusten geballt waren, und ihre Stimme war nicht mehr so hart und bestimmt, wie sie es sich gewünscht hätte. Aber ihre Worte verrieten mir, wonach ich gesucht hatte, sagten mir, dass sie ihn nicht tot sehen wollte. Das machte den Rest gleichzeitig schwerer und leichter. Schwerer, weil sie noch mehr leiden würde, bevor es vorbei war - einfacher, weil sie es überleben würde.
    »Du deckst ihm also den Rücken, ja?« Ich hielt meine Stimme sanft, meinen Körper entspannt. »Witzig, ich hätte schwören können, dass du ihn gerade fast in den Tod geschickt hast.«
    »Ich habe ihn rausgeholt«, sagte sie. »Ich bin ihm zusammen mit Darryl nachgerannt und habe ihn rausgezogen.«
    »Nicht schnell genug, Mary Jo«, sagte ich. »Er hätte da drin einfach sterben können.« Ich musste tief durchatmen, um meine entspannte Haltung zu bewahren. Er hätte sterben können. Aber ich musste den Schwung des Moments ausnutzen, sie dazu bringen, mir zuzuhören, sich selbst zuzuhören.
    »Wer war mit dir da draußen?«, fragte ich kühl. »Ben sagt, wer auch immer es ist, er muss dominanter sein als du. Es war weder Warren noch Darryl.« Ben hätte es bemerkt, wenn Darryl nicht beim Treffen gewesen wäre. Er hätte etwas gesagt, denn wenn es Darryl war, der den Laden schmiss, dann wäre es zu gefährlich, den Mund zu halten. Dasselbe galt für Auriele.
    »Wer ist die Hierarchie im Rudel ab da?« Ich beobachtete, wie sie schwitzte. Ben hatte Recht damit, dass es jemand weiter oben war. Sie erwartete, dass ich seinen Namen schon bald nennen würde, also stand er in der Rudelordnung nicht allzu weit unten. »Auriele. Sie war es auch nicht, oder? Sie mag Adam. Sie würde ihn niemals in ein brennendes Gebäude schicken, um jemanden zu retten, der gar nicht drin ist.«
    Sie versteifte sich bei dem Seitenhieb.
    »Dann ist da noch Paul.« Das traf sie - war das nicht interessant? Aber ich wusste es besser. »Er war es allerdings nicht. Adam vertraut Paul nicht genug, um ihn aus den Augen zu lassen. Er hätte ihn das gesamte Rudeltreffen lang im Raum behalten.« Paul war derjenige gewesen, den ich als den Trottel verdächtigt hatte, der mich in der Bowlinganlage beeinflusst hatte, bis mir klargeworden war, wie wütend Mary Jo war. Adam hätte wahrscheinlich auch auf ihn getippt. Paul war immer noch wütend darüber, dass er einen Kampf gegen Warren verloren hatte, und er machte Adam dafür verantwortlich. Wie Ben war Paul eine verbitterte und schwierige Persönlichkeit, und er mochte nicht viele Leute.
    Mary Jo gehörte zu den wenigen, die er mochte, sie und ihr Freund, Henry.
    Ich beobachtete ihr Gesicht genau. Sie machte sich Sorgen, dass ich es erraten würde. Nicht Paul. Wer dann? Weiter unten in der Hierarchie wurde es schwierig für einen Außenseiter, wie ich immer noch einer war. Ich dachte die Wölfe durch, die ich kannte, dann hielt ich inne. Henry? Er war ein netter Mann. Intelligent und schnell. Ein Banker, glaubte ich, aber ich war mir nicht sicher. Irgendwas mit Finanzen. Er würde niemals - Hmmm. »Niemals« war ein sehr starkes Wort.
    Ich fragte mich, wie Henry wohl in Hinsicht auf Mary Jos Schwärmerei für Adam empfand.
    »Henry«, sagte ich probeweise und sah, wie ihr Gesicht weiß wurde. Vielleicht wusste sie nicht mal, wie viel sie mir verriet, ohne den Mund zu öffnen. »Henry war letzte Nacht mit dir da draußen. Henry hat dir gesagt, du sollst die Feenwesen in Ruhe lassen, als sie mein Haus in Brand gesteckt haben.«
    Jesses Zimmertür öffnete sich, Adam trat ein und schloss die Tür sanft hinter sich. Er war offensichtlich steif, und nach der Härte in seinem Kinn und der Anspannung um seine Augen herum hatte er auch Schmerzen. Wenn ich es sehen konnte, dann hatte er um einiges schlimmere Schmerzen, als er sich anmerken ließ. Der Alpha zeigte keine Schwäche, außer es ging nicht anders.
    Er trug nur Karatehosen, die an den Unterschenkeln

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