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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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die weiße Tunika?«
    Basil hielt bei dem Anblick den Atem an – und nicht nur, weil er ihn an seinen schrecklichen Traum erinnerte. Nachdem er so viele Geschichten gehört hatte über den Zauberer – sein eigentlicher Name, Olo Eopia, bedeutete
großer Mann vieler Welten, vieler Zeiten
–, konnte er nicht glauben, dass Merlin direkt dort unten war. Gerade jetzt.
    Merlin schritt in die Mitte des Zuschauerkreises, die pechschwarze Mähne wehte im Bergwind. Die Ärmel seiner Tunika, weißer als der Schnee, flatterten, als er jemanden aus der Menge zu sich winkte. Anmutig trat eine Frau an seine Seite. Sie war so groß wie ihr Gefährte und hatte einen langen Zopf, er schimmerte in den kastanien- und lohbraunen Tönen von Moorgräsern und reichte bis zum Saum ihres azurblauen Gewands, das leuchtete wie ein Sommerhimmel.
    »Wer ist sie?«, fragte Basil. »Neben Merlin?«
    Nuic schüttelte sich und zog eine Grimasse. »Habe ich dir je gesagt, dass du ein Klotzkopf mit einem Stecknadelhirn bist?«
    »Nicht in letzter Zeit. Aber wer ist sie?«
    »Hallia natürlich! Seit Jahrzehnten haben sie das hier geplant, seit Merlin den Verstand verlor und füreine Weile auf die Erde ging. Doch er hat schließlich seine Torheit erkannt und kam zurück.«
    Der Kobold schaute aus seinen feuchten Augen zum Gipfel. »Der arme Kerl hatte eigentlich nie eine Chance. Seit sie ihm beigebracht hatte, wie er sich in einen Hirsch verwandelte, damit sie zusammen durch die Wiesen rennen konnten, war er völlig in sie vernarrt.«
    Basil bemühte sich, das zu verstehen, und stotterte: »Sie ist   … ein Hirsch?«
    »Nein, du wirrwitziger Dummschädel! Sie ist eine
Hirschfrau,
eine vom alten Mellwyn-bri-Meath-Clan von den rauchenden Klippen, demselben Platz, an dem Dagda aus magischem Meernebel den berühmten Caerlochlannteppich webte.«
    Basil, noch verwirrter als zuvor, fragte nach. »Eine Hirschfrau, hast du gesagt? Sie kann sich also von einer Gestalt in eine andere verwandeln?«
    »Stimmt, du schwachsinniger Gelbschnabel mit dem Puddinghirn. Und welche Gestalt sie auch annimmt, Merlin ist ganz und gar vernarrt in sie. Er hat sogar einen Berg dort unten Hallias Gipfel genannt.«
    Basil, von all diesen Entdeckungen überwältigt, achtete nicht auf die Beleidigungen.
Reisen kann einen wirklich bilden,
dachte er. Dann schaute er hinunter auf das Gebiet, in dem vor Kurzem der Erdrutsch gewesen war, und auf das immer noch sichtbare Flackern der grünen Flammen, und ergänzte für sich:
wenn es dich nicht zuvor tötet.
    »Nun«, erklärte Nuic, »ich kann nicht sagen, dass es ein Vergnügen war. Aber trotzdem, alles Gute! Ich muss jetzt weiter.«
    »Warte.« Basil kam näher. »Hast du gesagt, Leute aus allen Teilen Avalons werden hier sein? Vertreter aller Völker?«
    »Nicht aller Völker, du leerköpfiger Hinkezahn! Gobsken oder Oger sind nicht eingeladen und Meermenschen schaffen es aus irgendeinem Grund nicht.« Der Kobold kicherte. »Aber du hast beinah recht. Fast jedes Volk wird hier sein.«
    »Und das bedeutet«, sagte Basil, während er seine Flügel schüttelte, »wenn ich je einen von
meinem
Volk finde, was immer das sein mag, einen, der mir wirklich gleicht   …«
    »Hör sofort auf.« Nuics Farbe wurde düsterer. »Denk noch nicht mal daran. Hast du eine Vorstellung davon, wie
unhöflich
es wäre, uneingeladen bei einer Hochzeit hereinzuplatzen?«
    »Also   …«
    »Oder wie
gefährlich
es sein könnte?«
    »Also   …«
    »Ich glaube, du hast gerade Nein gesagt, du kleinkarierter Wurm. Da hat zum Beispiel die enorme weiße Spinne, die große Elusa genannt – berühmt für ihr Geschick, lebende Steine aufzuschlitzen und sie sekundenschnell zu verschlingen   –, versprochen, alle Eindringlinge aufzufressen. Und falls es noch nicht schlimm genug ist: Der glücklose Spaßmacher Bumbelwymit der rauen Stimme, die Vögel tot vom Himmel fallen lässt, hat sich angeboten, uneingeladene Gäste totzusingen.«
    Basil schluckte. »Aber ich muss wissen, was – wer – ich wirklich bin! Das könnte meine einzige Chance sein.«
    »Hmmmpff. Du wirst noch viele andere Möglichkeiten zum Sterben haben, das kann ich dir versichern. Und ich habe noch nicht einmal erwähnt, was Merlin
selbst
macht, wenn er dich erwischt.«
    »Aber   …«
    »Vergiss es, Basil!« Nuics ganzer Körper pulsierte scharlachrot. »Hast du gehört?«
    »Klar«, antwortete er und schlug ernst mit den Flügeln. »Ich habe dich gehört.«
    »Gut! Dann wirst du noch weitere

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