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Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO

Titel: Mercy Thompson 05 - Zeichen des Silbers-korr-iO Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Briggs
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sagte ich, »wenn ich diese Schuld auf mich nehme, dann möchte ich auch darauf hinweisen, dass ich der Grund bin, warum du noch hier stehst. Der Graue Lord hat dich geheilt, weil er mir einen Gefallen schuldete.«
    Sie verzog spöttisch das Gesicht. »Ich hoffe bei Gott, dass jemand dir einmal einen solchen Gefallen tut. Es hat wehgetan... Es tut immer noch weh. An manchen Tagen kann ich verschiedene Körperteile nicht spüren.«
    Ich hatte davon gewusst, und es machte mir Sorgen, obwohl die Feenfrau versprochen hatte, dass Mary Jo wieder normal sein würde. Ich nehme an, sie hatte einfach das Wort »irgendwann« unterschlagen, weil Mary Jos Leiden ihr eigentlich nichts bedeutete.
    »Das nächste Mal werde ich mir nicht die Mühe machen, dich zurückzuholen«, versprach ich. Ich klopfte mit dem Fuß auf den Boden und überlegte, wie weit ich das Ganze treiben wollte. Ein Teil hing davon ab, welche Rolle ich im Rudel übernehmen wollte. Im Moment kanalisierte ich meinen inneren Bran, benutzte Techniken, die ich in meiner Jugend beim Marrok beobachtet hatte, Techniken, die einzusetzen mir so leichtfiel, dass es mir leichtes Unwohlsein verursachte - ich sehe mich selbst nicht als manipulativen Charakter. Für den Moment schob ich die Bedenken allerdings zur Seite und konzentrierte mich auf die akute Situation.
    »Überleg dir die Resultate, die du willst, und dann unternimm, was du kannst, um sie zu erzielen« war einer von Brans Lieblingssprüchen. Also, was waren die Resultate, die ich erzielen wollte? Ein Teil hing davon ab, wie viele ihrer jüngsten Handlungen gegen mich gerichtet waren und wie viele gegen Adam. Ich hatte festgestellt, dass ich ihre Angriffe auf mich verzeihen konnte, aber bei Adam bin ich weniger großherzig.
    Ich erinnerte mich an den Blick, den sie mir im Krankenhaus zugeworfen hatte, als Adam sich auf meinem Schoß verwandelt hatte - Adam, der fast an Verbrennungen gestorben wäre, die er sich bei dem Versuch geholt hatte, mich zu retten, während sie ihm nicht gesagt hatte, dass ich in Sicherheit war. Der Blick, aus dem ich ablesen konnte, dass es ihr lieber wäre, ihn tot zu sehen als auf meinem Schoß.
    War das nur eine momentane Anwandlung gewesen, oder hatte ihre Wut darüber, dass Adam mir gehörte, sie über den Punkt hinausgetrieben, an dem es kein Zurück mehr gab?
    »Mary Jo«, sagte ich freundlich, »du und ich wissen, dass das alles nur Dreck ist. Es ist alles wahr, oder zumindest überwiegend, aber das ist nicht der Grund, warum du so wütend auf mich bist.«
    Sie riss den Kopf hoch. »Adam gehört mir«, erklärte ich. »Und du kannst damit nicht umgehen. Stört es dich, dass ich ein Kojote bin? Dass wir hier einen Fall von extremer, die Rassen überschreitender - in unserem Fall sogar eigentlich speziesübergreifender - Verbindung haben? Darryl ist afrikanisch- und chinesischstämmig, und Auriele ist eine Hispaniola, und sie scheinen dich nicht zu stören.«
    Es störte sie nicht nur, dass ich ein Kojoten-Gestaltwandler war. Ich wusste es. Ich fragte mich nur, ob sie es wusste. Teile des Rudels hatten Probleme damit; vielleicht hatten auch manche Probleme mit Darryl und Auriele. Falls es so war, waren diese Rudelmitglieder klug genug, den Mund zu halten.
    Mary Jo presste die Lippen zusammen und schwieg.
    »Wie lange willst du ihn schon?«, fragte ich, »Du hattest all diese Jahre Zeit, nachdem Jesses Mutter ihn verlassen hatte.«
    Brans Methoden stanken zum Himmel. Ich beobachtete, wie ihre Augen sich vor Schmerz verdunkelten, und wollte mich selbst treten. Aber sie war zumindest teilweise für Adams Wunden verantwortlich. Und ich stimmte in Bezug auf Feuer mit Warren überein, nachdem ich Samuel dabei beobachtet hatte, wie er totes Fleisch von lebendem gebürstet hatte. Mary Jo war dumm gewesen. Ich hätte darauf gewettet, dass sie Adam nicht absichtlich verletzt hatte, aber ich musste es wissen.
    Ich beobachtete die Wut, die in ihrem Gesicht auf den Schmerz folgte, und musterte sie stumm.
    »Du bist nichts«, spuckte sie mir entgegen. »Ich bin auch nichts. Daher weiß ich es. Adam hat das Beste verdient. Einen Wolf, der stark und schön ist, eine Frau, die...«
    »Mehr ist?«, schlug ich vor. »Klug, aus gutem Hause?«
    »Auf keinen Fall einen Kojoten-Mischling«, blaffte sie. Ihr Wolf stand in ihren Augen, und ihre Stimme war roh. »Keine dumme Mechanikerin oder eine verdammte Feuerwehrfrau. Es gibt nicht mal ein richtiges Wort für das, was ich bin. Eigentlich heißt es

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