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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Feuern, er schwamm in seinen reinsten Strömen. Tiefer in den Baum trieb er, immer tiefer, durch namenlose Reiche, ungezählte Regionen.
    Nicht nur getragen wurde er von Élanos Feuer. Er
war
dieses Feuer. Er war zu einem Lichtfunken geworden, umgeben von Millionen weiteren Lichtfunken, von jedem unterschieden, doch mit allen verbunden. Ein schwerer Harzgeruch überwältigte ihn – der Geruch einer üppigen Waldregion, eines keimenden Samens, eines plätschernden Bachs: der Geruch des Lebens mit all seiner Magie, all seinen Geheimnissen. Ihm war so friedlich, so beschützt zumute wie nie zuvor! Unendlich klein, doch zugleich unendlich groß.
    Er taumelte aus einer anderen Pforte und landete auf einem flachen, mit Flechten bedeckten Stein. Der Aufprall ließ den Stein schwanken, er hatte gefährlich auf einem mit Felsklötzen übersäten Hang balanciert.Benommen rollte sich Basil schwach auf die Seite. Mit einem mahlenden Knirschen rutschte der Stein von seinem Platz und nahm den Reisenden mit.
    Der Stein schlug auf andere Steine und riss sie los. Diese Steine prallten auf andere. In Sekundenschnelle dröhnte der ganze Hang von den herunterstürzenden Felsklötzen. Ein heftiger Erdrutsch hatte begonnen – mit Basil mittendrin.

10
Unhöflich und frech
    Weisheit kommt, wie jene, die über sie verfügen, in allen Formen und Größen vor. So viel habe ich gelernt, und häufig war es schwer. Doch trotz all ihrer Unterschiede wissen alle wirklich Weisen: Wie viel du auch weißt, du hast immer noch eine Menge zu lernen.
     
    F allen!
    Basil stürzte den Hang hinunter, er purzelte und rollte so schnell, dass er Brechreiz und Schwindel spürte und weder denken noch fliegen konnte. Um ihn herum rutschten Steine weg, lose Felsklötze krachten aufeinander und ließen zertrümmerte Felsen, zerrissene Flechten und pulverisierte Steine aufspritzen. Der ganze Berg dröhnte von dem Erdrutsch.
    Ein Fels streifte Basil an der Seite und schürfte Schuppen ab. Ein anderer Stein, groß wie ein Sperling, traf ihn so heftig unter dem Kinn, dass er nach hinten fiel. Er wirbelte wild herum und wurde den Berg hinuntergeschleudert, als wäre er auch nur ein Kiesel in diesem Steinregen.
    Platsch!
Er landete auf einem breiten, flachen Sims. Ihm schwindelte, unsicher konzentrierte er seinen Blick und schaute sich um. Plötzlich merkte er, dass sich etwas drastisch verändert hatte! Er bewegte sich nicht mehr! Dieser Sims, der aus dem Hang ragte, lag über dem Chaos fallender Steine. Er war tatsächlich eine feste Insel in diesem stürmischen Meer.
    Da bemerkte er einen Schatten, der sich bewegte. Er verdunkelte den Sims und bedeckte ihn rasch. Basil schaute auf – und sah, dass ein riesiger Felsklotz mit gezacktem Rand direkt auf ihn zufiel. Der Felsklotz kam immer näher. Beim nächsten Herzschlag würde Basil, jetzt starr vor Angst, völlig zermalmt sein.
    Ein Rauschen – und Basil wurde am Schwanz gepackt und vom Sims gerissen. Im nächsten Moment krachte der Klotz herab. Steinbrocken brachen von der Stelle, auf der er gerade gesessen hatte, und jagten Staub in die Luft.
    Basil schwebte jetzt über dem Hang und wusste, dass er gerettet worden war. Von wem? Von einem anderen hungrigen Räuber, der nicht wollte, dass ein Leckerbissen vergeudet wurde? Basil vermutete einen Klauenkondor oder vielleicht einen Geier, als er sich krümmte, um zu sehen, wer ihn am Schwanz hielt.
    Eine Hand! Die kleine, aber kräftige Hand eines rundlichen Kobolds hatte Basil fest im Griff. Als der Salamander die vielen Silberfäden sah, die sich über ihnen blähten und einen Fallschirm bildeten, erinnerte er sich an das Krähengeplauder über Gipfel- und Tannenzapfengeister,einsame kleine Leute, die auf den höchsten Bergspitzen von Steinwurzel lebten und gelegentlich von Berg zu Berg an Fallschirmen schwebten, die sie aus ihren Rücken zogen, wann immer sie wollten. Basil schaute in das glatte, bartlose Gesicht dieses besonderen Kobolds – das wie der ganze Körper in ein wütendes Violett gefärbt war – und nahm an, dass er sehr jung war. Und sehr mürrisch.
    »Hmmmpff«, knurrte der Kobold, während er seinen Fang betrachtete. »Ich habe dir das Leben gerettet, und du kannst nichts als starren? Unhöflicher kleiner Kerl! Haben sie dir in der Eidechsenschule kein Benehmen beigebracht?«
    »Ich bin keine Eidechse.« Basil war jetzt selbst ein bisschen mürrisch.
    »Na gut, dann Fledermausschule.«
    »Ich bin keine Fledermaus.«
    Der Kobold, dessen langes Haar

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