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Merlin - Wie alles begann

Merlin - Wie alles begann

Titel: Merlin - Wie alles begann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron
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antwortete der Gräber. Er klang ärgerlich über die Störung.
    »Wir suchen einen gefährlichen Gefangenen. Heute Morgen entwischt.«
    »Wem?«
    »Wachen, du Witzbold! Ehemaligen Wachen, um genau zu sein. Zuerst haben sie ihren Gefangenen verloren, dann ihre Köpfe.« Er
     lachte hoch und heiser. »Hast du jemand gesehen, der über den Fluss gekommen ist? Antworte, Mann!«
    Der Arbeiter wartete einen Moment, bevor er sprach. Ich fragte mich schon, ob er uns nicht doch verraten würde.
    »Nun«, sagte er schließlich, »ich habe jemand gesehen.«
    Mein Magen verkrampfte sich, während ich unter der Erde stand und zuhörte.
    »Wen?«
    »Es war . . . ein junger Mann.«
    Schweiß, mit Erde vermischt, brannte mir auf den Lippen. Mein Herz schlug heftig.
    »Wo und wann?«, bellte der Goblin.
    Wieder wartete der Mann. Ich überlegte schon, ob ich versuchen sollte herauszuspringen und den Kriegern davonzulaufen.
    »Vor ein paar Stunden«, sagte dann der Arbeiter. »Flussabwärts ist er gelaufen. Zum Meer.«
    »Hoffentlich hast du dich nicht getäuscht«, krächzte der Goblin.
    »Ich habe mich nicht getäuscht, aber ich bin spät dran. Muss diesen Bewässerungsgraben vor der Dunkelheit fertig haben.«
    »Ha! Der alte Obstgarten braucht eine Menge mehr als einen Graben, wenn er überleben soll.«
    Eine andere Goblinstimme, schleppender und tiefer als die erste, meldete sich. »Warum schlagen wir nichtein paar Bäume um, damit der arme Kerl es leichter hat?«
    Der ganze Trupp brach in heiseres Gelächter aus.
    »Nein«, erklärte der erste Goblin. »Wenn wir den Gefangenen erwischen wollen, bevor es dunkel wird, haben wir keine Zeit zu
     verlieren.«
    »Was haben sie mit diesem törichten Mädchen gemacht?«, krächzte ein anderer Goblin, als der Trupp mit schweren Schritten davonstapfte.
    Ich streckte zu spät den Kopf aus der Erde, um die ganze Antwort zu hören. Nur die Worte
des Königs
und ein bisschen später
besser tot
konnte ich aufschnappen.
    Ich schüttelte die Erde von meiner Tunika. Als die rauen Goblinstimmen verklangen und schließlich vom Rauschen des Flusses
     geschluckt wurden, kroch ich aus der Grube und trat zu dem Mann. »Ich bin dir dankbar. Sehr dankbar.«
    Er steckte die Schaufel in die lose Erde, dann streckte er mir eine kräftige Hand entgegen. »Honn heiße ich, mein Junge. Ich
     bin nur ein einfacher Arbeiter, aber ich weiß, wen ich mag und wen nicht. Jeder Feind dieser übergroßen Kröten ist ganz bestimmt
     mein Freund.«
    Ich nahm die Hand, in der meine fast verschwand. »Ich heiße Emrys.« Ich stieß an den Erdhügel neben meinem Fuß. »Und mein
     tapferer Gefährte hier ist Shim.«
    Shim sprang heraus, spuckte ein bisschen Erde aus und schaute mich wütend an.
    »Wir müssen jetzt weiter«, sagte ich. »Wir haben eine lange Reise vor uns.«
    »Und wohin wollt ihr?«
    Ich holte tief Luft. »Zum Schloss des Königs.«
    »Doch nicht zum verhüllten Schloss, Junge?«
    »Doch.«
    Honn schüttelte ungläubig den Kopf. Dabei gaben seine wirren braunen Haare die Ohren frei, die leicht dreieckig geformt waren
     und oben spitz zuliefen. »Das verhüllte Schloss«, murmelte er. »Wo die sieben weisen Werkzeuge, vor vielen, vielen Jahren
     gemacht, aufbewahrt werden. Ich erinnere mich noch an die Zeit, als sie dem Volk gehörten. Jetzt gehören sie allein dem König!
     Der Pflug, der sein eigenes Feld bestellt . . . die Hacke, die ihre Saat pflegt . . . die Säge, die nur so viel Holz sägt,
     wie gebraucht wird . . .«
    Er unterbrach sich. »Warum wollt ihr dorthin?«
    »Wir müssen jemanden finden. Eine Freundin.«
    Er starrte mich an, als wäre ich verrückt geworden.
    »Kannst du mir sagen, wo das Schloss ist?«
    Er hob die Schaufel und stieß sie in die Richtung der dunklen Hügel in die Luft. »Dort. Mehr kann ich dir nicht sagen, Junge,
     außer dass es weise wäre, wenn du deine Pläne ändern würdest.«
    »Das kann ich nicht.«
    Er schnitt eine Grimasse und musterte mich aufmerksam. »Du bist ein Fremder für mich, Emrys. Aber ich wünsche dir alles Glück,
     das es in Fincayra noch gibt.«
    Honn griff nach seinem Hemd neben dem Graben. Er zog einen abgewetzten Dolch mit schmaler Klinge heraus. Einmal drehte er
     ihn in der Hand, dann gab er ihn mir. »Hier. Du wirst ihn nötiger brauchen als ich.«

XXVI
DIE STADT DER BARDEN
    I ch wanderte über die Tundra auf die hoch ragenden dunklen Hügel zu. Mein Kräuterbeutel war schwerer geworden, seit er auch
     Honns Dolch enthielt. Zum Takt meiner

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