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Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Merlins Drache 01 - Basilgarrad

Titel: Merlins Drache 01 - Basilgarrad Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas A. Barron , Irmela Brender
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Tage erleben können.«
    Basil schwieg.
    Der Kobold wollte sich gerade in seinem Fallschirm zurücklehnen, da schaute er noch einmal zu Basil zurück. »Wenn du je herausfindest, was für eine Art Geschöpf du bist, dann würde ich es gern wissen. Ansonsten bin ich froh zu sagen, wir werden uns wahrscheinlich nie mehr begegnen.«
    Obwohl er enttäuscht war, fühlte Basil sich nicht gekränkt. Nuic war fast amüsant – auf eine quälende Weise. Niedergeschlagen sah der Salamander zu, wie der mürrische kleine Kerl dem Gipfel zuschwebte und dabei ein leuchtendes Grün annahm.
    Plötzlich spürte Basil einen Ruck, als hätte ein jäher Windstoß seine Flügel getroffen. Doch der Stoß kam nicht von etwas, das er gespürt, sondern von etwas, das er
gesehen
hatte. Aus einer Wolke war eine Familie von Geschöpfen gekommen – eine erwachsene Mutter mit sieben oder acht Kindern. Sie schwebten mit sagenhafter Kraft und Anmut herunter, ihre gezackten Flügel schnitten so mächtig durch die Luft, dass allein ihr Anblick Basils Herz vor Angst und Staunen beben ließ.
    Drachen. Das sind Drachen.
    Basil beobachtete, wie die gewaltigen Geschöpfe zum Gipfel hinab zu den eingeladenen Gästen flogen. Dann betrachtete er Merlin, den größten Zauberer, den die Welt je gekannt hatte. Und dann musterte er erneut die versammelten Geschöpfe   – Wesen aller Art aus jedem Reich.
    In diesem Moment wusste Basil, was er tun musste. Er legte sich mit seinen winzigen Flügeln in die Kurve und stieß hinab zu den anderen. Egal wie groß die Gefahr war, er wollte bei der Hochzeit sein.

11
Seltsame Gesellschaft
    Bis zu diesem Tag hatte ich noch nie erkannt, dass ich zwei gegensätzliche Gefühle zugleich empfinden konnte. Zu dieser ungeheuren, bizarren, ausschweifenden Vielfalt des Lebens zu gehören – und immer noch ganz allein zu sein. Sich ganz zugehörig zu fühlen und doch völlig getrennt.
     
    B asil stürzte sich hinab, die kalte Bergluft stieß in seine Flügel. Während er dem schneeumhüllten Gipfel näher flog, musterte er die Geschöpfe, die da versammelt waren, um bei der Hochzeit von Merlin und Hallia zu sein. Rasch verlor sich Nuics kleine grüne Gestalt in der Menge.
    Shim konnte Basil nicht übersehen. Der Riese saß auf der anderen Seite des Gipfels und trug eine große scharlachrote Schlange um den Hals. Obwohl die Schlange wie eine dicke rote Fliege geknüpft war, hatte sie sich anscheinend mit ihrem Schicksal abgefunden und wehrte sich nicht. (Allerdings streckte sie sich und zischte eine freche Möwe an, die es wagte, auf ihrer Stirn zu landen.)
    Als Basil sich von oben näherte, beugte sich Shim vor und kratzte eine seiner ungeheuren Zehen, wobei er einige Äste von seiner Weste aus gewebten Tannenbäumen schlug. Er schien die Familie von Zentauren nicht zu bemerken, die unter ihm ging, doch sie sah ihn bestimmt. Die abgebrochenen Äste schlugen den Zentauren auf den Rücken, worauf sie wütend schimpften und zur anderen Seite des Gipfels galoppierten. Shim beobachtete inzwischen seine alten Freunde Merlin und Hallia im Kreise ihrer Bewunderer – inzwischen bedeckten die Gäste den ganzen Gipfel. Die Augen des mächtigen Kerls leuchteten rosa und er kicherte leise, nicht viel lauter als ein normales Erdbeben. Seine lange Mähne wehte wild im Bergwind und peitschte unglückliche Vögel vom Himmel.
    »Oh, ich lieben mächtiglich ein Hochzeitsfest!«, bellte er. Und in diesem Moment schweifte sein Blick vom Hochzeitspaar zu den großen Honigfässern, die auf die Gäste warteten.
    Basil flog tiefer und achtete ängstlich darauf, keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Ich darf nicht gesehen werden
, ermahnte er sich.
Besonders nicht von jemandem, der sich um Eindringlinge kümmern könnte.
Seine argwöhnischen Blicke galten vor allem der weißen Riesenspinne, die sich gerade mitten in die Menge gesetzt hatte. Alle machten ihr höflich Platz, damit sie ihre acht Beine ausstrecken konnte. Zwei lebende Steine schienen ihr mit besonderem Eifer viel Raum einzugestehen, sie rollten über den Schnee davon.
    Zum Glück bemerkte offenbar niemand die Ankunft eines mageren kleinen Salamanders mit fledermausähnlichen Flügeln und übergroßen Ohren. Die meisten Gäste konzentrierten sich ausschließlich auf das Paar mitten im Ring. Die einzige Ausnahme war Shim, der unentwegt die Honigfässer betrachtete.
    Während Basil herabflog, musterte er die Hochzeitsgäste, die standen, saßen oder über den Schnee krochen – und in wenigen

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