Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
Vom Netzwerk:
flatterte, als sie über die Felsklötze segelten, musterte Basil genauer. »Hmmmpff, was in Dagdas Namen bist du dann?«
    Sekunden vergingen, während ein aufsteigender Luftstrom den Fallschirm füllte und die beiden immer höher trug. Endlich schüttelte Basil den Kopf und sagte: »Ich bin – ich – ich bin   …«
    »Ein Stotterer offensichtlich«, knurrte der Kobold. Seine Stimme klang zwar schroff wie immer, doch seine Hautfarbe veränderte sich ein wenig, sie milderte sich zu einer Lavendelfarbe mit ein paar grauen Wirbeln.
    Schließlich vollendete Basil seinen Satz, er flüsterte gerade so laut, dass er über den Wind gehört werden konnte, der den Fallschirm zerknitterte. »Ich weiß wirklich nicht, was ich bin.«
    »Hmmmpff. Vielleicht sagst du die Wahrheit, vielleicht auch nicht. Oder vielleicht bist du schlicht dumm, nicht nur unhöflich.«
    Obwohl Basil am Schwanz pendelte, bog er seinen Körper so, dass sein Gesicht sich dem des Kobolds näherte. Er starrte ihn zornig an und sagte: »Unhöflich vielleicht. Aber dumm? Nein, dieses Wort bezeichnet einen, den man leicht zum Narren halten kann.«
    »Stimmt«, höhnte der Kobold und färbte sich zu einer belustigten Schattierung von Orange. »Jemand wie d…«
    Er unterbrach sich plötzlich, weil er den Gestank eines Gnomgeiers auffing, dessen Klauen häufig nach faulendem Aas rochen. Er färbte sich sofort weiß und wirbelte mitten in der Luft herum, sodass er sich mit dem Bein in den Fallschirmschnüren verfing. Er stürzte auf den steinigen Hang zu und riss Basil mit sich.
    In Sekunden, die ihnen wie Stunden vorkamen, fielen sie hinab. Basil versuchte sich zu befreien, doch ohne Erfolg. In seiner Panik drückte ihn der Kobold noch fester. Aneinandergefesselt stürzten sie immer schneller den Felsklötzen zu.
    Endlich schaffte es der Kleine, sein Bein zu befreien. Mit einem verzweifeln Ruck warf er sein Gewicht aufdie Seite. Ein lautes
Wuusch
verkündete, dass sich der Fallschirm wieder mit Luft füllte. Ein frischer Aufwind vom Hang trug sie erneut in die Höhe.
    Auch nachdem er ihren freien Fall aufgehalten hatte, entspannte sich der Kobold nicht. Er warf den Kopf besorgt von einer Seite zur anderen und musterte die Luft rundum. Seine feuchten violetten Augen schienen gleich aus dem Kopf zu fallen.
    »Suchst du was?«, fragte Basil lässig.
    »Ja, du Idiot! Du bist wirklich so unterbelichtet wie der Augapfel eines Ogers! Irgendwo hier oben ist ein Gnomgeier.«
    »Nein, das stimmt nicht.«
    »Aber ich habe doch gerochen   …« Die Stimme des Kobolds wurde immer leiser und verstummte. Während er seinen kleinen Mitreisenden betrachtete, veränderte sich seine Hautfarbe von frostigem Weiß zu zornigem Rot. »Du warst das! Du! Aber du wahnsinniger, idiotischer Stinker   … du hättest uns töten können! Ermorden. Umbringen. Noch schlimmer!«
    Basil wartete geduldig, bis das Geschimpfe aufhörte. Dann spitzte er unschuldig die Ohren und fragte: »Kann ich etwas dazu, wenn du dich so leicht zum Narren halten lässt?«
    Der Kobold öffnete den Mund, um etwas zu sagen, fand absolut keine Worte und schloss den Mund abrupt. Während seine Farbe zu einem schlammigen Orange wechselte, machte er etwas Neues, etwas höchst Ungewöhnliches für einen Kobold. Er grinste.Beinahe. Seine Mundwinkel hoben sich ganz leicht, es hätte auch nur ein Zucken sein können.
    »Nicht übel, du kleiner geheimnisvoller Kerl. Aber dieser dumme Streich von dir war irrsinnig riskant   … doch wirksam. Und Kobolde wie ich wissen einen guten Streich zu schätzen.«
    Er neigte den Kopf und fügte hinzu: »Ich heiße Nuic. Ich bin zwar noch ein junger Kobold – noch nicht einmal hundert Jahre alt   –, aber ich kann hervorragend Charaktere beurteilen. Und ich erkenne, wenn jemand das wahre Herz eines Witzbolds hat.«
    »Und ich kann einen mit der wahren Persönlichkeit eines Gnomgeiers erkennen«, sagte Basil trocken.
    »Ah, du meinst mein sonniges Gemüt?« Nuics Andeutung von einem Grinsen verschwand. »Hmmmpff. Süßes Getue wird weit überschätzt, wenn du mich fragst. Außer bei Honigbienen.« Er senkte die Stimme. »Du hast mir noch immer nicht dafür gedankt, dass ich dir das Leben gerettet habe.«
    »Manieren werden weit überschätzt. Außer bei einem Kobold.«
    Nuics Haut und seine Stimmung verdunkelten sich.
    »Aber eins kann ich dir sagen, Meister Nuic. Was immer ich auch sein mag, mein Name ist jedenfalls Basil. Und es freut mich, dich kennenzulernen.«
    »Hmmmpff.

Weitere Kostenlose Bücher